F7
(und zwischen Fp1, F3 und F7): DH Bas
(38) 44, 45, 46, (47)
F8
(und zwischen FP2, F4 und F8): NDH: Bas (38), 44, 45, 46, (47)
F7
(und zwischen FP1, F3 und F7: Bas (38) 44, 45, 46, (47), DH
NFB an der Ableitungsposition F7 beeinflusst die Brodmann
Areale 38, 44, 45, 46 und 47 der linken Seite. Die Funktionen entsprechen
denen, die ich bei denen des dorsolateralen Cortex präfrontalis und denen des
exekutiven Systems beschrieben habe, welche beim Training an F 7 beeinflusst
werden. Diese Beeinflussung umfasst die des visuellen und auditiven
Arbeitsgedächtnisses, der selektiven Aufmerksamkeit, der Wortwiedererkennung
und aller Funktionen mit Bezug zum Broca-Areal inklusive denen der Generierung
von Wörtern, dem Sprachfluss, lexikalischer Funktionen, Phonemen, Grammatik,
Kategorisierung und der Syntax. Diese Areale sind beteiligt am episodischen-dem
deklarativen- und dem Arbeitsgedächtnis. Wie bereits erwähnt handelt es sich um
Schlüsselelemente der exekutiven Funktionen.
F8
(und zwischen FP2, F4 und F8: Bas (38), 44, 45, 46, (47), NDH
Training an F8 beeinflusst die Brodmann Areale 38, 44, 45,
46 und 47 der rechten Seite. Die Funktionen entsprechen denen, die wir dem Areal
zuschrieben, dass dem Broca-Areal rechtslateral gegenüberliegt. Diese umfassen
Funktionen des räumlichen und des visuellen Arbeitsgedächtnisses, Funktionen
der Aufrechterhaltung von Aufmerksamkeit, der Prosodie, der Gestalterfassung
und dem bewussten Erfassen von Emotionen auf den Gesichtern anderer Menschen.
Gestalterfassung bedeutet, ein Gesamtbild intuitiv zu erfassen.
Stimmungsmodulation unter Zugrundelegung kontextualer emotionaler Informationen
kann ebenfalls zu den Eigenschaften dieses Areals gezählt werden. Das Areal
zwischen F8 und T8 (bisher T4) wird oftmals außerhalb der Normwerte aus der
Datenbank bei Menschen mit labiler Stimmungslage mit plötzlichen Wechseln der
Emotionen zu finden sein, wie etwa unvermittelt auftretender Wut und
Impulsivität. Der rechte, ventrale, Cortex präfrontalis ist auch an der
Generation von Angstgefühlen beteiligt, die mit emotionalem Stress in
Zusammenhang stehen, dabei spielt er eine Rolle bei der Steigerung des Cortisolspiegels
(Wang et al., 2005).
Dieses Cortexareal besitzt starke Verbindungen zum medialen
Cortex präfrontalis, zur Insula und zum anterioren Cingulum, den Arealen also,
die an dem Anstieg der Cortisolausschüttung beteiligt sind. Auch wenn der
ventrolaterale Cortex präfrontalis keine starken Verbindungen zum Hippocampus
besitzt, die anderen besitzen diese
jedoch in besonderem Maße.
Funktionen mit Bezug zu Strukturen, die durch den rechten
Fasciculus uncinate verbunden werden können durch ein Neurofeedback Training
oberhalb eines Areals zwischen F10 und T8 beeinflusst werden. Diese Funktionen
können die Fähigkeit zur autonoetischen Selbstwahrnehmung umfassen, was soviel
bedeutet wie: Fähigkeit zum Wahrnehmen des anhaltenden Einflusses vergangener
Ereignisse
Ärger und Wut haben einen direkte Beziehung zum
Affektiven-Netzwerk und der Stressachse, unter Beteiligung linker und rechter
ventraler, präfrontaler Areale. Einige Forschungsergebnisse zeigen, dass die Motivation bei Wut und Ärger eine
Zielrichtung besitzt mit eindeutig negativer Valenz. Dieses Sich Ärgern wird mit
stärkerer Beteiligung linker als rechter anteriorer Regionen assoziiert. Das
legt nahe, dass die anteriore Asymmetrie in Bezug auf Emotionen eher eine Folge einer durch Motive gesteuerten Wuterzeugung
als eine emotionale Reaktion ist (Harmon-Jones et al., 1998). Das ist eine
etwas andere Gewichtung als die, die wir aus unseren Alpha Asymmetrie
Protokollen gewohnt sind, die Peter Rosenfeld entwickelte und die Elsa Baehr in
der Praxis umsetzte (Rosenfeld, 1996, 1997). Diese Arbeiten stützten sich auf
die Arbeit von Richard Davidson (Davidson, 1995, 1998), die zeigte, dass
linksseitige frontale Aktivierung zielgerichtetes Verhalten anzeigt, bei guter
Stimmung. Die Lehre für uns Therapeuten aus der Diskrepanz zwischen den neueren
Forschungsergebnissen und dem vorliegenden Protokoll legt uns nahe, dass wir
uns niemals auf ein Protokoll verlassen, ohne zuvor ein sorgfältiges,
klinisches Assessment durchgeführt zu haben, zu dem auch ein QEEG gehört. Wir
sollten immer nur den Ergebnissen unserer Beurteilung folgen, wenn wir ein
Trainingssetting erstellen.
BA
46
Brodmann
Areal 46 ist annähernd verbunden mit
einem Teil des dorsolateralen Cortex präfrontalis (DLPFC). Der DLPFC umfasst
die lateralen Aspekte der BAs 9, 10, 11, 12, 45, 46 und 47. Der DLPFC spielt
eine wichtige Rolle bei exekutiven Funktionen, die das Aufrechterhalten von Aufmerksamkeit
und das Arbeitsgedächtnis betreffen. Wir definieren exekutive Funktionen als
die vorherrschende Fähigkeit, Perzeption, Aufmerksamkeit, Auswahl,
Entscheidungsfindung, Inhibition, Gedächtnis, Planungsfähigkeit, die Fähigkeit
Probleme zu lösen, logisches Denken (induktiv und deduktiv), das Sequenzieren
und das Beobachten, Beurteilen und Korrigieren von eigenen Handlungen zu
managen, und zur Erreichung definierter Ziele verbal und nonverbal, motorisch
und sozial zu reagieren.
Läsionen
dieses Areals werden mit einem Syndrom assoziiert, das man dysexekutiv nennt.
Sie beeinträchtigen das Kurzzeitgedächtnis und erschweren das Inhibitieren von
Reaktionen, außerdem beeinträchtigen sie die Entscheidungsfindung darüber, was
relevant ist und was nicht. Dazu verursachen sie Probleme der
Organisationsfähigkeit. Zusätzlich ist der DLPFC an der Selbstkontrolle beteiligt. Der so
genannte Tower of London Test (ToL) ist eine der Möglichkeiten exekutive
Funktionen mit Bezug zu BA 46 zu testen, vor allen Dingen denen der Dominanten-Hemisphäre.
Der ToL umfasst zehn Versuche bei denen farbige Ringe zu drei Türmen gestapelt
werden müssen, die einem durch den Tester zuvor gezeigten Muster entsprechen.
Das verlangt vom Probanden vorschnelle Reaktionen zu unterdrücken, zu planen,
mentale Pläne zu verändern, das Arbeitsgedächtnis zu benutzen, eine geplante
Handlung zu organisieren und dann die korrekte Umsetzung zu beobachten und zu
beurteilen.
Dabei
handelt es sich durchgängig um Funktionen der präfrontalen Regionen. Einen Teil
dieser Funktionen übt der Cortex präfrontalis in der Nähe von F5 und abwärts
nach F7 aus.
F9
und F 10, orbitale Oberfläche
Neurofeedback
an diesen Positionen hat einen Einfluss
auf die BAs 11, 47 und 38. Diese Ableitungspunkt sind kein Teil des 19 Kanal
EEG oder 10/20 Systems, aber wir müssen sie
manchmal trainieren, um Einfluss zu nehmen auf wichtige Funktionen der
orbitalen Oberfläche des Frontallappens.
Die
orbitale Oberfläche des linken Frontallappens war die Region, die bei Phineas
Gage durch die Eisenstange verletzt wurde. Diese Verletzung führte zu einer
bemerkenswerten Verhaltensänderung des
zuvor angepassten Mannes. Er wurde ein sehr unangenehmer Zeitgenosse, der
oftmals in Schlägereien verwickelt war. Diese Verhaltensänderung war eine Folge
der Verletzung des linken orbitalen, orbitalen Cortex präfrontalis. Ähnliche
Probleme werden von Athleten und Kriegsveteranen berichtet, die
Gehirnverletzungen dieser Region erlitten.
Die
orbitale Oberfläche der Frontallappen besitzt Verbindungen zu den Temporallappen
und anderen Strukturen die mit dem Fasciculus uncinate verbunden sind. Der
linke Fasciculus uncinate beinhaltet Funktionen mit Bezug zum auditiven
Verbalgedächtnis und deklarativen Erinnerungen (Mabott et al., 2009).
Der
rechte Fasciculus uncinate ist an autonoetischer Wahrnehmung beteiligt, (Levine
et al., 1998), aber das habe ich schon erwähnt.
r
Brodmann
Areal 47 ist ein Bestandteil des Cortex frontalis der von der lateralen
Oberfläche des Frontallappens zum ventralen Cortex frontalis reicht. Er ist
deshalb an vielen Funktionen beteiligt, die deduktives Begründen, Sprache und
Emotionen umfassen. Es liegt unterhalb von BA 10 und BA 45, aber parallel zu BA
11.
Auf der
orbitalen Oberfläche umgibt dieses Areal beim Menschen den kaudalen Anteil des
Sulcus orbitalis von dem aus es lateral bis zum inferioren Gyrus frontalis
reicht. Wie bei den umgebenden Arealen handelt es sich um einen Bestandteil des
Exekutiven-Netzwerks. In der Dominanten-Hemisphäre hat es eine Bedeutung für
die Kategorisierung von Sprachaspekten und es ist wichtig für das episodische-
und das Arbeitsgedächtnis. Es handelt sich um einen Schlüsselregion für das
Deduktive-Begründen. Es ist beteiligt am Schlussfolgern. In Verbindung mit
anderen cortikalen Arealen dient es der Beobachtung von Handlungen und
eingehenden Informationen. Es ist am Inneren-Monolog bei der Lösung von
Aufgaben beteiligt.
Inferiorer
Gyrus frontalis in der DH
Der
posterior-mediale Cortex parietalis und der linke Cortex präfrontalis (PFC)
sind beide impliziert in die Wiedererinnerung an vergangene Ereignisse. Der
posteriore Precuneus und der linke inferiore Cortex frontalis sind aktiviert
während der Nutzung des episodischen Quellspeichers. Der Precuneus und der
linke inferiore PFC sind wichtig für die Regeneration von kontextualen
episodischen Assoziationen. Die linke ventro-laterale Frontalregion/frontales
Operculum ist beteiligt an zielrelevanten Informationen (BA 47) und der
anschließenden Beobachtung von Abweichungen (BAs 44 und 45) Regionen im
dorsalen inferioren Gyrus frontalis sind wichtig zur Informationsauswahl (BAs 45
und 46) (Lundstrom et al., 2005)
Semantisches
Gedächtnis verlangt nach einem umfassenden Wortwissen, etwa der Wortbedeutung
und dem normalen Wortgebrauch. Seine Funktion beruht darauf zu speichern,
wieder aufzurufen, und diese Erinnerung in Assoziation zu bringen mit Stimuli
aus der Umgebung. Andererseits versucht sich das Arbeitsgedächtnis an der
Erhaltung des Kurzzeitgedächtnisses und der Manipulation von Informationen, um etwas lange genug im Gedächtnis zu behalten:
etwa sich eine Telefonnummer lange genug zu merken, um sie sich aufschreiben zu
können. Schlussendlich ist das episodische Gedächtnis geeignet zur
Langzeitspeicherung und der Wiederaufrufung vergangener Ereignisse oder
Erfahrungen, was den Menschen erlaubt über ihre persönliche Vergangenheit
nachzudenken. Über die Funktion des Ereignisspeichers hinaus, ermöglich das
episodische Gedächtnis eine spezielle Wahrnehmung der subjektiven Zeit, dem
autonoetischen Bewusstsein, das es Menschen erlaubt, in Gedanken rückwärts
durch die Zeit zu wandern und bewusst Informationen aus einer persönlichen
Erfahrung abzurufen (Lundstrom, 2005). Das episodische Gedächtnis erlaubt also
die Verbindung gegenwärtigen Geschehens mit Erfahrungen der Vergangenheit.
Verbindungen
zum Default-Netzwerk
Verschiedene
Areale des Gehirns zeigen abgesenkte Aktivität während der Bewältigung
kognitiver Aufgaben, aber angehobene Aktivität während des so genannten
Resting-State. Das trifft auf Teile des posterioren Cortex cingularis (PCC) und
auf mediale frontale Regionen zu, die Teile des medialen Gyrus frontalis
umfassen (MFG) sowie den ventralen anterioren Cortex cingularis (vACC). Diese
Areale sind Teil des Default-Mode-Netzwerks das immer dann aktiv wird, wenn die
Aktivität ruht und abgeschaltet ist, während der Bewältigung kognitiver
Aufgaben. Eine abnehmende Aktivität wird in der Regel gefolgt von einem Theta
Anstieg.
Hippocampales
Theta und Gedächtnis
Während
der Aktivität des Arbeitsgedächtnisses steigt synchronisierte Aktivität zwischen
4 und 7 Hz (meist zwischen 5.5 und 6.5 Hz). Das steht im Zusammenhang mit einer
Abnahme des hippocampalen Metabolismus (Hampson et al., 2006; Uecker, 1997)
Dieses Theta wird oberhalb der frontalen Mittellinie auftreten. Es wird oft
hippocampales Theta genannt, weil die Quelle eine andere ist, als die beim
Theta Exzess, der vom Thalamus ausgelöst wird und der als Marker für
Aufmerksamkeitsstörungen und Hyperaktivität gilt.
Hampson
et. Al. stellten fest, dass eine inverse Beziehung zwischen Aktivierung
(gemessen durch funktionale Bildgebungsverfahren) und Beteiligung des Hippocampus abzulaufen
scheint. Sie belegen das mit dem Beispiel
der Deaktivierung des Hippocampus und angrenzender Regionen während
eines Transverse-Patterning-Task und während
der virtuellen Navigation in einem Radial-Arm-Maze, einem Labyrinth mit radial
angeordneten Laufwegen (Astur&Constable, 2004; Astur et al., 2005). Sie
merkten an, dass beide Tests nach der Beteiligung des Hippocampus verlangten,
dass aber tatsächlich die Aktivität des Hippocampus während der Bewältigung der
Aufgaben abnahm. Sie kamen zu dem Schluss, dass die Codierung von Informationen
eher als neuronale Synchronizität als in der Feuerrate festzustellen ist. Der
Theta Rhythmus reflektiert diese synchronisierte Aktivität und wird in
Zusammenhang gesehen mit dem Gedächtnis und kognitiver Funktion (Gevins et al.;
1997; Tesche & Karhu, 2000). Sie
bringen das in Verbindung zur abnehmenden metabolischen Aktivität (Uecker et
al. 1997).
Die
Konnektivität zwischen verschiedenen Regionen steigt während dieser Test an (Hampson
et al.; 2006). Klinisch betrachtet unterstützen Hampsons Beobachtungen unsere
Vermutung, dass wir den EEG Aktivitäten mit niedriger Amplitude bei angehobener
Synchronizität langsamer Wellen besondere Aufmerksamkeit schenken müssen, wenn
die Werte unter den Normdaten der Datenbank liegen. Um es deutlicher zu sagen, es
dürfte ab und an Sinn machen das bei 6 Hz liegende hippocampale Theta herauf zu
trainieren, weil es mit Gedächtnisfunktionen verbunden ist.
NDH
Rechte inferiore Frontalregion, BAs 47 und 12
Eine
weitere Funktion die im Zusammenhang mit der Erforschung des inferioren Gyrus
frontalis festgestellt wurde ist die Aktivierung des rechtslateralen inferioren
Gyrus frontalis während Go/NoGo Tasks. Bei einem solchen Task hat der Proband
automatisierte Reaktionen zu unterdrücken (beispielsweise einen Knopf NICHT zu
drücken, wenn bei einer gegebenen Anzahl gleicher Signale, die durch Drücken
des Knopfes beantwortet werden, ein anderes Signal erscheint) Dieser Task
beteiligt das gesamte Areal der BAs 47 und 12 (Aaron et al. 2004; Kringelbach
et al., 2005; Menon et al.; 2006; Li et al. 2006)
Es
scheint so, als sei diese Region auch am Vermeidungsverhalten beteiligt.
Größeres Vermeidungsverhalten geht mit höherer Aktivierung im inferioren Gyrus frontalis einher
(Christopoulos et al. 2009; Knoch, 2006). Das kann als Inhibitierung eines
Impulses zu einer riskanten Handlung interpretiert werden. Die Unterbrechung
der Aktivität dieses Areals durch transkraniale Magnetstimulation (TMS) oder
transkraniale direct current Stimulation (tDCS) führt zu einer Veränderung des
Risikoverhaltens, wie Verhaltenstests zeigten. Theoretisch könnten
Dysfunktionen dieses Areals zu gefährlichem Verhalten führen. Oder um es
andersherum zu formulieren, mittels LORETA NFB kann man gefährliches Verhalten
durch Einfluss auf diese Region unterbinden.