Samstag, 11. Mai 2019

Brodmann-Areale und ihre Bedeutung für die Neurofeedbacktherapie



Die laterale Ansicht zeigt die Hirnlappen, Brodmann-Areale und Elektrodenpositionen im 10-20 System (Gezeichnet von Amanda Reeves und Bojana Knezevic)
Die Nummerierungen der Brodmann-Areale gehen von 1-52, aber man sollte nicht verzweifelt nach jeder Zahl suchen, weil es Sprünge gibt, von der 12 zur 17 und von der 47 zur 52. Und zwar deshalb, weil die BAs 14, 15 und 16 Zellregionen in insularen Hirnregionen von Primaten bezeichnen, die beim Menschen nicht vorkommen. Es fehlen also die betreffenden BAs. Ba 13 hingegen wurde von Neuroanatomen auch im menschlichen Cortex gefunden, wo diese Region als Brücke zwischen lateralen und medialen Arealen der Insula fungiert. Weil die Insula eine Einbuchtung des Cortex ist, ist sie weder lateral noch midsaggital sichtbar. BA 13 wurde in die Erläuterungen eingefügt, weil sie eine der Quellen in den LORETA Messungen ist und aus diesem Grunde den Neurofeedbacktherapeuten interessieren muss. Die BAs 49 bis 51 sind beim Menschen nicht vorhanden. BA 48 befindet sich hingegen im Subiculum, einem schmalen Teil der Oberfläche des Temporallappens der zur hippocampalen Region gehört, deshalb ist diese Region im Diagramm nicht sichtbar. BA 49 wird bei Nagetieren gefunden, die BAs 50 und 51 nur bei Affen. Die letzte Region, BA 52, wird dann wieder beim Menschen gefunden. Sie werden diese Region im superioren Temporallappen in der Nähe der Verbindung zwischen Frontal-, Temporal-, und Parietallappen finden.


Medianschnitt zur Verdeutlichung der Hirnlappen, der Brodmann-Areale und der Positionen des 10/20 Systems
(Gezeichnet von Amanda Reeves, Bojana Knezevic)




Anmerkung:  Beide Diagrammen mit kurzen Anmerkungen zur Funktion der Brodmann-Areale wurden zuerst als vierseitige Broschüre durch die International Society for Neurofeedback and Research (see www.isnr.org), 2007, veröffentlicht. Diese Broschüre ist über die ISNR Webseite weiterhin erwerbbar. Die Gewinne aus den Verkäufen kommen der ISNR Research Foundation zugute.

Das Ursprungsdokument war eine Gemeinschaftsarbeit von Michael Thompson, M.D. (ADD Centre & Biofeedback Institute of Toronto, Canada), Dr. Wu Wenqing (Friendship Hospital & Capital Medical University of Beijing, China) und James Thompson, Ph.D. (Evoke Neuroscience, New York, NY) Die Autoren erarbeiteten dieses Dokument als Zusammenfassung der Arbeiten von Korbinian Brodmann, die dieser in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts fertig gestellt hat. Sie verbanden die Originalkartierung des menschlichen Cortexes durch Brodmann mit den neueren Erkenntnissen über funktionale Beziehungen der inzwischen allgemein üblich Brodmann Areale genannten Hirnregionen, die von unzähligen anderen Forschern erarbeitet wurden. Das Booklet war geschrieben worden, um die Mitarbeiter des ADD Centers Mississauga zu schulen, es wurde aber vom Sohn der Thompsons während seiner Zeit als Doktorrand an der Pennsylvania State University, erweitert und vertieft, als er die Auswirkungen von Gehirnerschütterungen auf Sportler erforschte. Das Manuskript wurde in der Absicht immer weiter ausgearbeitet, Neurofeedbacktherapeuten zu unterstützen, die nach den neuroanatomischen Ursachen bestimmter Phänomene suchten. Es gab allgemein ein starkes Bedürfnis unter Neurofeedbacktherapeuten nach weiterer Information.

Dabei wird jedes Brodmann-Areal mit seinen Verbindungen zwischen lokalen Funktionen und dem dazugehörigen Netzwerk erläutert

Man sollte im Gedächtnis behalten, dass jede Hirnregion mit mehreren Netzwerken und Brodmann-Arealen verbunden ist. Kein Brodmann- Areal hat eine unabhängige Funktion. Die meisten haben überlappende Beziehungen mit angrenzenden oder entfernten Brodmann-Arealen. Tatsächlich sind ja alle von Brodmann gefunden Areale über verschiedene Netzwerke miteinander verbunden.
Der Zusammenhang zwischen menschlichem Verhalten und intrinsischer Konnektivität von Netzwerken wurde detailliert von Laird et. Al. 2011. detailliert beschrieben. Diese Publikation basierte auf 30000 MRI und PET Scans. Wer daran interessiert ist 

Freitag, 10. Mai 2019

Bedeutung von Netzwerken

1.2.4 Bedeutung von Netzwerken Mittels Neurofeedback sind wir eigentlich immer damit beschäftigt, die Leistungsfähigkeit von neuronalen Netzwerken zu verbessern. Netzwerke sind Ketten von miteinander verbundenen Neuronengruppen, die Zusammenarbeiten, um Ziele zu erreichen. In diesem Zusammenhang sollte man an den alten Spruch denken: Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Bei cortikaler Dysfunktion muss Neurofeedback entweder die Leistung der Verbindung verbessern oder dem Netzwerk dabei helfen, sich neu zu kalibrieren, um die Dysfunktion zu kompensieren. Das Gehirn besitzt Plastizität, die ihm eine solche Veränderung möglich macht, das wurde auch durch andere Verfahren bewiesen, die solche Verbesserungen erzielten. (Ein exzellentes Beispiel für die Spannweite neuoplastischer Veränderungen findet man in Norman Doidge’s 2010 Buch: The Brain that Changes Itself und der Fortsetzung 2015: The Brain’s Way of Healing.)

Warum ein 1 Kanal Training