Donnerstag, 2. Februar 2017

Informationen über Neurofeedback

Informationen über NEUROFEEDBACK


http://www.nib-troisdorf.com/wp-content/uploads/2013/06/das-warnke-verfahren-zur-therapie-von-lese-rec.pdf

https://youtu.be/VzQoLg-FKBQ

https://youtu.be/LWGTExIAqik

https://youtu.be/GNTUdH4sZ5I

https://youtu.be/6AmJVbwQok4

https://youtu.be/SYrSO3p4pfw

https://youtu.be/DH9VvlXT7Aw

https://youtu.be/xv_0C-crbqY

Tips zum Neurofeedbacktraining Bähr/Thompsons

TIPS zum Training: Heinz-Werner Bähr/Thompsons

Erfahrungsgemäß sind einfache Bildschirme für Kinder gut.
Es muss eine Herausforderungssituation geschaffen werden. Mittel dazu sind die angezeigten Punkte und die Token. Gut ist es, die Bildschirme in den nächsten Sitzungen bei zu behalten.
So wenig Wechsel wie möglich, aber Möglichkeiten zum Vergleich mit früheren Ergebnissen ermöglichen

Elektrodenpositionen:

a: Training an Fz, Cz, Pz oder FCz CPz führt dazu, dass auch an anderen Positionen des 10/20 Systems Theta/Beta Ratios sinken.
Lubar 1997
b: ADHS Training Beginnen an Cz, Referenz am linken Ohr, Grund rechte Seite am Ohr.
Später: aktiv an F3, Referenz an rechtes Ohr
c: Sound Feedback:
Töne werden oft gebraucht, um Erfolge anzuzeigen. Man kann die Belohnung so einstellen, dass der Ton erst zu hören ist, wenn das Erfolgskriterium lange genug gehalten wird.
Dauernde Musik kann so eingestellt werden, dass der Klient immer seine Lieblingsmusik hört, wenn er im eingestellten Bereich ist.

Transfer durch klassisches Konditionieren.

Nach 20 Minuten reinem Neurofeedbacktraining, bei dem die Bildschirme so gewählt wurden, dass ein eindeutiges Ziel des Trainings vorgegeben ist, Lernaufgaben ins Training einbauen. Dabei wird das visuelle Feedback ausgeschaltet und auditives Feedback gegeben.
Es kann auch versucht werden, den Klienten einen bestimmten Bewusstseinszustand ohne Feedback herstellen zu lassen. Man beobachtet dabei am eigenen Monitor, ob es dem Klienten gelingt
1 Phase: Operantes Konditionieren
Beginnen mit einem einzelnen Frequenzbereich, der trainiert wird.
Z.B.: Theta runter. Feedback: eine einfache Grafik, z.B. die Waage.
Ziel ist es, dem Klienten erste Erfahrungen zu ermöglichen.
erst dann: zweite Frequenz z.B. SMR einüben. Dann erst zu komplexeren Bildschirmen schwenken.
PS: Selbsterfahrung des Trainers, die dem Klienten vermittelt werden kann, ist sinnvoll
Transfer?
Indem man dem Klienten ein Bild des Trainingsbildschirms kopiert und mit nach Hause gibt.
oder
Man verbindet das operante Konditionieren mit klassischem Konditionieren, indem man während des Neurofeedbacktrainings Denk-und Lernaufgaben in den Ablauf einbaut
z.B. Orthofix, ADS Blätter, Intelligenztests, Leseaufgaben, metakognitive Aufgaben oder ähnliches.
Während des Assessments, das vor jeder Trainingsstunde stattfindet, dem Klienten erläutern, was er sieht.
Ziel ist die Einbindung des Klienten in den ganzen Prozess des Trainings.
Punktetabellen erstellen, die über jede Stunde geführt werden.
Erfolge unmittelbar mit Token belohnen. Token können irgendwann eingetauscht werden.
Anreize setzen, die auch schwer zu erreichende Ziele lohnend werden lassen. Z.B.: Die Möglichkeit einen größeren Preis durch langes Daraufhinarbeiten zu erlangen
Das Training in 5 Minuten Sektionen einteilen. Kurz stoppen (ohne Speichern). Die Statistikwert erscheinen nach jedem Stopp. Diese werden in Excel gespeichert. (Maustaste drücken, über Statistikfeld ziehen, STRG plus C drücken. Excel ist geöffnet in Taskleiste. Anklicken. Ins Feld klicken und STRG plus V drücken.)
Eingestellte Statistikwerte erscheinen in Excel.
Werte: wie: Theta/Beta Ratio dem Klienten zeigen.
Erklären: Hier hast du das gut gemacht, du hast dich verbessert, oder eben nicht. Immer positiv bleiben

EEG

a: Bei kleinen Kindern ist die langsame Aktivität normal.
Sie entspricht dem Verhalten: innerer Fokus, Leben in einer Traumwelt
b: Delta Aktivität frontal ist beim Erwachsenen ein Zeichen für eine Störung der Hirntätigkeit

NORMALE UND ABWEICHENDE HIRNFREQUENZEN

Alpha:
1 Normalerweise ist Alpha rechtsseitig stärker.
2 Alpha sollte höher als 8 Hz sein. Wenn es immer bei 8 Hz bleibt ist das auffällig.
3 Eine abweichende Alphafrequenz zwischen den Hirnhälften um mehr als 1 Hz ist auffällig und zwar in der Hirnhälfte mit der niedrigeren Alphaamplitude.
4 Alpha sollte in hinteren Kopfregionen stärker sein als vorne.
5 Wenn Alpha frontal höher ist als hinten, dann ist das auffällig
6 Alpha wird geblockt, bei geöffneten Augen. Das Ausbleiben einen Veränderung beim Augen öffnen oder schließen ist auffällig.
7 Alpha steigert sich, wenn jemand müde wird und Theta ansteigt.
Beta:
Beta ist fast immer ein Zeichen für normale Hirnfunktion.
1 Asymmetrie von Beta zwischen den Hirnhälften sollte nicht größer als 35 % sein. Wenn der Unterschied größer ist, ist die Hirnhälfte mit dem niedrigeren Betaamplituden auffällig.
Theta:
1 Langsame Aktivität steht für geringe Aktivierung.
Große Neuronenverbände feuern gleichzeitig, das zeigt sich im EEG als eine energiereiche langanhaltende Amplitude. Generiert werden Theta Wellen vom Thalamus.
Wichtig: die Ratio: Theta/Beta
An Cz bei Kindern mit Procomp gemessen ist eine Ratio über 3 leicht auffällig, ab 4 sehr auffällig
Stermans Hypothese über Theta frontal:
Geringer Blutfluss und metabolische Aktivität zu den Zellen des frontalen Cortex inklusive des motorischen Cortex in der Layer VI der inhibitorischen Zellen des Putamen bringen Zellen des Thalamus dazu Theta Frequenzen zu stimulieren. Dieses Theta zeigt sich im EEG. Die Substantia Nigra würde die Inhibition von Regionen des Thalamus verstärken und damit Theta produzieren.
Das Training würde also diese Inhibition aufheben
Delta:
1: Könnte ein Artefakt sein (Blinzeln)
2: Ansonsten immer auffällig
Grundsätzlich
1 Das EEG sollte beim Rechtshänder links schneller sein, als rechts und vorne schneller als hinten.-
Psychische Störungen und deren Zuordnung zu Hirnregionen:
1 Erkennen von Gefühlen (problematisch bei Asperger) rechte Hirnhälfte
2 Prosodieprobleme: rechter Temporallappen (Morrow, 1981)
3 Euphorie und Stimmungslabilität: rechter Frontallappen
4 Verleugnung von linksseitigen Problemen: Schädigung der rechten Hirnhälfte
5 Depressionen: Schädigung der linken Hirnhälfte
Linke Hirnhälfte:
Agnosien = Unfähigkeit Dinge zu erkennen
Anomien = Unfähigkeit Dinge zu benennen
Parietale Störungen: Integration sensorischer Informationen und Körperwahrnehmung
Lesionen können zum Neglect von Körperteilen und Dingen der Umgebung führen
Apraxien:
Störungen des Frontallappens, des Parietallappens und des Corpus Callosum können zur motorischen Apraxie führen
Apraxie meint hier die Unfähigkeit erlernte Bewegungsmuster auszuführen.
Das Nicht Erkennen Können von geometrischen Figuren wird Lesionen im rechten Parietalen Cortex zugeschrieben
Störungen der linken Parietallappens führen zu rechts/links Problemen, Agraphie, Akalkulie, Aphasie und Agnosie
Störung des rechten Parietallappens führen zu Problemen beim Zeichnen, zur konstruktiven Apraxie (Unfähigkeit Dinge zu konstruieren.) und zur Verleugnung von Defiziten.
Beidseitige Störungen führen zum Balint Syndrom.
Das Bálint-Syndrom ist ein seltenes neurologisches Syndrom. Es beschreibt eine schwere räumliche Aufmerksamkeits- und Orientierungsstörung [1] und besteht aus
Optische Ataxie: Unfähigkeit zielgerichteter Hand- bzw. Greif-Bewegungen unter Kontrolle der Augen.
Okuläre Apraxie: Unfähigkeit zielgerichteter Blickbewegungen mit den Augen.
Simultanagnosie: Extreme Einengung der visuellen Aufmerksamkeit auf einzelne Teilaspekte komplexer Bilder, sodass diese nicht im Ganzen aufgefasst werden können [2].
Alle Hirnregionen kommunizieren unentwegt mit den frontalen Hirnregionen, die sozusagen als Firmenleitung betrachtet werden können. (Kontrollfunktion)
AD(H)S Kinder zeigen oft Sprachprobleme, Leseprobleme und Rechtschreibprobleme. Diese Probleme resultieren aus:
1 Problemen der linken Hemissphäre.
Das Training an verschiedenen Stellen des linken Cortex (Herauftrainieren von Beta, Heruntertrainieren von Theta!) führt oft zu Verbesserungen der Sprachentwicklung und zu einer Reduktion von Artikulationsproblemen. Außerdem verbessert sich die Lesefähigkeit
Die Elektrodenposition sollte in der Nähe von C3 liegen, wenn es Probleme mit der expressiven Sprache gibt.
Bei Leseproblemen sollte eher eine Region etwas weiter hinten
am Wernicke Areal liegen
Wernicke Areal:
Wichtig, um Sprache zu verstehen.
Wenn es dort Probleme gibt, wird die Sprache flüssig sein bei guter Grammatik, aber die Person spricht Nonsens, indem z.B. ungewöhnliche oder unpassende Wörter verwendet werden.
Diese Personen haben auch Schreib- und Leseprobleme.
Probleme bei der Analyse von Wortbedeutungen stammen ebenfalls aus der Nähe des Wernicke Areals und sind dort zu trainieren.
Probleme der Verbindung zwischen auditivem Cortex und Wernicke Areal führen zu Problemen, Wortbedeutungen zu verstehen, obwohl das Wort gehört wird. Dabei ist die Lese-Rechtschreibfähigkeit unauffällig.
Störungen der Verbindung zwischen Broca und Wernicke Areal, führen zu Schwierigkeiten Sätze zu wiederholen, die komplexer sind als einzelne Wörter oder Phrasen
Eine überaktivierte Verbindung zwischen Wernicke und Broca Areal führt zur Echolalie.
Defekte der Broca Region führen zu Artikulationsproblemen.
Defekte zu den assoziierten Regionen um das Broca Areal führen dazu, dass die Person sowohl versteht, als auch weiß, was sie sagen will, aber nicht in der Lage ist, es zu formulieren. Es kommt zu Wortwiederholungen, zum Verlust des Sprachflusses und zum so genannten Telegrammstil
Parietale Regionen z.B. Pz können trainiert werden, wenn der Klient Probleme hat, Wörter zu visualisieren und visuell zu erkennen.
Die linke Hirnhälfte dieser Region ist wichtig für das Lesevermögen. Störungen führen zur Alexie und Agraphie.
Störungen der Verbindung zwischen dem hinter dem Wernicke Areal liegenden Angularen Gyrus und dem linken visuellen Cortex Position o1 führen dazu, dass der Klient nicht leise lesen kann, wohl aber laut.
Training: entlang der Verbindung
1 Die Ursache der LRS wird von den NFB Autoren eingeteilt in auditive Probleme hier phonologische Defizite und morphologische Probleme (Probleme Wortbilder zu erkennen)
Auditive Probleme sollten an F3 und F5 oder bipolar an F3-P3 oder F7 P7 trainiert werden
Visuelle Probleme sollten an P3 und P5 und bipolar an F3-P3 oder F7-P7 trainiert werden.
In beiden Fällen: Anheben von Frequenzen 16-20 Hz und Heruntertrainieren von Theta oder Talpha (3-7Hz)
2 Zwangsstörungen: Elektrodenpostion F3,FzF4 und Pz, Ziel ist es sehr hohe Beta Frequenzen (größer als 22 Hz) herunter zu trainieren.
Alternativ:
Rechte Hirnhälfte Beta reduzieren und hohe Alpha 10-12 Hz verstärken.
Oder
Heruntertrainieren von 21-34 Hz an einem Punkt zwischen Fz und Cz, Anheben von 11-15 Hz an C4 und P4
3 Tourette: Anheben von SMR (13-15Hz) und Heruntertrainieren von Theta an C4. C3 und Cz geht auch
Training BFB NFB
Trainings Ziel: Relaxed
Temperatur rauf, Puls runter, Atmungsrate runter, EMG runter EEG 20-23 Hz runter
Ziel: Wach
Anhebung der EDR, Anhebung 12 Hz und 15-18 Hz
Ziel: ruhig
SMR rauf, High Beta runter, Hauttemperatur rauf, Atemtraining, EMG runter Puls runter RSA bei 6 Atemzügen rauf
Aufmerksam:
11-13 Hz hoch
Reflektiert:
11-13 Hz rauf, 15-18 Hz rauf, Theta zeitweise rauf !
Konzentriert:
Theta senken, Beta rauf
Konzentriert und kreativ
16-18 Hz hoch, linksseitig 11-13 Hz hoch, zeitweise 4-8 Hz runter
Senken von Angst und Anspannung: 20-23 Hz runter
Senken von Gedankenrasen und Grübeln: 24-34 Hz runter
Relaxt und offen: 11-13 Hz hoch
Ruhig, reflektiert: 13-15 Hz hoch
Konzentriert bleiben: Theta und Low Alpha runter
Trainingsbänder:
11-13 Hz: entspannte, offene Wahrnehmung. Bei Athleten: schnelle Reflexe mit sicherer Reaktion.
Wenn Klienten viel nachdenken und sich sorgen findet man niedrige Frequenzen zwischen 11 und 15 Hz und hohe Aktivität zwischen 21-32 Hz.
Sinnvoll: Absenken der Ratio von 21-32 Hz zu 11-15 Hz
Hochtrainieren von Alpha 10-12 Hz und SMR
Klienten, die schnell geistesabwesend werden und die beim Lesen gedanklich abschweifen könnten sehr hohe Alpha Frequenzen haben, bis 14 Hz. Bei solchen Klienten nicht SMR trainieren sondern die Frequenzbänder höher ansetzen, z.B. 15-18 Hz
Für ein entspannte Wachheit bei Kindern, die nicht an ADHS leiden trainiert man High Alpha 12 Hz hoch. Das funktioniert gut bei Sportlern
SMR Training führt zu einem Absinken der Hyperaktivität. Der Klient wird ruhiger und denkt nach, ehe er handelt.
Auch bei emotionaler Labilität ist ein Effekt da. SMR Training wird auch bei Schmerzzuständen und Fibromyalgie angewendet.
Das Training erfolgt in der Regel an Cz oder C4
Alle eben genannten Gehirnwellen stammen von unterschiedlichen Generatoren. Sie repräsentieren verschiedenen Bewusstseinszustände. Alle liegen ungefähr im gleichen Frequenzbereich. Aber Selbstregulation ist immer wirkungsvoll.
Vorsicht:
Viele Klienten schalten ab in Alpha. Dieses Alpha kann auch bei 12-15 Hz liegen. Wir wollen nicht das Abschalten verstärken, also bitte das Roh EEG beobachten
Vorsicht:
Begrenzung von langsamen Wellen 3-5 Hz ist sinnvoll. Diese Frequenz wird aber auch beim Blinzeln erzeugt. Wenn Blinzeln bei dem Klienten diese Frequenz erhöht, dann 7-9 Hz begrenzen.
Beta 16-20 Hz
Elektroden an Cz, C3 oder F3 wenn 16-20 Hz hochtrainiert werden. Beta Training sollte angewendet werden bei ADS, also ohne Hyperaktivität. Erste Wahl ist es bei lethargischen und wenig wachen Klienten. Es sollte linksseitig hochtrainiert werden bei Lernschwierigkeiten. Auch bei Klienten mit düsterer Stimmung ist es sinnvoll
13-15 Hz ist über C Regionen SMR, ansonsten Low Beta. Beta 13-15 Hz hat eine andere Wellenform und wird von anderen Generatoren erzeugt. Es kann Kopfarbeit anzeigen.
Rechtsseitiges Beta Training liegt bei maximal 16 Hz, weil zu hohe rechtseitige Beta Aktivität Depressionen erzeugt.
Bei Asperger Klienten kann an T6 Low Beta trainiert werden
Auch hilfreich bei Asperger
Senken der dominant langsamen Frequenz rechtseitig und Hochtrainieren von 13-15 Hz
Noch einmal: Zum Absenken von Impulsivität und um Nachdenken vor dem Handeln zu erzeugen:
Hochtrainieren von SMR an C Regionen
Um Konzentration anzuheben senken wir die dominant langsame Frequenz (Assessment) Normalerweise: 3-10 Hz
Um Spitzenleistung zu trainieren oder große Wachheit und einen ruhigen, körperbewussten Zustand zu erzeugen:
11,5-13,5 Hz hochtrainieren.
Mentale Flexibilität ist erwünscht, also Wechsel zwischen den Frequenzen einüben
Um die Fähigkeit Probleme zu lösen zu verbessern, trainieren wir 15-18 Hz, 16-19 Hz oder 16-20 Hz hoch. Ein Versuch kann auch mit 39-41 Hz gemacht werden, dem Bindungsrhythmus.
Angst und Gedankenrasen mit erhöhter Anspannung trainieren wir, indem wir 24-35 Hz herunter trainieren und auch nach Frequenzen über 36 Hz schauen
Die hohen Beta Frequenzen verschwinden, wenn SMR gesteigert wird. Es sollte ergänzend Biofeedback eingesetzt werden.
¨Über EEG Wellen organisiert das Gehirn eigenen Aktivitäten
Trainiert man diese Rhythmen, so schult man das Gehirn in seiner Grundfunktion bei der Kontrolle und Regulation von Funktionen.“
Zweites Standbein des EEG Trainings:


Was misst ein EEG?
Das EEG Gerät misst die Differenz des elektrischen Potentials zwischen zwei auf der Haut des Kopfes angebrachten Elektroden.
Die Elektroden messen die elektrische Aktivität von Pyramidenzellen im Gehirn
Die Maßeinheit für die Frequenzen ist Hz (Vorkommen in der Sekunde)
Die Maßeinheit für Amplitudenmessungen ist Microvolt oder ein Millionenstel eines Volts
Pyramidenzellen sind elektrische Dipole.
Das EEG wird von synchroner Aktivität von postsynaptischen inhibitorischen und excitatorischen Potentialen großer Gruppen von Pyramidenzellen erstellt.
Die Pyramidenzellen formen eine Schicht von extrazellulären Dipolen
Die postsynaptischen Potentiale haben eine lange Dauer. Das EEG misst das Summenpotential unter der Oberfläche des Kopfes
Das EEG wird sich abhängig davon verändern, ob ein exzitatorisches oder ein inhibitorisches postsynaptisches Potential im Areal unter der Elektrode generiert wurde.
Jede Elektrode misst einen Sektor von 6 cm2 also ungefähr 6 Millionen Pyramidenzellen in Aktion.

Wo soll gemessen werden?
Thema: Lokalisation von Hirnfunktionen
Im Gehirn lassen sich bestimmte Fähigkeiten  lokalisieren. Sprache wird bei 80% der Menschen linksseitig   repräsentiert. Die Auswahl der Elektrodenposition ist nicht unerheblich.
In der Regel wird an Cz, C3 oder C4 trainiert, weil dort die Artefakte sehr niedrig sind.
Um ein individuelles Setting für den jeweiligen Klienten zu erstellen, kann es sinnvoll sein, vor Beginn der eigentlichen Therapie an verschiedenen Messpunkten das EEG 1 Minute zu messen und die Werte zu vergleichen.
Es bietet sich an, frontal an F3 F4 zu messen bei Aufmerksamkeitsstörungen oder Depressionen oder an C3 gegen C4.

Welche Gehirnwellen gibt es?
Delta
– Langsamstes Frequenzband von 0,5 bis 4
Schwingungen pro Sekunde
– Dominiert im Tiefschlaf
– Starkes Delta im Wach EEG ist ein Zeichen für ein verlangsamtes Gehirn, Müdigkeit, starke Unaufmerksamkeit
Theta
– 4-8 Hz
– Wichtiges langsames Frequenzband in vielen
Pathologien
– Assoziiert mit reduzierter Aktivität, Tagträumen, Unaufmerksamkeit, tiefer Entspannung
– Grundrhythmus bei herabgesetzter kognitiver
Aktivität
SMR (Senso-Motorischer-Rhytmus)
– 12-15 Hz
– nur messbar über dem Sensormotorischen
Kortex
– Assoziiert mit motorischer Ruhe und
Aufmerksamkeit
– Wichtig bei AD(H)S, Migräne, Epilepsie
Lo-Beta
– 15-19 Hz
– Wesentliches Frequenzband der aktiven
Informationsverarbeitung
– Bewusste Konzentration
Beta
– 19-23 Hz
– Frequenzband der aktiven
Informationsverarbeitung
– Bewusste Konzentration
– Höhere Konzentrationsleistung als
Lo-Beta
Hi-Beta
– Schnellstes Beta Band mit 23-27
Schwingungen pro Sekunde
– Assoziiert mit Stress, Anspannung, Hektik, Hyperaktivität, sehr Konzentrationsleistung
– Hoher Energieverbrauch des Gehirns
Gamma
– größer 30 Hz
– Top-Down Regulierung und Synchronisation von verschiedenen Hirnarealen
– Hohe Konzentration
– Lernprozesse
– Noch wenig erforscht

Auffälligkeiten bei AD(H(S
Typ 1: Langsame Delta oder Theta Aktivität frontal und zentral.
Typ 2: Alpha Aktivität frontal (Tuning Out des Gehirns)
Typ 3. Beta Spindeln frontal

Assessment:
Jede Stunde wird zuerst ein eine Minute dauerende Baseline gemessen, ein so genanntes Asessment. Dieses Assessment dient uns dazu, den augenblicklichen Zustand des Klienten zu erkennen und ein Setting für die Stunde zu erstellen.
Die Assesments werden mit der Angabe wo abgeleitet wurde, gespeichert, um Vergleichbarkeit herzustellen. Während des Assessments kann mit dem Klienten anfänglich eingeübt werden, was Artefakte sind und wie man sie verhindern kann. Die Reihenfolge der gemessenen Frequenzen ist wichtig. Da die Schädelkalotte tiefere Frequenzen stärker durchlässt als höhere Frequenzen, ergibt sich ein klares Bild. Die Frequenzen sollten wie die Orgelpfeifen von tief bis hoch angeordnet sein. Überall, wo Frequenzen aus der Reihenfolge ausbrechen, sollte das Trainingssetting angepasst werden. Die Wahl des Ableitungsortes richtet sich nach den Symptomen und nach dem gemessenen EEG an den vermuteten Ableitungspunkten. In der Regel kann aber auch an Cz, C3 oder C4 abgeleitet werden.
Vorteil: wenig Artefakte
Vorteil: Verbindung nach frontalen Hirnregionen
Vorteil: Verbindungen zu tiefer liegenden Hirnregionen
Vor jeder Ableitung den Impedanzcheck nicht vergessen.

Vermeiden von Artefakten.
Artefakte können entstehen durch Augenbewegungen, Schlucken, Muskelanspannung, Zähneknirschen, Kaugummikauen, schlechte Elektrodenposition (rutschen) äußere Bedingungen (zu heiß, zu feucht

Wie beginnt ein Training?
Erste Handlung:
Ein Assessment (Roh EEG) von 1-3 Minuten. Besprechen mit dem Klienten. Ziele erläutern, Artefakte erkennen und erläutern. Hilfreich ist eine im Sichtfeld der Kindes befindliche Grafik, die daran erinnert: bis 10 Hz schlecht, 12-20 Hz konzentriert und ruhig, 22-36 Hz ängstlich, gedankenvoll, sorgenvoll, Muskel angespannt. Bei ADHS Kindern oft sinnvoll: Vor dem Beginn eines Neurofeedbacktrainings mit einem Atemtraining ohne Elektroden zu beginnen
Wenn das Kind die Hand still hält, mit Verstärkern belohnen (Token).
Bei Erwachsenen: Das Roh EEG beobachten, ob der Klient aus der Konzentration geht. Dem Klienten das Verhalten unmittelbar spiegeln. Der Trainer sollte die gesamte Session beim Klienten bleiben.
Erst in der Phase des Generalisierens kann es Sinn machen, den Klienten allein zu lassen. Der Trainer sollte hinter dem Klienten sitzen, so dass   dieser den Monitor gut sieht.Der Klient kann sich eventuell besser konzentrieren  ohne Ton oder Bild. Das ist in Ordnung.
Aufgabe des Trainers:
Immer positiv bleiben. Assistieren, anfeuern, variieren, also immer Coach bleiben und manchmal auch Lehrer.Wichtig ist das Mitschwingen und Spiegeln von  Verhalten. Es muss eine Kommunikation zwischen Klient und Trainer sein, die zum großen Teil nonverbal ist. Eigenerfahrung hilft, mögliche Strategien zu vermitteln
Das beste Motto:
Du kannst den Wind nicht abstellen, aber Du kannst die Segel justieren.
Das heißt: die Basispersönlichkeit ist unveränderlich, aber der Klient erlernt eine neue Handlungsweise und Selbstregulation.
Die neue Handlungsstrategie erlaubt den Kindern ruhig und konzentriert bei Lernaufgaben zu bleiben.

Andere Übersetzungen neurofeedback

Welche Arten des Neurofeedback bieten wir an? Kurz gesagt: alle. Ich bin so lange im Neurofeedback dabei, dass ich, alleine aus Neugier, jede Form des Neurofeedback kenne.
Ich habe einmal ein paar Möglichkeiten zusammen gestellt.
Sehr gut ist:

DEEP BRAIN NEUROFEEDBACK

Ich füge hier einen Artikel von Bob Thatcher ein:

Neurofeedback ist sowohl eine Wissenschaft als auch eine Kunst. Neurofeedbacktherapeuten, die mit den im Folgenden beschriebenen Neurofeedbacktrainings arbeiten,  benutzen das am weitesten fortgeschrittene und effektivste Gehirntraining, das käuflich zu erwerben ist, um dem Gehirn eines Klienten zu helfen, sich selbst besser zu organisieren (What is neurofeedback?).
Mit einem 20 Kanal Neurofeedbackgerät kann der Therapeut jede Region des Gehirns in Echtzeit betrachten. Diese überlegene Technik erlaubt es ihm, gezielt die Probleme verursachende neuronale Netzwerke zu trainieren (und damit erheblich schneller Erfolge zu erzielen, als mit Einzelelektroden).

Er kann trainieren, was als Abweichung vom „normalenn EEG“ mit einem Symptom lorreliert. Die Darstellung der Hirntätigkeit durch das mathematische LORETA Verfahren und das 20 Kanal Training ermöglicht es, Aspekte der Hirnfunktion zu trainieren, die bisher als untrainierbar erschienen, wie die EEG Parameter Phase, Kohärenz usw. Ein solches Training ist nur mit der vollen Anzahl der Elektroden und einer High Ende Software wie Neuroguide möglich.
Deep Brain Neurofeedback (NF2; ein Quantensprung im Neurofeedback, kurz NFB)
Das LORETA Neurofeedback ist die fortschrittlichste Neurofeedback Technik, die für Geld zu kaufen ist. Dieses System wurde 2011 erstmal in England eingesetzt und zwar nur von einer Handvoll von Neurofeedbacktherapeuten. In Deutschland gibt es erst seit 2013 Anwender.

Durch das 20 Kanal Training, sind wir dazu in der Lage, eine 3 D Karte der Hirnregionen zu erstellen, um tiefer liegende Hirnregiionen gezielt anzusteuern und zu trainieren. Das sind Regionen des Gehirns, die vom konventionellen Neurofeedback, egal welcher Art, nicht erreicht werden konnten. Dadurch wird es erstmals möglich, die spezifische Aktivität einzelner Hirnregionen zu trainieren, einschließlich der neuronalen Netzwerke, der Kohärenz (die Messung der Fähigkeit der Hirnregionen gemeinschaftlich zu funktionieren), der Arbeitsgeschwindigkeit und der Phase, das sind alles entscheidenden Faktoren, die dazu dienen, die Hirnfunktion zu optimieren.

Dieses hoch spezialisierte Training führt rasch zu signifikanten Veränderungen.
Nähere Ausführungen unter: What are the different types of Neurofeedback?  or studies…

Wir sind die ersten im Raum NRW, die ein solches Training anbieten können.

Was ist eigentlich HEG? Übersetzung aus dem US Amerikanischen.

Zitiert und übersetzt aus: „http://www.biocompresearch.org/#!heg-neurofeedback/cs4s“

Was ist eigentlich HEG?
HEG (hemoencephalography) ist ein Training der Durchblutung präfrontaler Hirnbereiche oder um genauer zu bleiben, HEG Neurofeedback bedeutet das Training der willentlichen Kontrolle der Durchblutung dieser Bereiche und damit der Sauerstoffversorgung, die dem Anwender gespiegelt wird. HEG funktioniert also mit dem selben Ziel wie die anderen Formen des Neurofeedback, weil gesteigerte Blutzufuhr und damit Sauerstoffversorgung Kennzeichen einer Aktivierung ist und präfrontale Hirnregionen an der Steuerung der Aufmerksamkeit, der Organisation und der Planung maßgeblich beteiligt sind. Man kann den präfrontalen Kortex als Kapitän eines Schiffes betrachten, der der Crew sagt, wohin der Kurs gehen soll. Er integriert und analysiert eingehende Informationen und dirigiert andere Hirnfunktionen mit dem biologischen Ziel der besseren Überlebenschance. Viele Hirnfunktionen werden primär von den präfrontalen Hirnregionen gesteuert. Das wäre beispielsweise die Impulskontrolle, die bei ADHS oftmals geschwächt ist und die Neigung zur Hyperfokussierung die viele ADHS Patienten aufweisen.
Aber auch die Temporallappen, die mit Erinnerung, Worterkennung und emotionalen Reaktionen beschäftigt sind, sowie die parietalen Hirnbereiche werden vom präfrontalen Koprtex gesteuert, indem er diesen Bereichen Informationen zukommen lässt. HEG Neurofeedback hilft dabei, die Steuerung der Emotionen zu erlernen, also emotionale Kontrolle über Wut und Ärger zu erlangen, aber es sorgt auch für den Ausgleich bipolarer Stimmungsschwankungen, weil es Impulse aus tieferen Hirnregionen, wie der Amygdala, der bewussten Steuerung unterwirft.​HEG Neurofeedback erlaubt es dem Probanden diese steuernden Hirnbereiche bewusst zu aktivieren, indem er die Durchblutung steigert, wobei er gleichzeitig neurale Verbindungen im Gehirn stärkt. Blut versorgt das Gehirn mit Sauerstoff und Zucker, den lebensnotwendigen Grundbausteinen der Hirntätigkeit. Unser Gehirn verfügt über die Fähigkeit, höher belatete Hirnregionen augenblicklich mit mehr Blut zu versorgen. Das Gehirn verbraucht auch im Schlaf beinahe ein Fünftel der dem Körper zur Verfügung stehenden Energie. Aktive, gut durchblutete Hirnregionen weisen eine Temperaturerhöhung auf. Der kontinuierliche Blutstrom verhindert, dass das Gehirn durch die selbst erzeugte Wärme Schaden nimmt.PirHEG (passives Infrarot) Neurofeedback (entwickelt von Jeffrey A. Carmen benutzt ein passives Infrarot Thermometer. Dem Probanden wird die Veränderung der Temperatur der präfrontalen Hirnbereiche gespiegelt. NirHEG (nah Infrarot) Neurofeedback arbeitet mit einem optischen Sensor. Es wurde entwickelt von Hershel Toomim. NirHEG arbeitet mit einem Licht, das Haut und Knochen durchdringt. Es misst die Farbe des Hirngewebes; sauerstoffgesättigtes arterielles Blut ist rot, sauerstoffarmes venöses Blut ist blau. Wenn die Hirnaktivität gesteigert wird, führt das zu einer verstärkten Blutzufuhr und damit zu einem geröteten Gewebe. NnirHEG misst die Farbveränderung des Hirngewebes, die von der absorbierten Menge des Sauerstoffs abhängt. Dr. Toomim, der Nir HEG entwickelt hat, beschreibt die physiologische Wirkung des HEG mit den Worten: Nir HEG ist eine Möglichkeit den Einsatz vonNeurofeedback zu erübrigen.”
Neurofeedback wurde Ende der sechziger Jahre in den USA und unabhängig davon auch in der UDSSR entwickelt und angewendet. Man hatte erkannt, dass bestimmte Hirnfunktionen mit bestimmten Verhaltensmustern zusammen hängen und dass sich die Hirnaktivität und damit das Verhalten durch operantes Konditionieren, also durch verstärkendes Lernen, verändern lassen. Wenn das Gehirn ein an eine Situation angepasstes Verhalten zeigt, bekommt es eine Belohnung. Anfänglich waren das Licht- oder Tonsignale, später Computeranimationen, die sich bei Erfolg bewegen oder Filme, die stoppen, wenn die Kriterien nicht erfüllt werden.
In den USA wurde bei manchen Therapeuten die Therapie durch eine Stoffwechseltherapiee ergänzt. Durch die Bestimmung bestimmter Stoffwechselfunktionen wird in unserer Praxis, vor Beginn der Neurofeedback Therapie, von Frau Dr.med.Brettner, unserer ärztlichen Kollegin, geschaut, ob der Proband die zur optimalen Hirnfunktion nötigen Botenstoffe synthetisieren kann.
Neurofeedbacktherapien dauern zwischen 20 und 60 Sitzungen.
Eine kostenlose Beratung und eine intensive Anamnese mit der Erstellung eines Trainingsplans auf Grund der Ergebnisse eines quantitativen 20 Kanal EEG ist bei uns obligatorisch. Oftmals muss in das Therapiekonzept, das für jeden Klienten individuell erstellt wird, auch ein ergänzendes Training der Sensorik, Motorik oder des Schreibens und Rechnens eingeflochten werden. Damit sind wir bei der SRB Neurokid Therapie, die in einzigartiger Weise  ganzheitlich konzipiert ist und eine enorme Verbesserung der Konzentrations- und Schulleistung erzielt.


Lynda Thomposn: Aufsatz über ADHS übersetzt von HW Bähr

Was Eltern oftmals verwirrt ist die Tatsache, dass ihre Kinder, die an AD(H)S leiden in bestimmten Situationen eine hervorragende Konzentrationsfähigkeit entwickeln können. Dies kann auch für ihre Freunde manchmal überraschend sein. Sie können zum Beispiel regelrecht absorbiert werden vom intensiven Nintendo Spiel, oder verschiedenen TV Sendungen, aber auch, wenn sie Lego oder Playmobil spielen und so weiter. Es sind nicht alle dieser Spiele dadurch gekennzeichnet, dass sie schnelle Wechsel von Bildern oder Situationen beinhalten. Der schnelle Wechsel kann also nicht der einzige Faktor sein, der diese intensive Konzentration hervorruft.
Während der 70 er Jahre des letzten Jahrhunderts als Lynda Thompson Daten für ihre Arbeit über den Effekt von Ritalin auf hyperaktive Kinder sammelte, ( Frau Lynda Thompson ist jetzt die Direktorin des ADD Centers von Mississauga) bemerkte sie, dass überproportional viele Jungs mit ADHS, die Eishockey spielten, Torhüter waren. Die Rolle des Torhüters kommt den angeborenen Fähigkeiten des ADHS Kindes zugute. Der Torhüter hat individuelle Anweisungen und muss deshalb während der Strategiesitzungen keine Aufmerksamkeit aufbringen. Wenn er auf dem Eis steht, kann er seine Aufmerksamkeit schweifen lassen, solange der Puck am anderen Ende der Halle ist, ohne dass seine Leistung in Frage gestellt wird. Wenn der Puck in seine Nähe kommt, scheint es, als machte sich sein Bewusstsein an dem näher kommenden Puck fest Der betroffene Torhüter fokussiert sich so intensiv, dass nichts mehr seine Aufmerksamkeit vom Puck ablenken kann, nicht einmal die Schreie der Zuschauer.
Der Bewusstseinszustand der Hyperfokussierung den AD(H)S Kinder oft zeigen ist sehr nützlich in torgefährlichen Situationen, er kann andererseits Eltern sehr stark irritieren, deren wiederholtes Rufen und deren Anweisungen einfach ignoriert werden, solange das Kind im Zustand der Hyperfokussierung auf den Fernsehschirm starrt oder Nintendo spielt. Alle Schüler und Erwachsene, die an AD(H)S leiden, kennen und beschreiben dass sie sich an Texten oder bei der Arbeit an Dokumenten, die sie erstellen sowie bei Plänen, die sie entwickeln, so auf die Arbeit fixieren können, dass nichts  mehr sie ablenken kann, solange sie in diesem Zustand des Hyperfokussierung bleiben.
Nach unserer Erfahrung verdanken die meisten dieser Menschen beruflichen Erfolg der Entwicklung von metakognitiven Strategien die es Ihnen ermöglichen, mit ihren Konzentrationsschwierigkeiten auf Dauer besser umzugehen. (Diese Strategien werden im ADD Zentrum Mississauga unterrichtet- und auch in der Praxis für Psychotherapie Heinz-Werner Bähr.) Diese Fähigkeiten machen aus ihnen bessere Studenten als dies Menschen möglich wäre, die niemals lernten zu lernen. Ein gutes Beispiel ist ein brillanter Physiologe, der ein Experte für Strategien zum Bestehen von Prüfungen wurde und der18 Bücher über dieses Thema veröffentlichte. Tatsächlich hat auch er immer noch Probleme, während eines Seminars ruhig zu bleiben ohne impulsives Zwischenrufen von Fragen oder Kommentaren.
Die Lebensgeschichte vieler kreativer Genies, begonnen bei Mozart über Edison und Einstein, macht es wahrscheinlich, dass es sich bei diesen Menschen um AD(H)S Persönlichkeiten handelte. Was unterscheidet den erfolgreichen vom wenig erfolgreichen Menschen mit Aufmerksamkeitsproblemen? Es hängt davon ab, ob es ihm gelingt, seine Fähigkeiten zu steuern und seine besondere Veranlagung zu seinem Vorteil zu nutzen. Glücklicherweise gibt es eine neue Möglichkeit für betroffene Erwachsene und Kinder, die es ihnen ermöglicht, ihre Hirnaktivität zu steuern, um bessere Konzentrationsleistungen zu erlangen. Dieses neue Instrument wird Neurofeedback genannt oder EEG Biofeedback. In 40-60 Sitzungen können Probanden die Fähigkeit erlernen, Gehirnwellen zu erzeugen, die mit Konzentration und Fokussierung einhergehen.
Anders als Medikamente scheint das Neurofeedback einen unmittelbaren Langzeiteffekt auf die Konzentrationsfähigkeit des Klienten zu haben (langsame Hirnaktivität vermindern) und auf die Fähigkeit,konzentriert in einem fokussierten Zustand der Problemlösung zu verharren (erhöhte schnelle Aktivität), – ohne ein Gefangener dieses Zustandes zu sein (verminderte High Beta Aktivität) – Es zeigt sich ebenfalls ein signifikant selteneres Auftreten von Zuständen des Abschaltens (Alpha- oder erhöhte Theta Aktivität), wenn von einem Kind in der Klasse intensives Zuhören verlangt wird.
Zusätzlich scheint Neurofeedback einen den Stimulantien wie Ritalin vergleichbaren Einfluss auf die Fähigkeit des Kindes zu haben, seine impulsiven Aktionen zu begrenzen oder gar zu verhindern.
Kinder, die bereits Medikamente nehmen, können diese während des Trainings weiter nehmen, obwohl die meisten Probanden bald schon damit beginnen, die Dosis der Medikamente zu verringern, wenn ihre Fähigkeit zur Selbststeuerung zunimmt.
Das Neurofeedbacktraining wurde erstmals in Kanada an der Universität von Alberta in Edmonton eingeführt. Das war im Jahr 1991. Es wurde 1993 im ADD Centre Missisauga  in Ontario angeboten.. Neurofeedback ist wahrscheinlich das Gegenteil von Therapien, die hauptsächlich auf Medikation setzen. Während des Neurofeedback Trainings erkennen Kinder schnell, dass es kein Hilfsmittel gibt, das Ihnen irgendetwas abnimmt. Sie… sind in das Training einbezogen und erarbeiten sich die Fähigkeiten zur Konzentration aus eigener Kraft. Das Feedback ist nicht mehr und nicht weniger als eine riesige Chance für die Probanden, dauerhaft Selbststeuerung zu erlernen.
Unser Verständnis über die Stellung des Neurofeedback in der Neurowissenschaft und  darüber, wie es letztendlich wirkt, wächst nur langsam. Weiterhin gibt es einen Mangel an Anerkennung des Verfahrens und kritische Stimmen aus der Wissenschaft, teilweise von Menschen, die sich mit dem Thema nicht wirklich auseinandergesetzt haben. In der Thompson Familie vergleichen wir die Lage manchmal mit der von Sir Edward Jenners vor 200 Jahren. Jenners Forschungen und Experimente zum Thema Schutzimpfung gegen Pocken gipfelten in einer Publikation zum Stand seines Wissens im Jahr 1798. Die Arbeit war sorgfältig wissenschaftlich ausgearbeitet, wurde aber von den medizinischen Autoritäten seinen Zeitalters abgelehnt. Die Royal Society, der er angehörte, forderte ihn auf, die Veröffentlichungen zu diesem Thema zu stoppen, weil diese seine Reputation gefährdeten, die sich auf gut dokumentierte Beobachtung des Kuckucks stützten. Ungeachtet der Kritik in England wurde Jenners nach Russland eingeladen um den Zaren und dessen Familie zu impfen. Erst daraufhin wurde die Impfung in Kontinental Europa akzeptiert und schließlich auch in Groß Britannien. Tatsächlich wurde die Pockenschutzimpfung 1853 obligatori

Operantes Konditionieren beim neurofeedback

Welche Art des Lernens findet beim EEG-Biofeedback statt?
 Operantes Konditionieren
Während Stermans bahnbrechender Arbeit mit Katzen in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts, wurde bei diesen die Produktion von Gehirnwellen in einem Rhythmus von 12-15 Hz, der später als der sensomotorische Rhythmus bekannt wurde, mit der Gabe von Milch und Hühnerbrühe belohnt. Bei unserer Arbeit mit EEG Biofeedback findet operantes Konditionieren immer dann statt, wenn der Klient einen Bewusstseinszustand aufsucht, der markiert wird, durch von uns gesetzte Grenzwerte für die jeweils zu reduzierenden oder zu verstärkenden langsamen und schnellen Hirn-Frequenzen. Die Belohnung besteht in einem visuellen oder auditiven Feedback, wobei man meistens eine Animation benutzt, die an ein Computerspiel erinnert. Es gibt sekundäre Verstärker wie Lob oder die Gabe von Token (Belohnungsmünzen oder Punkten), die gegen kleine Belohnungen eingetauscht werden können. Scheinbar lernt das menschliche Gehirn anhand von solchen Informationen wie es zum Erfolg gelangt. Den meisten Klienten gelingt es schnell, den erwünschten Bewusstseinszustand fast augenblicklich herzustellen. Das funktioniert ähnlich wie beim Bedienen eines Tennisautomaten, der einem rasche Bälle entgegenwirft. Zuerst ist die Aufgabe fast unlösbar und unangenehm. Wenn man den Tennisschlag aber mehrfach auf die gleiche Art ausgeführt hat, wird die Bewegung automatisiert. Bei einem solchen motorischen Training bedarf es nach Ansicht vieler Trainer 1500 bis 5000 korrekter Wiederholungen um eine Bewegungsfolge zu automatisieren. Beim Neurofeedback ist meistens eine Anzahl von 40 Trainingseinheiten ausreichend, um die Symptome von AD(H)S zu überwinden. Um Hirnwellen operant zu konditionieren muss der Klient versuchen die Balkendiagramme auf dem Bildschirm durch Veränderung des eigenen Bewusstseinszustandes zu verändern, bis die Bewegung der Animation seinen Erfolg anzeigt. Der Klient übt das in vielen Sitzungen ein, bis sich dieser Vorgang automatisiert. An diesem Punkt ist es unsere Aufgabe, während des Neurofeedback, das Lösen der Herausforderung durch Transferübungen auf andere Situationen wie den Klassenraum oder das häusliche Hausaufgabenmachen zu übertragen. Dazu ist es hilfreich, den erarbeiteten mentalen Zustand mit dem Lösen akademischer Aufgaben zu koppeln. Dieser zweite Schritt benutzt Methoden des klassischen Konditionierens.
Das Grundprinzip besteht darin, dass man die Produktion bestimmter Hirnwellen mit einem auditiven oder visuellen Feedback belohnt. Diese Information dient als Verstärkung und man erhöht die Wahrscheinlichkeit des Wiederauftretens dieser  Hirnwellenaktivität. Das Gehirn wird nun im Sinne der gespeicherten Information arbeiten.
 Klassisches Konditionieren
Klassisches Konditionieren findet immer dann statt, wenn er angestrebte mentale Zustand einer fokussierten Konzentration mit dem Bearbeiten einer kognitiven Aufgabe im Verlauf der Neurofeedback Sitzung gekoppelt wird. Das machen wir, indem wir den Klienten den angestrebten mentalen Zustand suchen lassen, der mit abgesenktem Anteil langsamer Hirnaktivität und dem gleichzeitigen Anheben schnellerer Frequenzen im EEG übereinstimmt, und ihm, wie oben beschrieben, eine kognitive Aufgabe auftragen um diese mit dem erreichten mentalen Zustand zu koppeln. Dem Klienten wird durch ein auditives Feedback das Weiterbestehen des fokussierten Zustandes angezeigt, wenn das momentane Lösen von Mathematikaufgaben oder Schreibarbeiten das Geben eines visuelles Feedbacks unmöglich macht. Wenn das auditive Feedbacksignal stoppt, wird der Klient aufgefordert, seine Aufmerksamkeit wieder dem Neurofeedbackbildschirm zuzuwenden, bis der vorherige mentale Zustand wieder erreicht ist und das Feedback wieder kontinuierlich gegeben wird. Erst dann wendet der Klient sich wieder der Lösung seiner Denkaufgabe zu.
Wir erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass der Student schulische Aufgaben in einem fokussierten mentalen Zustand auch in der Schule oder zu Hause angeht, indem wir den fokussierten mentalen Zustand, den er während des Neurofeedbacktrainings erreicht hat, mit metakognitiven Strategien koppeln. (Um Näheres über Metakognition zu erfahren, verweisen wir auf Kapitel 15) Immer wenn sich der Klient in der Schule oder während der Hausaufgaben bewusst an die erlernten Strategien erinnert, sollte er automatisch den während des Trainings erlernten mentalen Zustand der fokussierten Aufmerksamkeit wachrufen.

Andere wichtige Parameter für das Lernverhalten
Shaping
Shaping wird durch das Konditionieren der langsamen Annäherung an ein Ziel erreicht. Tiertrainer sind die Hauptanwender dieser Methode. es gelingt ihnen damit, Tieren außerordentliche und komplexe Verhaltensweisen beizubringen, indem sie kleine Schritte in die gewünschte Richtung belohnen. Die Belohnung eines bestimmten Verhaltens oder einer Sequenz von neurophysiologischen Ereignissen verändert die einzelnen Komponenten dieser Sequenz, bis ein vermehrtes Auftreten dieses Sequenz zu verzeichnen ist. (Sterman, 2000). Shaping findet statt, wenn wir eine kleine Veränderung der gemessenen Mikrovolt innerhalb eines Frequenzbandes belohnen und wenn wir, immer dann, wenn der Klient erfolgreich war, die Schwierigkeit ein wenig erhöhen. Das ist ein Teil des operanten Konditionierens. Wenn wir mit Menschen arbeiten, die an einer AD(H)S leiden, belohnen wir jeden kleinen Schritt hin zu einem reiferen EEG, also zu einem EEG, in dem die Dominanz der langsamen Theta Aktivität abnimmt..
Assoziatives Lernen
Assoziatives Lernen tritt immer dann auf, wenn etwas unbeabsichtigt mit einem Reiz gekoppelt wird. Das rote Kontrolllämpchen, das bei manchen Neurofeedbackgeräten Muskelaktivität anzeigt, kann als Beispiel dafür dienen. Obwohl es wichtig ist, EMG Aktivität, die als Artefakt in das EEG einstreut, zu reduzieren, wollen wir nicht, dass diese Feedback- Information  die Feedback-Information über den mentalen Zustand des Klienten, überlagert. Wenn der Klient sich einen Großteil der Zeit auf die EMG Leuchte konzentriert, wird seine Lernkurve im Bereich des EEG Trainings absinken. Anfänglich mag das Erkennen von EMG Artefakten wichtig sein, um zu erreichen, dass das EEG frei von Artefakten bleibt. Assoziatives Lernens kann also beides sein, eine Hilfe und ein Hindernis. Wir wünschen uns assoziatives Lernen, wenn wir Strategien unterrichten, die die Klienten mit nach Hause nehmen, um diese zu Hause anzuwenden. In unserem Trainingszentrum verändern wir sowohl die Termine, das benutzte Material, die Instrumente, die Feedbackbildschirme und die Trainer oft, um zu verhindern, dass der Lernerfolg einem Trainer oder einer Situation zukommt. Wir wollen eine Veränderung des EEG Unsere Absicht ist es, die Koppelung mit Stimuli, die nur in unserer Trainingssitzung vorhanden sind, zu verhindern.
Sekundäre Verstärker
Sekundäre Verstärker wie Lob oder Token können das Erlernen des Veränderns von EEG Werten, und damit von mentalen Zuständen, verstärken. Die Token können gegen Preise eingetauscht werden, um die Trainingsmotivation eines Kindes zu erhalten. Das ist insbesondere bei Kindern mit AD(H)S sinnvoll, die sich nur auf Dinge fokussieren können, die für sie in der Sache interessant sind oder weil es dafür eine Belohnung gibt. Skinner würde die Token einen Verstärker nennen, der generalisiert konditioniert ist, weil die Token für viele selbstgewählte Belohnungen stehen können. Für Erwachsene hat das Geld eine ähnliche Funktion, weil diese zur Erlangung dieser Belohnung arbeiten gehen. Egal, womit man verstärkt, der Verstärker muss etwas für die Person Begehrenswertes sein, ansonsten kann er keine Motivation erzeugen. Wir erinnern daran, dass der Aspekt der Motivation nur während des operanten Konditionierens Bedeutung hat. Das klassische Konditionieren stützt sich auf  gekoppelte Reaktionen, die automatisch ablaufen.

Generalisierung

Ganz vereinfacht ausgedrückt meint Generalisierung dass unser Klient das, was er in der Neurofeedbacksitzung gelernt hat, auch zu anderen Zeiten an anderen Orten und mit anderen Menschen und Aufgaben Anwendung findet. Wir wissen, dass die Fähigkeit zu Generalisieren in manchen Störungsbildern verschwindend gering ist, z.B. bei Autismus.

Wir haben bereits ausgeführt, wie wichtig Generalisierung ist, als wir über metagognitive Strategien berichteten, die während der Trainingssitzung erlernt wurden und die dann bei der Lösung einer Aufgabe im Alltag angewendet wird. es gibt viele Methoden, die man anwenden kann. Beispielsweise kann einem kleinen Kind beigebracht werden, den mentalen Zustand zu halten, während es die Spitze eines Bleistifts fixiert, wobei es diesen Zustand eine Weile beibehalten soll, um schließlich den Fokus der Aufmerksamkeit langsam zu erweitern und das Buch an der Tafel zu erfassen. Menschen mit hoher innerer Anspannung schlagen wir vor, die Atemtechniken anzuwenden, die wir beim Trainieren eines mentalen Zustandes im Training gekoppelt haben. Eine einleuchtende von Trainern oft genutzte Methode sind die Warmup Übungen für Athleten. Einem Klienten ein Stichwort oder eine Bewegung beizubringen, die mit der Produktion des erwünschten mentalen Zustandes gekoppelt ist, ist oft hilfreich, um Generalisierung zu erreichen.

Die Tatsache, dass das Ergebnis des Neurofeedbacktrainings zu Generalisierung führt, hebt es deutlich von anderen Behandlungsmethoden der AD(H)S ab. Medikamente sind leider nicht in der Lage Generalisierungen von verbessertem Verhalten, oder leserlicher Schrift zu erreichen, wenn ihre Wirkung nachlässt. Verhaltensänderungen die in dem einen Bereich für eine Generalisierung gut sind, generalisieren nicht zwangsläufig auch in einem anderen Bereich. oder auf einem anderen Spielfeld, auf dem die Möglichkeiten und Belohnungen des einen Feldes nicht angebracht sind.

Löschung
Im klassischen Konditionieren tritt eine Löschung immer dann auf, wenn der konditionierte Reiz eine Weile nicht mehr mit dem nicht konditionierten Stimulus gekoppelt wird. Beim operanten Konditionieren tritt sie auf, wenn ein Verhalten nicht mehr belohnt, also verstärkt wird. Weil wir dauerhafte Erfolge wünschen, wollen wir das Erreichte gegen Löschung absichern. deshalb sind sekundäre Verstärker so wichtig. Pavlov machte die Entdeckung, dass eine konditionierte Reaktion auch nach vielen Jahren mit wenigen Übungseinheiten wieder wachgerufen werden kann. Das Wiedererlernen geht erheblich schneller als das Lernen selbst. Manchmal ist es sinnvoll, einem AD(H)S Klienten einige Auffrischungssitzungen zukommen zu lassen, wenn er den Anschein hat, als verschlechtere sich seine Fähigkeit zur Konzentration erneut. Wenn man einem Klienten trainiert eine einzelne Fähigkeit zu entwickeln, wird diese Fähigkeit mit der Zeit schwächer werden, selbst dann, wenn die Fähigkeit angewendet wird. Wie auch immer, wenn das Verhalten intermittierend verstärkt wird, ist die Tendenz zur Löschung erheblich gemindert. Im wirklichen Leben wird der Klient positive Verstärkung für seine verbesserte Aufmerksamkeit und sein verbessertes Verhalten erfahren (Lob, bessere Noten), was eine dauerhafte Verstärkung des Verhaltens (mentalen Zustandes) bedeutet..

Anmerkung: Die Lerntheorie erklärt nicht endgültig, warum Neurofeedback dauerhafte Wirkung erzielt. Die meisten Therapeuten, die mit Neuofeedback arbeiten vermuten, das strukturelle Veränderungen im Gehirn diesen Effekt hervorrufen. Veränderungen  bei den Neurotransmittern und den Synapsen können ebenfalls vorkommen. Die Mechanismen für plötzliche aber auch für bleibende Veränderungen sind noch nicht endgültig erforscht. Es scheinen aber verschiedene Mechanismen zu existieren: Um welche es sich handelt widr in Kapitel 7 abgehandelt.
Der bisherige Text ist im Original von Michel und Lynda Thompson: The Neurofeedback Book 2015 und wurde von mir offiziell übersetzt.

lehrerin

Neurofeedback

Behandlung oder Training
In den meisten Fällen bedeutet eine medizinische Behandlung für den Patienten Passivität. Eine medikamentöse Behandlung oder ein chirurgischer Eingriff sind Beispiele für eine passive Haltung des Patienten. Training bedeutet lernen und ist ein aktiver Prozess, der einer Motivation des Patienten bedarf und einer Wiederholung der Übungen.
Was kann beim Biofeedbacktraining messen werden?
In vielen Biofeedbackformen messen wir Funktionen des autonomen (sympathisches und parasympathisches) Nervensystem. Mit autonom ist etwas ähnliches wie automatisch gemeint. Vor einigen Jahrzehnten dachten westliche Wissenschaftler, dass dieser Teil des Nervensystems, der innere Organe wie Herz, Lunge, das gastrointestinal System, die Blase und die Gefäße steuert, nicht unter der Kontrolle des Bewusstseins stehe. Andererseits hatte man in Indien und China die Steuerung dieser Organe seit tausenden Jahren praktiziert. Wie einer der griechischen Philosophen sagte: „Es gibt nichts Neues unter der Sonne“. Wir haben beim Biofeedback diese klassischen Methoden durch das Hinzufügen elektronischer Messgeräte leichter erlernbar gemacht.
 Die westliche Wissenschaft machte einen großen Sprung vorwärts, als man auch zu erkennen begann, dass der Mensch in der Lage ist, die Steuerung vieler Prozesse der eigenen Physiologie unter bewusste Kontrolle zu bringen. Es wurde deutlich, dass wir in der Lage sind, biologische Funktionen, die vom autonomen Nervensystem gesteuert werden, wie die Hauttemperatur, elektrodermale Reaktionen (Schwitzen), den Herzschlag und die Koppelung zwischen Herzschlag und Atmung, die Respiratorische Sinus Arrhythmie (RSA), steuern können. Zusätzlich benutzen wir den Begriff Biofeedback auch beim Erlernen der bewussten Steuerung von Muskelanspannung (EMG) Wie man jede dieser physiologischen Funktionen bewusst und sie der Selbstregulation zugänglich macht, wird in einem späteren Kapitel abgehandelt.

Neurofeedback
Beim Neurofeedback messen wir Frequenz und Amplitude verschiedener Hirnwellen. Diese werden mittels kleiner Elektroden auf der Hautoberfläche gemessen. Um diese Messung präziser zu machen benutzen wir eine hochleitfähige Emulsion. Die Elektrode oder die Elektroden misst das Summenpotential der elektrischen Aktivität von Neuronen (Nervenzellen) des Gehirns. Diese Messung wird Elektroenzephalogramm (EEG) genannt. Elektro, weil wir elektrische Aktivität messen (das Spannungsgefälle zwischen zwei Elektroden), Enzephalo, bezieht sich auf das Gehirn und Gramm auf das Aufschreiben des Messergebnisses, wie es bei älteren EEG Messgeräten mittels Stiften erfolgte. Moderne Geräte zeigen die Hirnwellenaktivität auf einem Computerbildschirm. Das Roh EEG zeigt die Morphologie der Wellen, Amplitude, wie hoch die Wellen verlaufen und Frequenz (Wie viele Wellen in der Sekunde verzeichnet werden) Wellen mit unterschiedlicher Frequenz erscheinen zusammen, und oftmals so, dass schnelle Wellen auf langsame Wellen aufgesetzt sind. Unterschiedliche EEG Muster korrespondieren mit unterschiedlichen Bewusstseinszuständen. Beispielsweise gibt es deutlich unterscheidbare Hirnwellenmuster zwischen den Zuständen des Schlafs und denen des Wachens, zwischen denen der Konzentration und denen des Arbeitsbewusstsein, zwischen denen impulsiver, hyperaktiver Zustände und Zuständen der Ruhe und der Reflexion usw.
Der Begriff quantitatives EEG (QEEG) bedeutet, dass das EEG nicht nur aufgezeichnet, sondern auch ausgewertet wird, das heißt; die Aktivität verschiedener Frequenzen, sagen wir 4 Hz oder vordefinierter Frequenzbände, sagen wir 4-8 Hz wird gemessen und quantifiziert. Die elektrische Aktivität wird entweder als Amplitude in Microvolt (mV) oder Millivolt (MV) oder als Power, gemessen in Picowatt (PW) angegeben. Das Roh EEG zeigt Gehirnwellen, Amplituden und Wellenformen im zeitlichen Verlauf.
Das QEEG benutzt Algorithmen die das Roh EEG umwandeln in auswertbare Darstellungen verschiedener Frequenzanteile, die es dem Kliniker ermöglichen, Abweichungen von normaler Hirnaktivität zu erkennen. Ein einfaches QEEG kann man mir drei Ableitungen erstellen. Man benötigt eine Plus Elektrode, eine Negativ Elektrode und eine für den „Grund“. In modernen Geräten gibt es keine elektrische Leitung, die dem klassischen elektrischen Grund entspricht. Gemeint ist eine Schaltung, die die gute Qualität der Messung garantiert.
Das EEG Instrument (Elektroenzephalograph) misst die Potentialdifferenz zwischen der Plus und der Minus Elektrode.  Die positive Elektrode nennt man die aktive Elektrode. Sie wird gewöhnlicher Weise über der Stelle angelegt, die man zu messen wünscht. Die Minuselektrode wird Referenzelektrode genannt. Sie wird gewöhnlicher Weise über einer elektrisch möglichst inaktiven Region platziert, etwa am Ohrläppchen oder der Nasenwurzel. Diese Art der Messung wird unipolar genannt. Es ist auch möglich, die Potentialdifferenz zwischen zwei aktiven Elektroden zu messen, die beide auf der Kopfoberfläche befestigt werden. Diese bipolare Anordnung zeichnet sich durch erheblich kleinere Amplituden aus .
Die Potentialdifferenz zwischen zwei aktiven Elektroden ist auch abhängig von der Phase der gemessenen und zu vergleichenden Wellenformen. Stellen sie sich vor, sie wären im Begriff, zwei Wellen zu messen, die eine Frequenz von 9 Hz haben. Wenn beide Wellen in Phase sind, also zur gleichen Zeit ansteigen, und eine dieser Wellen gemessen wird mit + 4 µV, die andere aber mit +6µV, würde die Differenz 2µV betragen. Wenn die Wellen jedoch gegenläufig sind, die eine also ansteigt, während die andere absinkt, würde die Differenz zwischen beiden im selben Fall 10µV betragen Das Problem der bipolaren Messung besteht also darin, richtig zu interpretieren, ob eine gemessene Amplitudenveränderung aus der Differenz der Amplituden oder aus der unterschiedlichen Phase beider Wellen stammt, aber Lubar ist der Meinung, auf diese Art und Weise besitze das mittels bipolarer Anordnung der Elektroden trainierte Gehirn mehr Möglichkeiten eine gestellte Aufgabe zu bewältigen. (Diese Aufgabe könnte lauten: reduziere Theta, erhöhe SMR – den sensomotorischen Rhythmus)
Auf die gleiche Art und Weise können erheblich mehr Elektrodenpaare an unterschiedlichen Messpunkten auf dem Kopf gemessen und ausgewertet werden. Normalerweise werden 19 Elektroden über aktiven Hirnregionen benutzt, mittels eines so genannten Full Cap Assessments. Dieser Ausdruck stammt aus dem amerikanischen und meint, dass zur Messung eine leichte, geschlossene Mütze mit eingearbeiteten Elektrode benutzt wird, die ein wenig wie eine Badekappe aussieht. Die solcherart gemessenen Daten können auf die unterschiedlichste Art und Weise ausgewertet werden. Der Anwender kann Power, Relative Power oder Anteil der Power verschiedener Bänder verglichen mit der totalen Power aller Bänder betrachten, aber auch Kohärenz, Komodulation, und Phase. Alle diese Begriffe werden noch erläutert werden. Das Messergebnis kann auch mit Normwerten aus einer Datenbank verglichen werden, wobei verschiedene Aussagen getroffen werden können über das Aktivitätsmuster verschiedener Hirnregionen, Verlangsamungen frontal, Überaktivierungen, und vielen anderen Auswertungen, die möglich sind. Diese Möglichkeiten werden in den Ausführungen zu den Eingangsmessungen im zweiten Kapitel besprochen. Es gibt auch Anwender, die diese Informationen des EEG noch ausweiten wollen durch den Einsatz von mehr Messelektroden, das können über 200 Messpunkte sein.
Eine weitere, experimentale Methode die elektrische Aktivität des Gehirns zu beschreiben wird LORETA genannt (low resolution electro-magnetic tomography assessment). LORETA ist im Grunde ein mathematisches Verfahren, das es ermöglicht, die Oberflächenaktivität des Gehirns in Verbindung mit Arealen in größerer Tiefe des Gehirns zu bringen, die mit diese auslösen. Das Verfahren wurde erstmals von Roberto Pasqual-Marquis in Zürich entwickelt. Zu diesem Zeitpunkt schienen die solcherart gefundenen Daten sehr gut mit den Ergebnisse aus der Magnettomographie zusammen zu passen. Wie auch immer: LORETA ist sehr anfällig für Artefakte.
Wir sind heutzutage in der Lage Informationen, die mittels LORETA erstellt werden, zu benutzen, um Neurofeedbacktherapien gezielter zu gestalten. Ein Kapitel dieses Buches (Kapitel VII) wird das LORETA Z Score Neurofeedbackverfahren beschreiben.
Anzumerken ist, dass MRI oder PET Messungen die präziseste Möglichkeit darstellen, Hirnaktivität im zeitlichen Verlauf darzustellen, auch wenn eventuell die räumliche Komponente fehlt. Die Darstellung der Hirnaktivität im zeitlichen Verlauf ist mit diesen Verfahren präzise darstellbar. Das EEG hat aber den Vorteil keine Kontrastmittel oder andere Interventionen zu erfordern, während bei einer PET (positron emission tomography) Messung radioaktiv angereichertes Material injiziert wird. Positronen werden abgegeben und kollidieren mit Elektronen, das Ergebnis sind zwei Photonen, die vom Scanner erfasst werden, der deren Quelle messtechnisch erkennt. Die metabolische Aktivität der Hirnregionen zeigt sich auch in einem Anstieg des Sauerstoffbedarfs, dementsprechend können Regionen mit erhöhtem oder erniedrigtem Aktivitätsgrad durch den unterschiedlichen Sauerstoffverbrauch im SPECT Verfahren gemessen werden. Diese hochtechnisierten Verfahren sind wissenschaftlich allgemein anerkannt und die EEG Daten ergänzen deren Messergebisse gut. Bei Aufmerksamkeitsstörungen zeigt sich beispielsweise oft eine EEG Verlangsamung in zentralen und frontalen Hirnregionen, aber auch in einer Abnahme des Glukosestoffwechsels, gemessen mittels des PET Verfahrens, und einer Abnahme der Blutzufuhr, gemessen mittels des SPECT Verfahrens, eben in diesen Regionen.
Geschichtliches
Die erste Messung von elektrischer Hirnaktivität wurde bei Tieren mittels eines Galvanometers versucht. Beschrieben wurde der Versuch von einem britischen Wissenschaftler namens Richard Caton im Jahre 18756. Im Jahr 1920 machte der deutsche Psychiater Hans Berger gezielte EEG Messungen und Beobachtungen, wobei er als Probanden seinen Sohn nahm. Er beobachtete eine Abfolge von gleichartig aussehenden elektrischen Wellen die er Wellen erster Ordnung nannte. Diese Wellen wurden als Alpha Wellen bekannt, wobei der Name vom ersten Buchstaben des griechischen Alphabets stammte. Er beobachtete auch unregelmäßiger auftretende Wellen, die schmaler waren und desynchronisiert erschienen. Diese Wellen wurden Beta Wellen genannt. Er beobachtete als erster, das der Alpha Rhythmus bei geschlossenen Augen des Probanden dominierte, dass er aber bei geöffneten Augen sehr stark reduziert wurde, damit ordnete er den Alpha Rhythmus als Ruherhythmus des Gehirn ein. Bergers Beobachtungen, die 1929 veröffentlicht wurden, gelten noch heute. Er war es, der die Bezeichnung der Wellen durch griechische Buchstaben durchsetzte, und er war es auch, der die Bezeichnung Elektroenzephalogramm sowie dessen Abkürzung EEG erfand. Seine Entdeckungen wurden 1934 von zwei Britischen Wissenschaftlern bestätigt mit Namen Adrian und Matthews, die das EEG in die englische Literatur einführten.
1958 konnte der Psychologe Joe Kamiya mittels sorgfältig erarbeiteten wissenschaftlichen Verfahren demonstrieren, dass Menschen in der Lage sind, eine Produktion von Alpha Aktivität in ihrem Gehirn zu erkennen, obwohl sie nicht in der Lage waren, zu erklären, wie sie diese Alpha Wellen produzierten. Kamiya hatte einen Probanden, dem er die Anweisung gegeben hatte, mit A oder B anzuzeigen, wenn er im Alpha Zustand war. Am dritten Tag erreichte der Proband 400 korrekte Antworten in Folge. Kamiay betonte später, dass er überglücklich gewesen sei, einen solchen Probanden gefunden zu haben, der so sensibel in der Beobachtung eigener Bewusstseinszustände war, weil dieser seine Motivation weiteren Studien zu betreiben deutlich stärkte. Diese ersten Forschungen sind bedeutsam, wenn wir über Neurofeedback sprechen, bei dem Probanden aufgefordert werden, ihren mentalen Zustand zu verändern, indem sie Hirnwellen verändern, die ihnen gespiegelt werden. Seit einem halben Jahrhundert beschäftigt sich die Forschung mit dem Zusammenhang des EEG mit dem Bewusstsein und der Wahrnehmung. Beispielweise hat Thomas Hardt für sein Zentrum in San Franzisco EEG Messungen mit japanischen Zen Meistern durchgeführt, um weitere Fragen zum Bewusstsein zu beantworten.
Barry Sterman arbeitete im jahr 1960 an der Universtät von Kalifornien Los Angeles mit Katzen, um nachzuweisen, dass sie mittels operantem Konditionieren dazu gebracht werden konnten, spezifische Hirnwellen mit einer Frequenz zwischen 12 und 15 Herz zu produzieren. Er gab dieser Hirnfrequenz den Namen seonsomotorischer Rhythmus (SMR).
Wir möchten uns bei Dr. Maurice Barry Sterman für das Foto bedanken, dass sie unten sehen, das in seinem Labor während seiner brillanten Experimente, die erstmals nachweisen konnten, dass man EEG Wellen durch operantes Konditionieren verändern kann, aufgenommen wurde.
Kurz darauf entdeckte er, dass Katzen, deren SMR Aktivität durch Training gesteigert worden war, unempfindlich wurden gegenüber dem Raketen Treibstoff Hydrazine und dessen Eigenschaft, epileptische Anfälle auszulösen. Diese Anfälle erlitten viele Angehörige des Air Force Personals, die den chemischen Dämpfen, während der Befüllung von Raketen ausgesetzt gewesen waren. Er versuchte das gleiche Verfahren des operanten Konditionierens der Steigerung von SMR Frequenzen im Gehirn bei Epileptikern mit dem Erfolg, dass deren Anfälle in der Häufigkeit, Dauer und Intensität abnahmen und teilweise sogar kontrolliert werden konnten. Dieses Ergebnis konnte in vielen Forschungseinrichtungen wiederholt werden, wie man in Stermans Artikel in Clinical Electroencephalography, January 2000 nachlesen kann (Der ganze Artikel beschäftigt sich mit Neurofeedback und kann mit Gewinn gelesen werden.
Ein weiterer Psycho-Physiologe der mit dem EEG arbeitete er Joel Lubar, der von der Universität Tennessee kam, um ein Jahr mit Sterman zu arbeiten. Bei diesen Forschungen wurde beobachtet, dass manche Epilepsiepatienten, die auch an Hyperaktivität litten, durch das SMR Training ruhiger wurden. Dabei kam die Frage auf, ob Kinder mit ADHS von einem SMR Training profitieren würden. Margaret Shouse, ein graduierte Studentin Lubars, widmete ihre Doktorarbeit diesem Thema. Nach der Auswertung vieler Versuchsreihen beschrieb sie, dass eine signifikante Zahl der Kinder, die an ADHS litten, objektivierbare Verbesserungen der Symptome erlebt hatten. Aufbauend auf früheren Arbeiten über das EEG veröffentliche sie eine Arbeit zum Thema: Die Behandlung eines Kindes mit ADHS mittels Neurofeedback (Shouse&Lubar, 1976,1979)
Lubar setzte seine Arbeit zum operanten Konditionieren von ADHS Kindern an der Universität von Tennessee fort. Er entdeckte, dass das Messen der Ratio zwischen Theta und Beta Wellen ein Schlüssel war, unauffällige Kinder von Kindern mit Hyperaktivität zu unterscheiden. Joel Lubar und seine Frau Judith, eine Sozialarbeiterin, haben inzwischen über 35 Jahre Erfahrung in der Behandlung von Klienten mittels des EEG.. Die Lubars haben hunderte von professionellen Anwendern und Studenten darin unterrichtet und sind weiterhin Antreiber der Forschung auf dem Feld des Neurofeedback, speziell im Gebiet der Behandlung von ADHS Kindern und Jugendlichen mittels Neurofeedback.
Einige Anwendung, die auf EEG Daten basieren.
Klinisches EEG
Der primäre, medizinische Gebrauch des EEG interessiert die meisten Leser dieses Textes eher nicht. Das klinische EEG wird benutzt, um auf Krankheiten hinweisende EEG Muster zu entdecken. Diese EEG Muster haben klinische Relevanz. Beispielsweise sind Spike und Wave Komplexe Hinweise auf das Vorliegen einer Epilepsie. Wir bewegen uns hier im Feld der Neurologen.
Die Rolle des Neurofeedback Anwenders weicht völlig von der des Neurologen ab. Der Neurologe ist ein Spezialist für das Auslesen des EEG im Hinblick auf das Erkennen von Epilepsien, raumgreifenden Hirnerkrankungen wie Tumoren oder Aneurysmen und arteriellen oder venösen Veränderungen. Das Interesse des Neurofeedbackanwenders liegt auf einem völlig anderen Gebiet, nämlich dem des normalen EEG und den Variationen dieses normalen EEG. Der Bereich des EEG, dem unser Augenmerk gilt, ist für den Neurologen nur der Hintergrund. Wir gehen davon aus, dass unser Neurofeedback Klient im Falle einer Erkrankung einen Arzt seines Vertrauens hat, der ihm hilft, allen medizinischen Problemen zu begegnen. Neurofeedback kann eine medizinische Therapie unterstützen, kann sie aber niemals ersetzen.
Assessment mittels eines quantitativen EEG
Die zweite Möglichkeit, das EEG  zu verwenden liegt darin, die Merkmale zu erkennen und zu beurteilen, die bei einem Menschen ein Neurofeedbacktraining erfolgsversprechend machen. Die EEG Messwerte sollten dabei mit den vom Patienten beschriebenen Problemen übereinstimmen.  Diese Einschätzung wird durch ein quantitatives EEG ermöglicht. (QEEG) Es beschreibt die Zusammensetzung des EEG Spektrums, die alleine aus der Betrachtung des Roh EEG nicht möglich wäre. Um eine solche Beurteilung des EEG zu erstellen, bedarf es eines quantitativen EEG (QEEG). Ein QEEG beschreibt die spektrale Zusammensetzung des EEG. Das QEEG führt zur Beobachtung von Abweichungen vom Normal EEG, die aus der Beobachtung von diesem nur schwer geschlossen werden könnten. Diese Unterschiede betreffen sowohl den Vergleich der Amplituden unterschiedlicher Frequenzbänder mit erwarteten Werten und die Kommunikation zwischen den verschiedenen Hirnarealen. Diese Informationen werden benutzt, um ein Neurofeedbacktraining zu planen und durchzuführen.
Das QEEG wird ebenfalls dazu benutzt, Normwerte unterschiedlicher Patientengruppen zu sammeln. E. Roy John und Leslie Prichip von der New York University in Manhattan haben sich an diese Arbeit in Zusammenarbeit mit den Psychiatern des Bellevue Psychiatric Hospitel gemacht und ihre Ergebnisse mehrfach publiziert. (John, 1988). Dadurch können  beispielsweise die voraussichtliche Wirkung einer Medikation in einer Patientengruppe mit den Symptomen einer Depression vorausgesagt werden, was die Chancen, das richtige Antidepressivum (SSRI gegen trizyklische Antidepressiva) zu geben, erhöht.
Neurofeedbacktherapeuten beobachten die unterschiedlichen Bestandteile des EEG um ein Training zu gestalten, das den gemessenen EEG Auffälligkeiten des Probanden entspricht, um ihm während des Trainings zu ermöglichen, Fortschritte in der Selbstregulation zu machen. Die einzelnen Hirnfrequenzen scheinen allgemein den verschiedenen Bewusstseinszuständen zugeordnet werden zu können. Wir haben das näher ausgeführt im Kapitel: Bewusstseinszustand und EEG Frequenz. Vereinfacht gesagt wird Delta Aktivität 0.5-3 Hz während Zuständen des Schlafs, aber auch im Zusammenhang mit Hirnverletzungen und Lernschwierigkeiten beobachtet. Theta Wellen, 4-7 Hz, werden in Zuständen des schlummernden Bewusstseins beobachtet, die aber auch Kreativität ermöglichen. Langsame Alpha Frequenzen, 8-10 Hz, werden während dissoziativer Zustände und bei einigen Formen der Meditation registriert, aber auch während des Rückzugs von externen Stimuli (Tagträumen). High Alpha, 11-12 Hz, kann während kreativen Nachdenkens aber auch in relaxten, sehr ruhigen Momenten der optimalen Leistungsfähigkeit gefunden werden. Der sensomotorische Rhythmus, 13-15 Hz. zeigt motorische Ruhe an, die aber während der gedanklichen Vorbereitung einer Handlung stattfindet: Low Beta Wellen, 16-20 Hz werden mit der Konzentration auf das Wesentliche während einer nach außen gerichteten Handlung beobachtet und gelten als Zustände des Lösens von Problemen, während höhere Beta Aktivität (über 20 Hz) im Zusammenhang mit Angst und Gedankenrasen (34Hz) verzeichnet werden. Halten sie sich in Erinnerung, dass es Überlappungen der Frequenzen gibt. Theta wird als Frequenz zwischen 3-7 Hz, 4-7 Hz oder 4-8 Hz beispielsweise benannt. Es gibt auch durch das Alter bedingte Änderungen der Frequenzen. So wird die Theta Aktivität bei 7 Hz eines Kindes beim Erwachsenen 8 Hz betragen. Tatsächlich findet man bei kleinen Kindern oft auch die Alpha Frequenz bei 7 Hz..

 

 EEG Frequenz und Bewusstseinszustand (Cz)
FrequenzBewusstseinszustand
0.5-3 Hz DeltaBewegung oder Augenbewegungsartefakt. Gehirnschädigung. Lernschwierigkeiten. Die dominante Frequenz bei Kleinkindern.
3-5 Hz Low ThetaSchläfrig oder geistesabwesend
6-7 Hz High ThetaOrientierung nach innen. Wichtig zum Wachrufen von Erinnerungen. Kann einen Zustand großer Kreativität anzeigen, bei dem allerdings die Ideen, wenn sie nicht bewusst nachgearbeitet werden, schnell in Vergessenheit geraten. Nicht auf äußere Tätigkeiten wie Zuhören oder Lesen gerichtet. Die dominante Frequenz bei Kindern.
7.5-8.5 HzVisualisierung
8-10 (or 11) Hz Low AlphaNach innen gerichtet und oft während der Meditation beobachtet. Es ist selten, aber es kommt vor, dass diese Frequenz Dissoziation anzeigt. Erwachsene zeigen Alpha Wellen als dominante EEG Frequenz.
12 Hz (11-13 Hz) High Alpha

Kann einen wachen, aufmerksamen Zustand anzeigen. Das kann der Zustand höchster Sammlung vor dem Wettkampf bei einem Athleten sein. Personen mit hoher Intelligenz zeigen oft sehr schnelle Alpha Frequenzen.
13-15 Hz SMRWenn diese Frequenz über dem zentralen Kortex an C3, Cz, oder C4 erscheint, nennen wir sie den sensomotorischen Rhythmus. er zeigt verminderte motorische und sensorische Aktivität an, und einen Bewusstseinszustand der Konzentriertheit und inneren Ruhe
16-20 Hz BetaZeigt einen kognitive Tätigkeit an, die sich der Lösung eines Problems widmet. Man benötigt eine verstärkte Beta Aktivität während des Lernens, die schnell nachlässt, wenn die Aufgabe bewältigt worden ist.
19-23 HzDiese Frequenz zeigt emotionale Intensität an, inklusive der Neigung zur Angst.
24-36 HzHängt oft mit Tätigkeiten zusammen, die Multi Tasking Fähigkeiten verlangen, und wird verstärkt bei sehr intelligenten Menschen beobachtet, kann aber auch auf Gedankenrasen oder eine Depression hinweisen..
~ 27 Hz (Elevated in the mid 20s)Könnte mit einer familiären Disposition zur Sucht zusammenhängen.
38-42 Hz Sheer (Gamma)Kognitive Aktivität – in engem Zusammenhang mit Aufmerksamkeit könnte es nützlich sein, um besser zu lernen. Wird auch Bindungsrhythmus genannt. Diese Frequenz wird auch beobachtet, wenn man versucht, in Balance zu geraten.
44-58 HzWeist auf Muskelaktivität hin, die sich im EEG zeigt.
60 Hz (50 in Europe and Australia)Der Einfluss des Stromnetzes auf das EEG (Artefakt)

In der oben dargestellten Tabelle sind die Frequenzangaben der Wellenbereiche nichts absolut Feststehendes. Um diese Tatsache zu betonen, haben wir die Frequenzbänder in diesem Buch manchmal anders definiert. Der Anwender sollte die von ihm trainierte Frequenz immer ohne Schablone im Hinterkopf betrachten.
Die hervorgehobenen vier Wellenbereiche sind die, von denen wir im Verlauf des Kapitels, das vom Training selbst handelt, oft sprechen werden. Unter 10 Hz ordnet man Frequenzen beispielsweise den langsamen Frequenzen zu, während schnelle Wellen oberhalb von 10 Hz liegen. Über 19 Hz spricht man von High Beta Frequenzen. Während eines Trainings werden oft die langsamen Frequenzen und die High Beta Frequenzen herunter trainiert.

Warum ein 1 Kanal Training