Mittwoch, 26. August 2015

Neurofeedback bei Angststörungen von den Thompsons


Es ist möglich, dass verschiedene Begriffe im wissenschaftlichen Sprachgebrauch auf Deutsch anders verwendet werden. Ich bin kein Neurowissenschaftler und habe die Bücher, die zur Ausbildung dienten alle auf Englisch gelesen. Insbesondere die verschiedenen Netzwerke kenne ich nur mit der englischen Bezeichnung, die ich eingedeutscht habe. Der Übersetzer

Affektive Störungen


Depressionen, Angststörungen, Panikstörungen




(Das Folgende ist ein wenig schwierig zu verstehen. Es stammt von einem Text, der für professionelle Anwender geschrieben wurde. Wir am Biofeedback Institut von Toronto, halten es für gut, wenn unsere Klienten verstehen, was und warum sie eben so trainieren.)




Eine Kombnination von Neurofeedback (NFN) und Herz-Raten-Variabilitätstraining (HRV) wird beim Training affektiver Störungen bevorzugt.:

Am ADD Centre/Biofeedback Institute of Toronto wird sowohl ein Kanal als auch zwei Kanal Neurofeedback sowie 19 Kanal LORETA z-score Neurofeedback angewendet. Das Neurofeedbacktraining wird mit dem HRV Training kombiniert. Andere Biofeedback Möglichkeiten wie EMG, Temperaturtraining oder EDR Training werden je nach den Ergebnissen des Stresstests und der individuellen Ausgangslage beim jeweiligen Klienten, dem Training hinzugefügt. Alle Anwendungen werden den Ergebnissen der Eingangsmessungen angepasst. Konventionelles ein Kanal Training an FCz, das mit HRV Training kombiniert wird, hat sich als effektives Set Up für die meisten Klienten mit Problemen der Stimmung erwiesen. Zusätzlich war es uns möglich, modernere Neurofeedbackmethoden wie das LORETA z-score Neurofeedback als Ergänzung einzusetzen, was die Anzahl der Sitzungen, bis zum Erreichen eines guten Resultates deutlich verringerte.




Beim ein Kanal Training mit zusätzlichem HRV Training benutzen wir unterschiedliche Bildschirme. Der unten zu sehende Bildschirm wird von uns favorisiert, weil er einen Wettkampfcharakter hat, der den Klienten antreibt, das mittlere grüne Boot zum Sieg zu treiben. Um dieses Ziel zu erreichen, muss der Klient innerlich sehr ruhig und fokussiert sein, alle unnötigen Gedanken und Sorgen reduzieren, er muss sich entspannen und konzentrieren. Gleichzeitig wird vom Klienten verlangt, Synchronizität zwischen der Herzschlagfolge und dem Atemrhythmus herzustellen, während er Schulter- und Nackenmuskeln entspannt und die Handtemperatur erhöht:












Darstellung 2: Bildschirm für ein simultanes EEG und HRV Training

Weiter unten finden professionelle Anwender weitere Informationen:

Neuroanatomische Strukturen, die beim NFB plus HRV Biofeedback trainiert werden, mitsamt der zugehörigen neuronalen Netzwerke):

Ein neuronales Netzwerk besteht aus Gruppen von Neuronen, die eine funktionale Beziehung zueiander haben und die in Abhängigkeit voneinander agieren. Im Kortex finden sich diese Netzwerke in unterschiedlichen Brodmann Arealen, wie die Grafik zeigt.:









Eine Seitenansicht, die die Brodman Areale und die 10-20 Ableitungspunkte zeigt.

Die Darstellungen wurden dem The Neurofeedback Book (Thompson, M. &Thompson, L. (2003) entnommen. The Neurofeedback Book: An Introduction to Basic Concepts in Applied Psychophysiology, Wheat Ridge, CO: Association for Applied Psychophysiology). Figures by Thompson, M., Thompson, J., Wu, W. (Drawing by Amanda Reeves & Bojana Kenezevic)



Zur Erläuterung der Brodmann Areale, ihrer primären Funktion und ihrer Beziehung zum internationalen 10-20 System der Elektrodenplatzierung, gibt es ein Buch der Thompson’s, das auf der ISNR Webseite für 20 $, die als Spende für einen Forschungsfond dienen, gekauft werden kann.) Jedes Brodmann Areal (BA), kann im Hinblick auf seine primäre Funktion an unterschiedlichen neuronalen Netzwerken beteiligt sein. Ein Netzwerk dient der Synchronisierung weit verstreuter, aber funktional verbundener Neuronen des Neokortex. Netzwerke beinhalten kortikale/subkortikale Verbindungen (Thompson & Thompson, 2007). Das erklärt, warum NFB Anwender gute Trainingsresultate über einer singulären Elektrodenposition wie die an Cz erzielen konnten, die ja nicht nur den einen Punkt über einem Radius von 6 cm und 6 Millionen Neuronen trainiert, sondern auch im anterioren cingulären Kortex wirksam ist. Ein ein Kanal Training kann also einen Einfluss auf diverse neuronalen Netzwerke haben.

Der cinguläre Kortex befindet sich unter der Mittellinie (FZ, CZ, PZ) und ist an vielen Netzwerken beteiligt, inklsusive des exekutiven, affectiven, salienz und des default Netzwerks. Die Beeinflussung des cingulären Kortex während der aktiven Beteiligung des affektiven Netzwerks hat vermutlich einen indirekten Einfluss auf tieferliegende Hirnstrukturen, die ansonsten durch Oberflächen Neurofeedback nicht beeinflusst werden könnten.



Tiefere Hirnbereiche können alternativ mittels LORETA z-score NFB direkt trainiert werden. Dieses Training ist eine Variante des Frequenztrainings, die an 19 Kanälen oder Ableitungspunkten das EEG aufnimmt und mit Hilfe komplizierter mathematischer Berechnungen - der low electromagnetic tomography (Pasqual-Marqui et al., 1994; 2002) - eine Unzahl von Parametern gleichzeitig trainiert LORETA Mathematik dient dazu, Quellen des Oberflächen EEG zu lokalisieren. LORETA wird dazu benutzt, die Quelle dieser Oberflächenaktivität des Gehirns nicht nur zu lokalisieren sondern diese mittels LORETA z score Training auch zu trainieren. Mittels des z-Score NFB werden die Daten des Klienten automatisch mit den Messwerten einer großen Gruppe von gleichaltrigen Menschen verglichen, die keine Symptome aufweisen. Dr. Thompson entscheidet dann für sich, welche Areale, die in den Messungen außerhalb des Normbereichs liegen, einen Bezug zu den Hauptsymptomen des Klienten haben. Der Patient versucht dann die z Scores in das vom Trainer festgelegte z Score Fenster zu bewegen. Ideal wären 1,5 Standardabweichungen nach oben oder unten, doch dieses Trainingsfenster muss manchmal auch weiter gestellt werden. Man darf erwarten, dass 95% aller gleichaltrigen Menschen weniger als 2 Standardabweichungen vom Durchschnittswert für Amplitude, Kohärenz und Phase entfernt liegen. Unten zeigen wir eine Darstellung einer EEG Messung, die eine LORETA Analyse enthält.









Die Schichtaufnahmen sind axial, sagittal und coronal

Diese Darstellung wurde aus der Neuroguideanalyse genommen.Sie zeigt Schichtaufnahmen des Gehirns, die durch LORETA ermöglicht werden. Zu sehen ist eine überaktivierte Region in Brodmann Areal (BA) 23, anterior cingulärer Kortex, affektives Netzwerk, und die Aktivität ist 2.49 Standardabweichungen über dem Mittelwert der Vergleichsdaten. Diese Auffälligkeit beweist eine starke Aktivität bei 20 Hz im Gehirn einer 42 jährigen Klientin mit Angstsymptomen




Eine Schlüsselstruktur, die wir im Auge haben müssen, ist der anteriore cinguläre Kortex (ACC) (Devinsky et al, 1995). Die LORETA Aufnahme, die oben zu sehen ist, beweist, dass im ACC, Brodman Areal 23, eine Aktivität bei 20 Hz mit mehr als 2,49 Standardabweichungen über dem Mittelwert existiert. Wie in der Diskussion über Angst- und Stressreaktionen, die weiter unten folgt, festgestellt werden wird, besitzt der ACC direkte Verbindungen zu anderen Schlüsselregionen des Gehirns, die im affektiven Netzwerk zusammenarbeiten. Dazu gehören der mediale und der orbitale präfrontale Kortex, die Insula und die Basalganglien inklusive der Amygdala und dem Hippocampus. Veränderungen im ACC werden also auch den Hypothalamus betreffen und damit das autonome Nervensystem und die Achse: Hypothalamus, Hypophyse,Nebennierenrinde (HPA). Diese neuronalen Verbindungen spielen eine dominierende Rolle im menschlichen Stresssystem. Diese Strukturen sind auch am Entstehen der Depression beteiligt. Ein Einfluss auf diese Strukturen durch den Einsatz einer kombinierten Behandlung mittels NFB + HRV Herz-Raten Variabilitäts Training, insbesondere unter Einbeziehung von Diät, Schlaf und Verhaltenstraining kann helfen Depressionen zu überwinden und ein besseres Stress Management zu erreichen.(Thompson & Thompson, 2007; Paquette et al, 2009). Der ACC ist in unterschiedlichem Ausmaß an allen großen neuronalen Netzwerken beteiligt, am exekutiven, affectiven, salienz und des default Netzwerk. Also haben NFB & HRV Training durch ihren Einfluss auf den ACC einen Effekt auf viele unterschiedliche Systeme.



Zentrale Mittellinien Strukturen sind an Depressionen beteiligt: Menschen, bei denen eine Depression diagnostiziert ist zeigen Symptome, die eine Beziehung zum exekutiven und zum affektiven Netzwerks haben. Darstellung 1 zeigt drei unterschiedliche Netzwerke die an verschiedenen Aspekten der Depression beteiligt sind, basierend auf einer Präsentation des Neurowissenschaftlers Dirk de Ridder (2010 ISNR presentation). Grün dargestellte Bereiche gehören in erster Linie zum Anteil des exekutiven Netzwerk an der Depression. Genauer gesagt moduliert dieser dorsale Bereich die Aufmerksamkeit und Symptome, die die Sensorik und die Kognition betreffen, wie etwa Apathie, Aufmerksamkeitsprobleme und exekutiv Probleme. Dieser Bereich umfasst auch den dorsolateralen präfrontalen Kortex (BA 9 & 46), den dorsolateralen anterioren Cingulate (area 24b), den posterioren Cingulate (BA 31), den inferioren Parietallappen (BA 40) sowie das Striatum. Die dorsalen präfrontalen Bereiche, inklusive des ACC, sind auch beteiligt an der kognitiven Kontrolle der Emotionen inklusive des Neubewertung der Einschätzung und der expliziten Begründung emotionaler Stimuli.. Areale im orange gekennzeichneten Bereich gehören hauptsächlich zum affektiven Netzwerk, das an der Entstehung vegetativer Symptome beteiligt ist, die depressive Störungen oftmals begleiten. Diese Symptome des vegetativen, autonomen Nervensystems stammen von einem ventralen Hirnbereich, der eine Beziehung zu Symptomen wie Schlafstörungen, Appetitverlust und gestörter Libido aufweist. Hier stoßen wir auf die Achse: Hypothalamus, Hypophyse, Nebennierenrinde, den Hippocampus, die Insula (BA13), den subgenualen Cingulate (BA25) und den Hirnstamm. Die rotgefärbte Region ist an der Integration und Verbindung der anderen beiden Regionen beteiligt. Informationen, die die Kognition und die Emotion betreffen, die aus den dorsalen und ventralen Abschnitten der anderen beiden Bereiche stammen, werden integriert vom rostralen anterioren Kortex (Ba24), dem medialen frontalen Kortex (BA9&19 und dem orbitalen frontalen Kortex (BA11) und präfrontalen Arealen.





Darstellung 1:An der Depression beteiligte Hirnregionen




Unterschiedliche Behandlungen beeinflussen unterschiedliche affektive Netzwerke:

Kognitive Verhaltenstherapie scheint einen Einfluss auf die dorsalen und exektutiven Aspekte der Depression zu habnen, indem sie die ACC Aktivität in Brodman Areal 24 anheben. Diese Therapie könnte auch dazu Beitragen die Aktivität in den verbindenden Netzwerken und dem orbitalen frontalen Kortex BA10 zu senken, sowie im frontalen orbitalen Cortex bei BA11 (Goldapple, 2004).




Medikamente steigern die Aktivität ventraler vegetativer Areale wie dem präfrontalen Kortex BA9 und dem Hirnstamm. Sie senken die Aktivität im Brodmann Areal 25 und im Hyppothalamus, wie eine Studie einer Forschungsgrupp, die die regionalen metabolischen Effekte von Fluoxetin auf die Symptome einer Major Depression prüfte(Mayberg et al, 2003).


Tiefenhirnstiumulation kann das Brodmann Areal 25 unmittelbar beeinflussen. Dazu bedarf es eines operativen Eingriffs, bei dem Elektroden in den ventralen anterioren Gyrus als Schrittmacher unter die Haut in der Nähe des Schlüsselbeins implantiert werden.
Helen Mayberg und Kollegen behandelten eine Gruppe von depressiven Menschen, die durch die Depression, trotz Jahren der Gesprächstherapie, der Einnahme von Medikamenten und sogar der Elektroschockbehandlung, nahezu kataton waren, erfolgreich mittels Tiefenhirnstimulation des Brodmann Areals 25. (Mayberg et al, 2005, Kennedy et al, 2011). Von BA25 wird vermutet, dass in Fällen der behandlungsresistenten Depression diese Region metabolisch überaktiv sein könnte. Die Stimulation, wenn sie einmal an der richtigen Stelle positioniert ist, was Monate dauern kann, führte in PET Messuingen zu einer verminderten Aktivität in BA 25 und OFC BA 11. Die Stimulation soll gleichzeitig die Aktivität im dosolateralen präfrontalen Kortex(DLPC) BA9,46 und im anterioren cingulären Kortex BA24 sowie im parietalen cingulate Kortex (PCC) BA31 anheben, zusätzlich wird durch die Stimulation die parietale Aktivität in BA 40 verstärkt. Diese Effekte wurden bei fast der Hälfte der auf die Behandlung ansprechenden Patienten beobachtet.



Interessanterweise zeigen die gleichen Areale, die auf die Tiefenhirnstimulation ansprechen nach einer kombinierten NFB Behandlung, ergänzt durch Psychotherapie, bei Patienten, die auf Mediakemente nicht ansprachen, ähnliche Veränderungen.(Paquette, 2009). Einen Monat nach dem Behandlungsende zeigten sich signifikante Senkungen der absoluten Power im High Beta Bereich (18-30Hz) im orbifrontalen Kortex (BA11/47), der Insula (BA13), der Amygdala und dem Parahippocampalen Kortex (BA 36/37) den temporalen Bereichen (BA38) dem lateralen präfrontalen Kortex (BA 10 und BA 6/8) und dem subgenualen cingularen Kortex (BA25). Zusätzlich zeigten diese Menschen einen Anstieg der High Beta Aktivität im bilateralen präcuneus/poesterior cingulate Kortex (BA 40/31) Das macht Sinn, weil andere Studien eine abnormal niedrige Amplitude von High Beta Aktivität (>20Hz) in diesen kortialen Regionen (BA40/31) bei Patienten mit einer Major Depression gefunden haben (Pizzagalli et al.,2002; 2004). Verstärkte Aktivität im precuneus/posterior cingulate Kortex wurde auch bei Absetzerscheinungen nach pharmakologischen Behandlungen beobachten. (Mayberg, 2003) sowie bei interpersonaler Therapie (Martin et al., 2001). Weil die höchste Glukose Stoffwechselrate während Ruhephasen in eben diesen Hirnregionen bei gesunden Menschen beobachtet wurde (Raichle et al., 2001), ist die Theorie von Paquette plausibel, dass medikamentöse Behandlung, interpersonelle Therapie und Neurofeedback plus psychologischer Betreuung zur Wiedewrherstellung der guten Funktion des default Netzwerks, (also des Ruhemodus) dient.



Neurofeedback (NFB) + Herz Raten Variabilitäts (HRV) Training bei Angststörungen:

Wir haben bereits die Bedeutung des BA 25 im the ventral/rostralen anterioren cingulate Kortex für die gewöhnliche und oft nicht behandelbare Depression beschrieben. Brodmann Areal 25 wird auch als subgenuales Areal beschrieben, bildlich auch als "unter dem Knie", wegen der Lage am Ende des Bandes im Korpus Callosum), Areal subgenualis oder subgenualer cingulate. NFB könnte Bereiche des affektiven Netzwerks die den eher superioren Aspekt des Cingulate Gyrus unter dem Ableitungspunkt Cz beeinflussen, sowie den medialen Aspekt der Frontallappen unterhalb von Fz. Brodmann Areal 25 befindet sich tief im Midline Kortex. Wahrscheinlich hat LORETA NFB theoretisch einen wesentlich direkteren Einfluss auf diese Region als ein ein Kanal Training einer Seite. BA 25 ist reich an Serotonin Bahnen und hat die Aufgabe folgende Areale zu beeinflussen: Hypothalamus und Hirnstamm, die an der Regulation von Appetit und Schlaf beteiligt sind, der Amygdala und der Insula, die Stimmung und Angst beeinflussen, dem Hippocampus, der eine wichtige Rolle für das Gedächtnisvermögen besitzt und einigen Bereichen der frontalen Kortex, die der Selbstwahrnehmung dienen. Wichtig für den Therapeuten, der mit einer Kombination aus NFB und BFB arbeitet ist, dass der solitare Nukleus in der Medulla (nucleus solitarius) eine direkte Verbindung zur Herzrate und zum Blutdruck besitzt. Dieser, im Hirnstamm sitzende, Nucleus besitzt eine direkte Verbindung zu BA 25. Er besitzt aber auch Verbindungen zu allen anderen Bereichen, die am affektiven, limbischen Netzwerk beteiligt sind und die die Reaktionen des Patienten auf Stress beeinflussen. Sobald HRV Training den vagalen Einfluss stärkt, wird es vagale Afferenzen zum soliären Nucleus in der Medulla senden, die BA 25 beeinflussen und dadurch, vielleicht auch die Symptome der Depression, die mit Dysfunktionen dieses Systems zusammen hängen.






Diagram by Maya Berenkey from The Companion to The Neurofeedback Book (in press)



TH = Thalamus
IN = Insula
HTH = Hypothalamus
P = Pituitary

CNA = Central Nucleus Amygdala
A = Amygdala
ANS = Autonomic Nervous System
PVN = Paraventricular Nuc.

HI = Hippocampus
PBN = Parabrachial Nucleus
NTS = Nucleus Tractus Solitarius





Das Diagramm soll für Anwender sein. Es illustriert einige Areale der central midline, die eine Bedeutung haben für Depression, Angst und die Stressreaktion.




Herz-Raten Variabilitäts Training (HRV)

Herz Raten Variabilität meint die konstante Oszillation der Herzrate in Abhängigkeit vom Atem, die bei gesunden Menschen zu beobachten ist. Diese Veränderungen können als Frequenzveränderung, Amplitudenveränderung oder Geschwindigkeit der Herzschlagfolge gemessen werden oder aber auch als Standardabweichungen der Herzschlagintervalle (IBi) . Diese Standard Abweichung (oder diese Herzschlagintervalle (IBI) gemessen unter Ausschluss aller Artefakte), wird SDNN genannt. Wir sind in unserem Zentrum stest besorgt, wenn die SDNN eines Patienten weniger als 50 ms beträgt und wünschen diese bei 80-100 ms zu sehen. (Gevirtz, 2010). Die Veränderung der Herzschlagfolge wird mittels eines Plethysmographen gemessen, der die Reflektion von Rotlicht in den Blutgefäßen des Fingers oder Daumens misst. Die Messung des Pulses am Daumen ergibt das gleiche Ergebnis für die Ermittlung des SDNN wie die mittels EKG Sensoren an der Brust. (Giardino, 2002). Die SDNN wird bei uns mittels des Cardiopro Programms von Thought Technology gemessen, das entwickelt wurde anhand der gängigen Kriterien der Forschung unter Einbeziehung der internationalen Statistiken über die Messung der Herzschlag Variabilität.




Es gibt Studien jüngeren Datums, die zeigen, dass das HRV Training einen positiven Effekt auf die Symptome der Depression haben kann.Katsamanis et al berichten von signifikanten Verbesserungen nach einem HRV Training in der Hawtonschen Depressions Skala (HAM-D) und dem Beckschen Depressions Inventar (BDI-II) mit vergleichbaren Verbesserungen in der SDNN. Sie bemerken, dass die SDNN wieder auf die Ausgangslevel sank, dass aber die klinisch signifikanten Verbesserungen der Depressionr anhielten(Katsamanis et al, 2007). Hassett et al entdeckten, dass HRV Biofeedback bei Patienten mit Fibromyalgie zusätzlich zur Schmerzerleichterung zu signifikanten Verbesserungen des Allgemeinbefindens und der Depression führte. (Hassett, 2007).




LORETA z-score NFB zur Behandlung von affektiven Störungen

Bei depressiven Patienten (und oftmals auch bei Patienten mit Hirntraumata/ Traumatischen Hirnverletzungen (TBI) oder mit anderen Störungen) zeigen LORETA Analysen signifikante Abweichungen von den Normwerten, die ihre Quelle in einer bestimmten oder in mehreren Hirnregionen haben. Diese Areale können den anterioren Cingulate (BA24) betreffen, die medialen frontalen Regione, den rostral-verntralen cingulate Gyrus (BA 25), den Uncus, den parahypocampalen Gyrus und andere Strukturen der Central Midline. Alle diese Regionen finden sich in der Tiefe der Zentralfurche. Oberflächen NFB kann, wie bereits erwähnt, diese Regionen nur indirekt beeinflussen, indem es das Netzwerk aktiviert, dass diese Regionen einbezieht. LORETA NFB ermöglicht dem Therapeuten andererseits das Neurofeedbacktraining von bis zu 24 Arealen und verschiedenen Messungen (Amplitude, Phase, Kohärenz) im Gehirn gleichzeitig durchzuführen. Das Durchführen einer solchen Messung braucht mehr Zeit, weil LORETA Mathematik den Input von 19 Kanälen erhält, um die Quelle zu lokalisieren. Die 19 Kanal Messhaube braucht ein paar Minuten, bis sie sorgfältig angelegt ist. Es ist dabei wichtig, akkurat zu arbeiten, weil die Messdaten so weit wie möglich artefaktfrei sein sollten.


Die Hoffnung lautet, dass man komplettere Resultate mittels LORETA z Score Training erzielt. Schnellere Verbesserungen der Trainingsergebnisse würden die komplexere Prozedur des Anlegens und Messens rechtfertigen. Kontrollierte Studien die die Vorteile des LORETA im Vergleich zu konventionellem Neurofeedback verifizieren müssen noch erfolgen. In der Zwischenzeit können beide Verfahren genutzt werden und beide lassen sich mit HRV Training kombinieren. Wenn man sich für das LORETA NFB entscheidet, kann das HRV Training am Beginn der Sitzung erfolgen, während die EEG Haube aufgesetzt und die Impedanz gecheckt wird, was manchmal länger als zehn Minuten dauert. Der Patient kann das HRV Training auch während des Trainings weiter durchführen oder einfach weiter in einem relaxten Atemrhythmus verharren. Beide Verfahren, sowohl das HRV Training als auch das Neurofeedback sind Lernmethoden. Invasive Behandlungen wie Operation oder medikamente sind nicht erforderlich. Das Gehirn besitzt Plastizität und Lernmethoden können sehr machtvolle Instrumente sein, um Veränderungen in die gewünschte Richtung zu erzielen. (Doidge, N., (2010) The Brain that Changes Itself); weitere Referenzen können in der entsprechenden Sektion der Webseite des ADD Centers of Toronto gefunden werden.


Beispiele von Resultaten des LORETA z-score NFB Training






Im oberen Diagramm zeigt die x Achse die Z scores (standard deviations (SDs) einer Datenbank). Jede farbige Linie stammt von einem anderen Brodmann Areal (BA) das mittels dieses Programms trainiert wurde. Die Y Achse zeigt die Anzahl der Sitzungen. Z- scores vergleichen den Patienten mit der Normalpopulation. Der Leser wird sich daran erinnern, dass ungefähr 95% der Population bei weniger als 2 SDs liegt. Dieser Mann war, zusätzlich zu anderen Problemen, depressiv und ängstlich. Die Grafi zeigt, dass bei Beginn des LORETA z-Score NFB, die ersten Sitzunghsstatistiken zwischen 2 und 7 SDs bei vielen EEG Frequenzen und in unterschiedlichen Brodmann Arealen lagen. Innerhalb von 6 Sitzungen brachte der Patient alle gemessenen Areale unter 2 SDs. Er musste Kanada dann für mehrere Monate aus familiären Gründen verlassen. Als er wieder in Kanada war, waren einige Symptome zurückgekehrt. Sitzung 7 wurde durchgeführt und die Z Scores waren in mehreren Arealen angestiegen auf Werte zwischen 2 und 3 SDs. Die Grafik zeigt, dass der höchste Z Score (3.04 SD) in Sitzung 7  Beta 2 (15-18 Hz) an der rechten Seite der Insula war, BA 33. Das ist ein wichtiges Areal im affektiven Netzwerk. Beides, sowohl die Z Scores als auch die Symptome nahmen ab mit fortschreitendem Training. Unser Klient trainierte mehr als 30 Sitzungen um seine Erfolge zu verfestigen. Nach Absprache mit seinem Arzt konnte er anschließend seine Medikation dauerhaft absetzen.

















For more information please contact, Dr. Lynda Thompson at the ADD Centre® (905) 803 8066 or (416) 488-2233












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Neurofeedback Fundamentals Workshop Dates:
Sept. 21-25, 2015


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Dienstag, 25. August 2015

Wiederholungsveröffentlichung: Trainingstips für Frequenztraining im Neurofeedback

TIPS zum Training: Heinz-Werner Bähr/Thompsons

Erfahrungsgemäß sind einfache Bildschirme für Kinder gut.
Es muss eine Herausforderungssituation geschaffen werden. Mittel dazu sind die angezeigten Punkte und die Token. Gut ist es, die Bildschirme in den nächsten Sitzungen bei zu behalten.
So wenig Wechsel wie möglich, aber Möglichkeiten zum Vergleich mit früheren Ergebnissen ermöglichen

Elektrodenpositionen:

a: Training an Fz, Cz, Pz oder FCz CPz führt dazu, dass auch an anderen Positionen des 10/20 Systems Theta/Beta Ratios sinken.
Lubar 1997
b: ADHS Training Beginnen an Cz, Referenz am linken Ohr, Grund rechte Seite am Ohr.
Später: aktiv an F3, Referenz an rechtes Ohr
c: Sound Feedback:
Töne werden oft gebraucht, um Erfolge anzuzeigen. Man kann die Belohnung so einstellen, dass der Ton erst zu hören ist, wenn das Erfolgskriterium lange genug gehalten wird.
Dauernde Musik kann so eingestellt werden, dass der Klient immer seine Lieblingsmusik hört, wenn er im eingestellten Bereich ist.

Transfer durch klassisches Konditionieren.

Nach 20 Minuten reinem Neurofeedbacktraining, bei dem die Bildschirme so gewählt wurden, dass ein eindeutiges Ziel des Trainings vorgegeben ist, Lernaufgaben ins Training einbauen. Dabei wird das visuelle Feedback ausgeschaltet und auditives Feedback gegeben.
Es kann auch versucht werden, den Klienten einen bestimmten Bewusstseinszustand ohne Feedback herstellen zu lassen. Man beobachtet dabei am eigenen Monitor, ob es dem Klienten gelingt

1 Phase: Operantes Konditionieren

Beginnen mit einem einzelnen Frequenzbereich, der trainiert wird.
Z.B.: Theta runter. Feedback: eine einfache Grafik, z.B. die Waage.
Ziel ist es, dem Klienten erste Erfahrungen zu ermöglichen.
erst dann: zweite Frequenz z.B. SMR einüben. Dann erst zu komplexeren Bildschirmen schwenken.
PS: Selbsterfahrung des Trainers, die dem Klienten vermittelt werden kann, ist sinnvoll

Transfer?
Indem man dem Klienten ein Bild des Trainingsbildschirms kopiert und mit nach Hause gibt.
oder
Man verbindet das operante Konditionieren mit klassischem Konditionieren, indem man während des Neurofeedbacktrainings Denk-und Lernaufgaben in den Ablauf einbaut
z.B. Orthofix, ADS Blätter, Intelligenztests, Leseaufgaben, metakognitive Aufgaben oder ähnliches.

Während des Assessments, das vor jeder Trainingsstunde stattfindet, dem Klienten erläutern, was er sieht.
Ziel ist die Einbindung des Klienten in den ganzen Prozess des Trainings.
Punktetabellen erstellen, die über jede Stunde geführt werden.
Erfolge unmittelbar mit Token belohnen. Token können irgendwann eingetauscht werden.
Anreize setzen, die auch schwer zu erreichende Ziele lohnend werden lassen. Z.B.: Die Möglichkeit einen größeren Preis durch langes Daraufhinarbeiten zu erlangen
Das Training in 5 Minuten Sektionen einteilen. Kurz stoppen (ohne Speichern). Die Statistikwert erscheinen nach jedem Stopp. Diese werden in Excel gespeichert. (Maustaste drücken, über Statistikfeld ziehen, STRG plus C drücken. Excel ist geöffnet in Taskleiste. Anklicken. Ins Feld klicken und STRG plus V drücken.)
Eingestellte Statistikwerte erscheinen in Excel.
Werte: wie: Theta/Beta Ratio dem Klienten zeigen.
Erklären: Hier hast du das gut gemacht, du hast dich verbessert, oder eben nicht. Immer positiv bleiben

EEG

a: Bei kleinen Kindern ist die langsame Aktivität normal.
Sie entspricht dem Verhalten: innerer Fokus, Leben in einer Traumwelt
b: Delta Aktivität frontal ist beim Erwachsenen ein Zeichen für eine Störung der Hirntätigkeit


Normale und abweichende Hirnfrequenzen

Alpha:
1 Normalerweise ist Alpha rechtsseitig stärker.
2 Alpha sollte höher als 8 Hz sein. Wenn es immer bei 8 Hz bleibt ist das auffällig.
3 Eine abweichende Alphafrequenz zwischen den Hirnhälften um mehr als 1 Hz ist auffällig und zwar in der Hirnhälfte mit der niedrigeren Alphaamplitude.
4 Alpha sollte in hinteren Kopfregionen stärker sein als vorne.
5 Wenn Alpha frontal höher ist als hinten, dann ist das auffällig
6 Alpha wird geblockt, bei geöffneten Augen. Das Ausbleiben einen Veränderung beim Augen öffnen oder schließen ist auffällig.
7 Alpha steigert sich, wenn jemand müde wird und Theta ansteigt.
Beta:
Beta ist fast immer ein Zeichen für normale Hirnfunktion.
1 Asymmetrie von Beta zwischen den Hirnhälften sollte nicht größer als 35 % sein. Wenn der Unterschied größer ist, ist die Hirnhälfte mit dem niedrigeren Betaamplituden auffällig.
Theta:
1 Langsame Aktivität steht für geringe Aktivierung.
Große Neuronenverbände feuern gleichzeitig, das zeigt sich im EEG als eine energiereiche langanhaltende Amplitude. Generiert werden Theta Wellen vom Thalamus.

Wichtig: die Ratio: Theta/Beta
An Cz bei Kindern mit Procomp gemessen ist eine Ratio über 3 leicht auffällig, ab 4 sehr auffällig

Stermans Hypothese über Theta frontal:
Geringer Blutfluss und metabolische Aktivität zu den Zellen des frontalen Cortex inklusive des motorischen Cortex in der Layer VI der inhibitorischen Zellen des Putamen bringen Zellen des Thalamus dazu Theta Frequenzen zu stimulieren. Dieses Theta zeigt sich im EEG. Die Substantia Nigra würde die Inhibition von Regionen des Thalamus verstärken und damit Theta produzieren.
Das Training würde also diese Inhibition aufheben

Delta:
1: Könnte ein Artefakt sein (Blinzeln)
2: Ansonsten immer auffällig

Grundsätzlich
1 Das EEG sollte beim Rechtshänder links schneller sein, als rechts und vorne schneller als hinten.-

Psychische Störungen und deren Zuordnung zu Hirnregionen:
1 Erkennen von Gefühlen (problematisch bei Asperger) rechte Hirnhälfte
2 Prosodieprobleme: rechter Temporallappen (Morrow, 1981)
3 Euphorie und Stimmungslabilität: rechter Frontallappen
4 Verleugnung von linksseitigen Problemen: Schädigung der rechten Hirnhälfte
5 Depressionen: Schädigung der linken Hirnhälfte

Linke Hirnhälfte:
Agnosien = Unfähigkeit Dinge zu erkennen
Anomien = Unfähigkeit Dinge zu benennen
Parietale Störungen: Integration sensorischer Informationen und Körperwahrnehmung

Lesionen können zum Neglect von Körperteilen und Dingen der Umgebung führen
Apraxien:
Störungen des Frontallappens, des Parietallappens und des Corpus Callosum können zur motorischen Apraxie führen
Apraxie meint hier die Unfähigkeit erlernte Bewegungsmuster auszuführen.

Das Nicht Erkennen Können von geometrischen Figuren wird Lesionen im rechten Parietalen Cortex zugeschrieben

Störungen der linken Parietallappens führen zu rechts/links Problemen, Agraphie, Akalkulie, Aphasie und Agnosie

Störung des rechten Parietallappens führen zu Problemen beim Zeichnen, zur konstruktiven Apraxie (Unfähigkeit Dinge zu konstruieren.) und zur Verleugnung von Defiziten.

Beidseitige Störungen führen zum Balint Syndrom.
Das Bálint-Syndrom ist ein seltenes neurologisches Syndrom. Es beschreibt eine schwere räumliche Aufmerksamkeits- und Orientierungsstörung [1] und besteht aus
Optische Ataxie: Unfähigkeit zielgerichteter Hand- bzw. Greif-Bewegungen unter Kontrolle der Augen.
Okuläre Apraxie: Unfähigkeit zielgerichteter Blickbewegungen mit den Augen.
Simultanagnosie: Extreme Einengung der visuellen Aufmerksamkeit auf einzelne Teilaspekte komplexer Bilder, sodass diese nicht im Ganzen aufgefasst werden können [2].

Alle Hirnregionen kommunizieren unentwegt mit den frontalen Hirnregionen, die sozusagen als Firmenleitung betrachtet werden können. (Kontrollfunktion)

AD(H)S Kinder zeigen oft Sprachprobleme, Leseprobleme und Rechtschreibprobleme. Diese Probleme resultieren aus:
 1 Problemen der linken Hemissphäre.
Das Training an verschiedenen Stellen des linken Cortex (Herauftrainieren von Beta, Heruntertrainieren von Theta!) führt oft zu Verbesserungen der Sprachentwicklung und zu einer Reduktion von Artikulationsproblemen. Außerdem verbessert sich die Lesefähigkeit
Die Elektrodenposition sollte in der Nähe von C3 liegen, wenn es Probleme mit der expressiven Sprache gibt.

Bei Leseproblemen sollte eher eine Region etwas weiter hinten
am Wernicke Areal liegen
Wernicke Areal:
Wichtig, um Sprache zu verstehen.
Wenn es dort Probleme gibt, wird die Sprache flüssig sein bei guter Grammatik, aber die Person spricht Nonsens, indem z.B. ungewöhnliche oder unpassende Wörter verwendet werden.
Diese Personen haben auch Schreib- und Leseprobleme.
Probleme bei der Analyse von Wortbedeutungen stammen ebenfalls aus der Nähe des Wernicke Areals und sind dort zu trainieren.

Probleme der Verbindung zwischen auditivem Cortex und Wernicke Areal führen zu Problemen, Wortbedeutungen zu verstehen, obwohl das Wort gehört wird. Dabei ist die Lese-Rechtschreibfähigkeit unauffällig.

Störungen der Verbindung zwischen Broca und Wernicke Areal, führen zu Schwierigkeiten Sätze zu wiederholen, die komplexer sind als einzelne Wörter oder Phrasen

Eine überaktivierte Verbindung zwischen Wernicke und Broca Areal führt zur Echolalie.

Defekte der Broca Region führen zu Artikulationsproblemen.

Defekte zu den assoziierten Regionen um das Broca Areal führen dazu, dass die Person sowohl versteht, als auch weiß, was sie sagen will, aber nicht in der Lage ist, es zu formulieren. Es kommt zu Wortwiederholungen, zum Verlust des Sprachflusses und zum so genannten Telegrammstil
Parietale Regionen z.B. Pz können trainiert werden, wenn der Klient Probleme hat, Wörter zu visualisieren und visuell zu erkennen.

Die linke Hirnhälfte dieser Region ist wichtig für das Lesevermögen. Störungen führen zur Alexie und Agraphie.

Störungen der Verbindung zwischen dem hinter dem Wernicke Areal liegenden Angularen Gyrus und dem linken visuellen Cortex Position o1 führen dazu, dass der Klient nicht leise lesen kann, wohl aber laut.
Training: entlang der Verbindung

1 Die Ursache der LRS wird von den NFB Autoren eingeteilt in auditive Probleme hier phonologische Defizite und morphologische Probleme (Probleme Wortbilder zu erkennen)
Auditive Probleme sollten an F3 und F5 oder bipolar an F3-P3 oder F7 P7 trainiert werden
Visuelle Probleme sollten an P3 und P5 und bipolar an F3-P3 oder F7-P7 trainiert werden.
In beiden Fällen: Anheben von Frequenzen 16-20 Hz und Heruntertrainieren von Theta oder Talpha (3-7Hz)
2 Zwangsstörungen: Elektrodenpostion F3,FzF4 und Pz, Ziel ist es sehr hohe Beta Frequenzen (größer als 22 Hz) herunter zu trainieren.
Alternativ:
Rechte Hirnhälfte Beta reduzieren und hohe Alpha 10-12 Hz verstärken.
Oder
Heruntertrainieren von 21-34 Hz an einem Punkt zwischen Fz und Cz, Anheben von 11-15 Hz an C4 und P4
3 Tourette: Anheben von SMR (13-15Hz) und Heruntertrainieren von Theta an C4. C3 und Cz geht auch
Training BFB NFB
Trainings Ziel: Relaxed
Temperatur rauf, Puls runter, Atmungsrate runter, EMG runter EEG 20-23 Hz runter
Ziel: Wach
Anhebung der EDR, Anhebung 12 Hz und 15-18 Hz
Ziel: ruhig
SMR rauf, High Beta runter, Hauttemperatur rauf, Atemtraining, EMG runter Puls runter RSA bei 6 Atemzügen rauf
Aufmerksam:
11-13 Hz hoch
Reflektiert:
11-13 Hz rauf, 15-18 Hz rauf, Theta zeitweise rauf !
Konzentriert:
Theta senken, Beta rauf
Konzentriert und kreativ
16-18 Hz hoch, linksseitig 11-13 Hz hoch, zeitweise 4-8 Hz runter
Senken von Angst und Anspannung: 20-23 Hz runter
Senken von Gedankenrasen und Grübeln: 24-34 Hz runter
Relaxt und offen: 11-13 Hz hoch
Ruhig, reflektiert: 13-15 Hz hoch
Konzentriert bleiben: Theta und Low Alpha runter
Trainingsbänder:
11-13 Hz: entspannte, offene Wahrnehmung. Bei Athleten: schnelle Reflexe mit sicherer Reaktion.
Wenn Klienten viel nachdenken und sich sorgen findet man niedrige Frequenzen zwischen 11 und 15 Hz und hohe Aktivität zwischen 21-32 Hz.
Sinnvoll: Absenken der Ratio von 21-32 Hz zu 11-15 Hz
Hochtrainieren von Alpha 10-12 Hz und SMR
Klienten, die schnell geistesabwesend werden und die beim Lesen gedanklich abschweifen könnten sehr hohe Alpha Frequenzen haben, bis 14 Hz. Bei solchen Klienten nicht SMR trainieren sondern die Frequenzbänder höher ansetzen, z.B. 15-18 Hz
Für ein entspannte Wachheit bei Kindern, die nicht an ADHS leiden trainiert man High Alpha 12 Hz hoch. Das funktioniert gut bei Sportlern
SMR Training führt zu einem Absinken der Hyperaktivität. Der Klient wird ruhiger und denkt nach, ehe er handelt.
Auch bei emotionaler Labilität ist ein Effekt da. SMR Training wird auch bei Schmerzzuständen und Fibromyalgie angewendet.
Das Training erfolgt in der Regel an Cz oder C4
Alle eben genannten Gehirnwellen stammen von unterschiedlichen Generatoren. Sie repräsentieren verschiedenen Bewusstseinszustände. Alle liegen ungefähr im gleichen Frequenzbereich. Aber Selbstregulation ist immer wirkungsvoll.
Vorsicht:
Viele Klienten schalten ab in Alpha. Dieses Alpha kann auch bei 12-15 Hz liegen. Wir wollen nicht das Abschalten verstärken, also bitte das Roh EEG beobachten
Vorsicht:
Begrenzung von langsamen Wellen 3-5 Hz ist sinnvoll. Diese Frequenz wird aber auch beim Blinzeln erzeugt. Wenn Blinzeln bei dem Klienten diese Frequenz erhöht, dann 7-9 Hz begrenzen.
Beta 16-20 Hz
Elektroden an Cz, C3 oder F3 wenn 16-20 Hz hochtrainiert werden. Beta Training sollte angewendet werden bei ADS, also ohne Hyperaktivität. Erste Wahl ist es bei lethargischen und wenig wachen Klienten. Es sollte linksseitig hochtrainiert werden bei Lernschwierigkeiten. Auch bei Klienten mit düsterer Stimmung ist es sinnvoll
13-15 Hz ist über C Regionen SMR, ansonsten Low Beta. Beta 13-15 Hz hat eine andere Wellenform und wird von anderen Generatoren erzeugt. Es kann Kopfarbeit anzeigen.
Rechtsseitiges Beta Training liegt bei maximal 16 Hz, weil zu hohe rechtseitige Beta Aktivität Depressionen erzeugt.
Bei Asperger Klienten kann an T6 Low Beta trainiert werden
Auch hilfreich bei Asperger
Senken der dominant langsamen Frequenz rechtseitig und Hochtrainieren von 13-15 Hz
Noch einmal: Zum Absenken von Impulsivität und um Nachdenken vor dem Handeln zu erzeugen:
Hochtrainieren von SMR an C Regionen
Um Konzentration anzuheben senken wir die dominant langsame Frequenz (Assessment) Normalerweise: 3-10 Hz
Um Spitzenleistung zu trainieren oder große Wachheit und einen ruhigen, körperbewussten Zustand zu erzeugen:
11,5-13,5 Hz hochtrainieren.
Mentale Flexibilität ist erwünscht, also Wechsel zwischen den Frequenzen einüben
Um die Fähigkeit Probleme zu lösen zu verbessern, trainieren wir 15-18 Hz, 16-19 Hz oder 16-20 Hz hoch. Ein Versuch kann auch mit 39-41 Hz gemacht werden, dem Bindungsrhythmus.
Angst und Gedankenrasen mit erhöhter Anspannung trainieren wir, indem wir 24-35 Hz herunter trainieren und auch nach Frequenzen über 36 Hz schauen
Die hohen Beta Frequenzen verschwinden, wenn SMR gesteigert wird. Es sollte ergänzend Biofeedback eingesetzt werden.

Montag, 24. August 2015

Operantes Konditionieren beim Neurofeedback, Diskussion

Thomas Feiner ist einer der führenden Neurofeedbackexperten in Deutschland. Er ist Board Certificated, hat also die BCIA Ausbildung absolviert und kennt eigentlich alles im Bereich des Neurofeedback. Es ist schön, dass er einen Post von mir kommentiert hat und zwar ging es um meine Ausführung zum operanten Konditionieren. Ich möchte mich für den Beitrag bedanken. Thomas Feiner meinte, ich hätte das Prinzip des operanten Konditionierens nicht begriffen, weil ich, sicher etwas zu forsch, meinerseits kritisiert habe, dass in Deutschland der Motivation keine Bedeutung geschenkt wird. Was operantes Konditionieren ist, hat Michael Thompson gut in seinem Buch erläutert. Mit Motivation meinte er, dass Thorndikes Katzen schon zum Futter wollten, also nach Wegen suchten. Das Lernen erfolgte also nicht als Reflex sondern war motivational bedingt. Ute Strehl hat bei den Studien zum SCP Training natürlich dazu aufgefordert in den 40 Trials bewusst zu aktivieren und zu deaktivieren. Wenn ich es richtig verstanden habe, hat sie beim Vergleich mit dem Frequenztraining, aber auch bewusstes Senken von Theta trainiert. Fraglich ist ja nicht, ob das Lernen nicht quasi automatisch erfolgt, dann wäre es klassisch konditioniert, sondern ob durch Spiegeln des eigenen Tuns, durch sekundäre Verstärker, durch Erkennen des Zusammenhangs zwischen dem, was man innerlich tut und dem, was auf dem Bildschirm geschieht, Lernen erfolgt. So hat es Thompson praktiziert. Der Coach sitzt nicht passiv hinter dem Klienten. Trainingsrunden dauern drei Minuten, werden dann unterbrochen und das Ergebnis besprochen, oder es gibt Token für Erfolge, die eintauschbar sind. Dieses Prinzip lässt sich beim Z Score Training nicht anwenden. Aber Robert Thatcher nimmt das Thema selber auf und sagt, dass das Z Score Training nicht dazu geeignet ist, Aufmerksamkeit zu coachen sondern Hirnfunktionen Stück für Stück auszugleichen.
Ich hänge mal Thompsons Ausführungen an und teile meine Erfahrung mit, dass nach quälendem, auch für die klienten quälendem Fernseh- und Mindfield Filme Gucken, das aktive Training unendlich viel mehr Progress bringt, der auch der Beziehungsebene dient.
Operantes Konditionieren
Diese Form des Lernens basiert auf dem Law of Effect, das ganz simpel ausgedrückt besagt: wenn man ein bestimmtes Verhalten belohnt, erhöht man die Wahrscheinlichkeit seines Wiederauftretens.
Dieses Gesetz wurde erstmals von Edward Thorndike im Jahr 1911 postuliert. Er arbeitete mit Katzen, die sich in Versuchskäfigen befanden und die den Weg aus diesem Käfig hin zu einer außerhalb positionierten gut sichtbaren Futterquelle finden sollten. Er registrierte, dass eine nach der Problemlösung gegebene Belohnung bei einer nachfolgend zu lösenden vergleichbaren Aufgabe dazu führte, dass die Katzen das Problem schneller lösten (das bedeutet dass Belohnungen effektiver sind als Bestrafungen. Katzen, die bestraft wurden, blieben in der Regel hungrig.) Dieses Lernen ist auch als Versuch und Irrtum Lernen beschrieben, weil Thorndikes Katzen allerhand Verhaltensweisen ausprobierten, die nicht funktionierte, wie Miauen und Kratzen, bevor sie schließlich entdeckten, dass der Weg aus der Box das Ziehen an einer Schnur verlangte oder die Berührung eines Hebels. Bei den nachfolgenden Versuchen vermieden die Katzen das wenig zielführende Verhalten und begannen schnell die erlernten Verhaltensweisen zu zeigen, die sie bereits früher aus dem Käfig geführt hatten.
Skinner erweiterte Thorndike’s Law of Effect um die Theorie der operanten Verstärkung als Konsequenz für ein gezeigtes Verhalten. Operant bedeutet, an bzw. in seiner Umwelt zu operieren (einzugreifen). Skinner legt sein Augenmerk auf den Zweck einer Handlung. Ein vorübergehender Wutanfall und ein sanfte Lächeln gehören in die gleiche Klasse von Operanten (operant  "die Umwelt beeinflussend" oder "in ihr wirksam werdend" (Skinner 1938)."), wenn sie dazu dienen, das Verhalten der Eltern zu beeinflussen. Skinner’s Operanten bezeichnen ein willkürliches Verhalten, was sie von den reflexhaften durch klassisches Konditionieren erlernten Verhaltensweisen unterscheidet.  Bei den Versuchen mit der Skinner Box benutze er Futter als Verstärker, um einer Taube beizubringen, auf ein Lichtsignal hin gegen eine Scheibe zu picken oder eine um einer Ratte beizubringen, einen Hebel zu bewegen. Weitere Versuche bestätigten die Bedeutung von Verstärkerplänen. Beispielsweise ist eine variable Verstärkung resistenter gegen Löschung als eine kontinuierlich gegebene Verstärkung. (Daher das Problem, einen Spieler von seiner Sucht zu befreien, weil ein unerwarteter Gewinn äußerst verstärkend wirkt und dafür sorgt, dass das unerwünschte Verhalten schwer abzutrainieren ist.
Skinner und andere Behavioristen entwickelten auch das Konzept des sekundären Verstärkers, des Shaping (stufenweise Annäherung) und dem der Übertragung. Sie überprüften die Gültigkeit dieser Prinzipien beim Training mit Tieren, aber auch beim menschlichen Lernen. Wenn man Verhalten per Shaping, also stufenweise, verändern will, belohnt man die  langsame  Annäherung an ein erwünschtes Verhalten. Beispielsweise würde man einem Hund zuerst beibringen sich hinzulegen, wenn man erreichen will, dass er sich auf Kommando rollt. Generell gesagt, kann man das operante Konditionieren dazu benutzen, Verhalten zu beeinflussen, das unter willentlicher Kontrolle steht. Motivation ist ein Faktor und die Belohnung muss für den Probanden wertvoll oder begehrt sein.
Operante Konditionierung spielt eine wichtige Rolle im Alltagsleben. Wenn man einem Kind aufträgt, 10 Mathematikaufgaben zu lösen, eine Aufgabe, die das Kind sehr langweilig findet, ihm aber immer, wenn es eine Teilaufgabe erledigt hat, eine kleine Belohnung zukommen lässt, (eine doppelte, wenn die Aufgabe korrekt gelöst wurde) könnte das helfen. Wenn Belohnungen abrupt verweigert werden, wird das Verhalten des Kindes schnell wieder so werden wie zuvor. Wenn das Kind unregelmäßig belohnt wird, wird die Bereitschaft zum Lösen der Mathematikaufgaben schwerer zu löschen sein. Das Kind bemerkt, dass es schneller mit den Hausaufgaben fertig wird und dass es schneller spielen gehen kann. Wenn diese Erfahrung etabliert ist, wird das Kind die Hausaufgaben rascher und korrekter erledigen, weil es verinnerlicht hat, dass es danach zum Spielen geht. Die größere Zeit zum Spielen ist ein sekundärer Verstärker. Dieser könnte dazu führen, dass das Kind zu einem "gut erzogenen" Kind wird, während es heran reift. Der wichtigste Faktor beim operanten Konditionieren ist der Fakt, dass man die Wahrscheinlichkeit des Wiederauftretens eines erwünschten Verhaltens erhöht, wenn man es belohnt.

Klassisches Konditionieren


Der Begriff klassisches Konditionieren bezeichnet eine andere Form des Lernens. Er wurde erstmals von dem russischen Wissenschaftler Pavlov geprägt und meinte einen konditionierten oder auch erlernten Reflex. Pavlov hatte sich mit dem Reflex beschäftigt, der den erhöhten Speichelfluss eines Hundes beim Anblick von Futter auslöst. Er verband die Fütterung mit einem Glockenton und der Speichelfluss des Hundes setzte bald darauf auch beim alleinigen Erklingen des Glockentons ein. Das Futter war ein nicht konditionierter Stimulus, der eine nicht konditionierte Reaktion, nämlich den Speichelfluss auslöste. Die Koppelung eines konditionierten Stimulus wie dem Glockenton mit der Futtergabe führte zu einer der nicht konditionierten Reaktion gleichartigen Aktivierung des Speichelflusses.  Pavlov experimentierte dann auch mit Konditionierungen der zweiten Ordnung, bei der vor dem Glockenton ein Lichtsignal gegeben wurde, ohne dass in der Folge eine Futtergabe erfolgte. Auch das Lichtsignal löste den Speichelfluss aus.
Echtes klassisches Konditionieren erfordert eine reflexhafte Reaktion, bei der das Konditionieren ansetzt. Es bleibt also eng beschränkt auf Reaktionen des autonomen Nervensystems und kann nicht zum Erlernen eines neuen Verhaltens verwendet werden, weil Motivation für diesen Vorgang unerheblich ist.

Emotionale Konditionierung, eine Spielart des klassisches Konditionierens, tritt immer dann auf, wenn eine innere Emotion, von Angst bis Entspannung mit einem neutralen Objekt verbunden wird. Beispielsweise könnte eine Person, die bisher das Fliegen liebte, durch einen turbulenten Flug, der Angst auslöste, eine generelle Flugangst entwickeln. Ähnlich gelagert wäre die Reaktion eines Kindes (oder Hundes), das bei einem Geräusch von der Haustür aufspringt und dorthin rennt, weil das Klappern der Tür gekoppelt ist mit der Vorstellung, der Vater komme nach Hause zum Spielen. In diesem Fall ist der nicht konditionierte Stimulus die Ankunft des Vaters, der den Anstieg der Aufregung und Aufmerksamkeit im Kind (oder im Hund) auslöst.
John Watson führte ein berühmtes (oder unrühmliches) Experiment durch, das  den Erwerb und die Generalisierung einer Angstreaktion zeigte. Er konditionierte die Furcht vor weißen Ratten bei einem 11 Monate alten Kind namens Albert, das es liebte, Dinge zu berühren, um diese zu erforschen, indem er immer dann einen lauten Ton erklingen ließ, wenn Albert versuchte, die Ratte zu berühren. Die so erworbene Furcht generalisierte sich schnell auf andere weiße und pelzige Gegenstände und Tiere (Hasen, Teppiche, Nikolausmasken, Watsons weiße Haare) Beim klassischen Konditionieren löst der konditionierte Stimulus automatisch eine konditionierte Reaktion aus, nachdem er einige Male  mit einem  nichtkonditionierten Stimulus, der in der Lage ist, eine autonome Reaktion auszulösen, gekoppelt wird. Das ist der Grund, warum der Faktor der Motivation bei dieser Art des Lernens keine Rolle spielt.  Watson war es, der den Begriff Behaviorismus prägte, den er erstmals 1912 postulierte, trotzdem waren es Skinner und sein operantes Konditionieren, die erheblich bekannter als große Behavioristen wurden als Watson mit seinem klassischen Konditionieren.

Welche Art des Lernens findet beim EEG-Biofeedback statt?

Operantes Konditionieren
Während Stermans bahnbrechender Arbeit mit Katzen in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts, wurde bei diesen die Produktion von Gehirnwellen in einem Rhythmus von 12-15 Hz, der später als der sensomotorische Rhythmus bekannt wurde, mit der Gabe von Milch und Hühnerbrühe belohnt. Bei unserer Arbeit mit EEG Biofeedback findet operantes Konditionieren immer dann statt, wenn der Klient einen Bewusstseinszustand aufsucht, der markiert wird, durch von uns gesetzte Grenzwerte für die jeweils zu reduzierenden oder zu verstärkenden langsamen und schnellen Hirn-Frequenzen. Die Belohnung besteht in einem visuellen oder auditiven Feedback, wobei man meistens eine Animation benutzt, die an ein Computerspiel erinnert. Es gibt sekundäre Verstärker wie Lob oder die Gabe von Token (Belohnungsmünzen oder Punkten), die gegen kleine Belohnungen eingetauscht werden können. Scheinbar lernt das menschliche Gehirn anhand von solchen Informationen wie es zum Erfolg gelangt. Den meisten Klienten gelingt es schnell, den erwünschten Bewusstseinszustand fast augenblicklich herzustellen. Das funktioniert ähnlich wie beim Bedienen eines Tennisautomaten, der einem rasche Bälle entgegenwirft. Zuerst ist die Aufgabe fast unlösbar und unangenehm. Wenn man den Tennisschlag aber mehrfach auf die gleiche Art ausgeführt hat, wird die Bewegung automatisiert. Bei einem solchen motorischen Training bedarf es nach Ansicht vieler Trainer 1500 bis 5000 korrekter Wiederholungen um eine Bewegungsfolge zu automatisieren. Beim Neurofeedback ist meistens eine Anzahl von 40 Trainingseinheiten ausreichend, um die Symptome von AD(H)S zu überwinden. Um Hirnwellen operant zu konditionieren muss der Klient versuchen die Balkendiagramme auf dem Bildschirm durch Veränderung des eigenen Bewusstseinszustandes zu verändern, bis die Bewegung der Animation seinen Erfolg anzeigt. Der Klient übt das in vielen Sitzungen ein, bis sich dieser Vorgang automatisiert. An diesem Punkt ist es unsere Aufgabe, während des Neurofeedback, das Lösen der Herausforderung durch Transferübungen auf andere Situationen wie den Klassenraum oder das häusliche Hausaufgabenmachen zu übertragen. Dazu ist es hilfreich, den erarbeiteten mentalen Zustand mit dem Lösen akademischer Aufgaben zu koppeln. Dieser zweite Schritt benutzt Methoden des klassischen Konditionierens.

Das Grundprinzip besteht darin, dass man die Produktion bestimmter Hirnwellen mit einem auditiven oder visuellen Feedback belohnt. Diese Information dient als Verstärkung und man erhöht die Wahrscheinlichkeit des Wiederauftretens dieser  Hirnwellenaktivität. Das Gehirn wird nun im Sinne der gespeicherten Information arbeiten.
 Klassisches Konditionieren
Klassisches Konditionieren findet immer dann statt, wenn er angestrebte mentale Zustand einer fokussierten Konzentration mit dem Bearbeiten einer kognitiven Aufgabe im Verlauf der Neurofeedback Sitzung gekoppelt wird. Das machen wir, indem wir den Klienten den angestrebten mentalen Zustand suchen lassen, der mit abgesenktem Anteil langsamer Hirnaktivität und dem gleichzeitigen Anheben schnellerer Frequenzen im EEG übereinstimmt, und ihm, wie oben beschrieben, eine kognitive Aufgabe auftragen um diese mit dem erreichten mentalen Zustand zu koppeln. Dem Klienten wird durch ein auditives Feedback das Weiterbestehen des fokussierten Zustandes angezeigt, wenn das momentane Lösen von Mathematikaufgaben oder Schreibarbeiten das Geben eines visuelles Feedbacks unmöglich macht. Wenn das auditive Feedbacksignal stoppt, wird der Klient aufgefordert, seine Aufmerksamkeit wieder dem Neurofeedbackbildschirm zuzuwenden, bis der vorherige mentale Zustand wieder erreicht ist und das Feedback wieder kontinuierlich gegeben wird. Erst dann wendet der Klient sich wieder der Lösung seiner Denkaufgabe zu.

Wir erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass der Student schulische Aufgaben in einem fokussierten mentalen Zustand auch in der Schule oder zu Hause angeht, indem wir den fokussierten mentalen Zustand, den er während des Neurofeedbacktrainings erreicht hat, mit metakognitiven Strategien koppeln. (Um Näheres über Metakognition zu erfahren, verweisen wir auf Kapitel 15) Immer wenn sich der Klient in der Schule oder während der Hausaufgaben bewusst an die erlernten Strategien erinnert, sollte er automatisch den während des Trainings erlernten mentalen Zustand der fokussierten Aufmerksamkeit wachrufen.




Andere wichtige Parameter für das Lernverhalten

Shaping
Shaping wird durch das Konditionieren der langsamen Annäherung an ein Ziel erreicht. Tiertrainer sind die Hauptanwender dieser Methode. es gelingt ihnen damit, Tieren außerordentliche und komplexe Verhaltensweisen beizubringen, indem sie kleine Schritte in die gewünschte Richtung belohnen. Die Belohnung eines bestimmten Verhaltens oder einer Sequenz von neurophysiologischen Ereignissen verändert die einzelnen Komponenten dieser Sequenz, bis ein vermehrtes Auftreten dieses Sequenz zu verzeichnen ist. (Sterman, 2000). Shaping findet statt, wenn wir eine kleine Veränderung der gemessenen Mikrovolt innerhalb eines Frequenzbandes belohnen und wenn wir, immer dann, wenn der Klient erfolgreich war, die Schwierigkeit ein wenig erhöhen. Das ist ein Teil des operanten Konditionierens. Wenn wir mit Menschen arbeiten, die an einer AD(H)S leiden, belohnen wir jeden kleinen Schritt hin zu einem reiferen EEG, also zu einem EEG, in dem die Dominanz der langsamen Theta Aktivität abnimmt..

Assoziatives Lernen
Assoziatives Lernen tritt immer dann auf, wenn etwas unbeabsichtigt mit einem Reiz gekoppelt wird. Das rote Kontrolllämpchen, das bei manchen Neurofeedbackgeräten Muskelaktivität anzeigt, kann als Beispiel dafür dienen. Obwohl es wichtig ist, EMG Aktivität, die als Artefakt in das EEG einstreut, zu reduzieren, wollen wir nicht, dass diese Feedback- Information  die Feedback-Information über den mentalen Zustand des Klienten, überlagert. Wenn der Klient sich einen Großteil der Zeit auf die EMG Leuchte konzentriert, wird seine Lernkurve im Bereich des EEG Trainings absinken. Anfänglich mag das Erkennen von EMG Artefakten wichtig sein, um zu erreichen, dass das EEG frei von Artefakten bleibt. Assoziatives Lernens kann also beides sein, eine Hilfe und ein Hindernis. Wir wünschen uns assoziatives Lernen, wenn wir Strategien unterrichten, die die Klienten mit nach Hause nehmen, um diese zu Hause anzuwenden. In unserem Trainingszentrum verändern wir sowohl die Termine, das benutzte Material, die Instrumente, die Feedbackbildschirme und die Trainer oft, um zu verhindern, dass der Lernerfolg einem Trainer oder einer Situation zukommt. Wir wollen eine Veränderung des EEG Unsere Absicht ist es, die Koppelung mit Stimuli, die nur in unserer Trainingssitzung vorhanden sind, zu verhindern.

Sekundäre Verstärker
Sekundäre Verstärker wie Lob oder Token können das Erlernen des Veränderns von EEG Werten, und damit von mentalen Zuständen, verstärken. Die Token können gegen Preise eingetauscht werden, um die Trainingsmotivation eines Kindes zu erhalten. Das ist insbesondere bei Kindern mit AD(H)S sinnvoll, die sich nur auf Dinge fokussieren können, die für sie in der Sache interessant sind oder weil es dafür eine Belohnung gibt. Skinner würde die Token einen Verstärker nennen, der generalisiert konditioniert ist, weil die Token für viele selbstgewählte Belohnungen stehen können. Für Erwachsene hat das Geld eine ähnliche Funktion, weil diese zur Erlangung dieser Belohnung arbeiten gehen. Egal, womit man verstärkt, der Verstärker muss etwas für die Person Begehrenswertes sein, ansonsten kann er keine Motivation erzeugen. Wir erinnern daran, dass der Aspekt der Motivation nur während des operanten Konditionierens Bedeutung hat. Das klassische Konditionieren stützt sich auf  gekoppelte Reaktionen, die automatisch ablaufen.

Generalisierung
Ganz vereinfacht ausgedrückt meint Generalisierung dass unser Klient das, was er in der Neurofeedbacksitzung gelernt hat, auch zu anderen Zeiten an anderen Orten und mit anderen Menschen und Aufgaben Anwendung findet. Wir wissen, dass die Fähigkeit zu Generalisieren in manchen Störungsbildern verschwindend gering ist, z.B. bei Autismus.   

Wir haben bereits ausgeführt, wie wichtig Generalisierung ist, als wir über metagognitive Strategien berichteten, die während der Trainingssitzung erlernt wurden und die dann bei der Lösung einer Aufgabe im Alltag angewendet wird. es gibt viele Methoden, die man anwenden kann. Beispielsweise kann einem kleinen Kind beigebracht werden, den mentalen Zustand zu halten, während es die Spitze eines Bleistifts fixiert, wobei es diesen Zustand eine Weile beibehalten soll, um schließlich den Fokus der Aufmerksamkeit langsam zu erweitern und das Buch an der Tafel zu erfassen. Menschen mit hoher innerer Anspannung schlagen wir vor, die Atemtechniken anzuwenden, die wir beim Trainieren eines mentalen Zustandes im Training gekoppelt haben. Eine einleuchtende von Trainern oft genutzte Methode sind die Warmup Übungen für Athleten. Einem Klienten ein Stichwort oder eine Bewegung beizubringen, die mit der Produktion des erwünschten mentalen Zustandes gekoppelt ist, ist oft hilfreich, um Generalisierung zu erreichen.

Die Tatsache, dass das Ergebnis des Neurofeedbacktrainings zu Generalisierung führt, hebt es deutlich von anderen Behandlungsmethoden der AD(H)S ab. Medikamente sind leider nicht in der Lage Generalisierungen von verbessertem Verhalten, oder leserlicher Schrift zu erreichen, wenn ihre Wirkung nachlässt. Verhaltensänderungen die in dem einen Bereich für eine Generalisierung gut sind, generalisieren nicht zwangsläufig auch in einem anderen Bereich. oder auf einem anderen Spielfeld, auf dem die Möglichkeiten und Belohnungen des einen Feldes nicht angebracht sind.

Löschung
Im klassischen Konditionieren tritt eine Löschung immer dann auf, wenn der konditionierte Reiz eine Weile nicht mehr mit dem nicht konditionierten Stimulus gekoppelt wird. Beim operanten Konditionieren tritt sie auf, wenn ein Verhalten nicht mehr belohnt, also verstärkt wird. Weil wir dauerhafte Erfolge wünschen, wollen wir das Erreichte gegen Löschung absichern. deshalb sind sekundäre Verstärker so wichtig. Pavlov machte die Entdeckung, dass eine konditionierte Reaktion auch nach vielen Jahren mit wenigen Übungseinheiten wieder wachgerufen werden kann. Das Wiedererlernen geht erheblich schneller als das Lernen selbst. Manchmal ist es sinnvoll, einem AD(H)S Klienten einige Auffrischungssitzungen zukommen zu lassen, wenn er den Anschein hat, als verschlechtere sich seine Fähigkeit zur Konzentration erneut. Wenn man einem Klienten trainiert eine einzelne Fähigkeit zu entwickeln, wird diese Fähigkeit mit der Zeit schwächer werden, selbst dann, wenn die Fähigkeit angewendet wird. Wie auch immer, wenn das Verhalten intermittierend verstärkt wird, ist die Tendenz zur Löschung erheblich gemindert. Im wirklichen Leben wird der Klient positive Verstärkung für seine verbesserte Aufmerksamkeit und sein verbessertes Verhalten erfahren (Lob, bessere Noten), was eine dauerhafte Verstärkung des Verhaltens (mentalen Zustandes) bedeutet..

Anmerkung: Die Lerntheorie erklärt nicht endgültig, warum Neurofeedback dauerhafte Wirkung erzielt. Die meisten Therapeuten, die mit Neuofeedback arbeiten vermuten, das strukturelle Veränderungen im Gehirn diesen Effekt hervorrufen. Veränderungen  bei den Neurotransmittern und den Synapsen können ebenfalls vorkommen. Die Mechanismen für plötzliche aber auch für bleibende Veränderungen sind noch nicht endgültig erforscht. Es scheinen aber verschiedene Mechanismen zu existieren: Um welche es sich handelt widr in Kapitel 7 abgehandelt.



Wieder ein Stück aus dem Neurofeedback Book. Viel Spaß und Korrektujrvorschläge sind erwünscht.



Welche Bedingungen lassen eine Neurofeedbackbehandlung sinnvoll erscheinen.

Diagnostizierte Störungen, bei denen eine NFB Behandlung zum Erfolg führen könnte.
Die Liste der wissenschaftlich untermauerten und durch kontrollierte Studien verifizierten Bedingungen für den sinnvollen Einsatz einer Neurofeedbacktherapie ist zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Buches eher kurz. Die AAPB/SNR Richtlinen (La Vaque et al., 2002) stellen fest, dass es wichtig ist, zwischen validierten Anwendungen, die allgemein anerkannt sind und experimentellen Anwendungen zu unterscheiden. Epilepsien und Aufmerksamkeitsstörungen gehören zur ersteren Gruppe. Die zweite Gruppe beinhaltet die Behandlung von Depressionen, von Alkoholismus und der ergänzenden Behandlung von leichten Hirntraumata sowie der Arbeit mit Kindern, die an Lernschwierigkeiten leiden. Anwendungen, die in diversen klinischen Fallbeschreibungen erfolgreich waren, die aber noch nicht verifiziert sind, wären Tourette und andere Störungen, die mit motorischen Veränderungen einhergehen, wie Parkinson Erkrankungen. Aber auch Asperger Syndrom und High Function Autimus werden genannt, sowie die Wiederherstellung der geistigen Beweglichkeit bei älteren Patienten, die Behandlung von Zwangsstörungen und generalisierten Angststörungen. Für den Fall, dass Angst das Krankheitsbild begleitet, ist der Einsatz von Biofeedback sinnvoll.
Die Therapie von Epilepsien ist sehr gut bei Sterman (2000) sowie in der Metaanalyse von Tan (Tan et al., 2009) dokumentiert. Joel Lubar ist führend in der Erforschung der Anwendung des Neurofeedback bei Aufmerksamkeitsstörungen. Eine breitangelegte Studie in diesem Bereich führte zur Etablierung von Normen für die Theta/Beta Ratio (Monastra et al. (1999). Zusätzlich wurde eine Meta Studie von Arns veröffentlicht. (Arns et al., 2009).

Vince Monastra war es auch, der Forschungsergebnisse zum Anhalten der Verbesserung der Symptome von ADHS durch die Behandlung mittels Neurofeedback veröffentlichte, während die medikamentöse Behandlung in den Studien nicht zu einer Verbesserung der Symptome führte, die das Absetzen des Medikaments überdauerte. (Monastra, 2002). Eine kontrollierte Studie von Gani demonstrierte ebenfalls den bleibenden Trainingserfolg, bei der Behandlung mit Neurofeedback. (Gani et al., 2011).


Therapeutische Anwendungen, die von erfahrenen Psychotherapeuten angewendet werden können

Neurofeedback kann eine Therapie sein, die eine Psychotherapie ergänzt. Diese Anwendung gründet sich auf die Beobachtung, dass die langsame Hirnaktivität, insbesondere im Theta Bereich dem hypnagogischen Zustand ähnelt (dem Zustand den wir zwischen Schlaf und Wachen durchlaufen) für den Freud den Begriff primärprozesshaftes Denken prägte. Hypnopompisch wird der halbbewusste Zustand genannt, der das Erwachen einleitet. Im hypnagogischen Zustand ist die Verbindung zum Unterbewusstsein stark und der Assoziationstrom wird nicht mehr bewusst gesteuert. Dieses Training hat den Namen Alpha-Theta Training. Mit Alkoholabhängigen wurden bedeutende Arbeiten in diesem Bereich veröffentlicht, begonnen bei Peniston (Peniston & Kulkosky, 1990). Diese Arbeiten werden näher beschrieben in dem Kapitel, über die praktische Arbeit mit Neurofeedback.



Peak Performance Training
Dieser Teil der Arbeit gehört normalerweise nicht in das Arbeitsgebiet eines Therapeuten oder Arztes., obwohl ein Psychotherapeut der Initiator eines solchen Trainings werden kann. Ein solches Training wird gewöhnlicherweise von einem Coach, einem Trainer oder einem Lehrer durchgeführt. Eine Kombination aus Biofeedback und Neurofeedbacktraining führt den Probanden schnell zu einem flexibleren Gehirn, das es ihm beispielsweise ermöglicht, einen Bewusstseinszustand der ruhigen Entspannung herzustellen, in dem er gleichzeitig hellwach, konzentriert und fähig zur Analyse und Einschätzung der geplanten Handlung ist. Viele Menschen unterschiedlichster Bevölkerungsgruppen können von einem solchen Training profitieren, wenn Schwierigkeiten der Aufmerksamkeit oder der Konzentration oder aber auch zu große  Impulsivität den Probanden oder Athleten daran hindern, sein volles Potential zu entfalten.
Viele Kinder, mit zum Teil falscher ADHS Diagnose, fallen in diese Gruppe. Sie gehören zu denen, die Thom Hartmann als ‘Hunter’ mind oder Jäger beschrieb.  Sie neigen dazu, einen Zustand der Hyperfokussierung aufzubauen, wenn sie sich einer interessanten Tätigkeit widmen, aber sie haben Probleme mit dem Zeitmanagement und mit der Konzentration während langweiliger oder sorgfältig durchzuführender Aufgaben. Sie fallen nicht unmittelbar unter die formalen Voraussetzungen für eine ADHS Diagnose, weil niemand behaupten kann, dass ihre ADHS Symptome einen klinisch relevanten Grad erreichen, aber oftmals sind sie leistungsschwach und diese Leistungsschwäche führt zu Frustrationen bei ihnen, ihren Eltern und Lehrern. Ohne entsprechende Intervention ist ihr Fortkommen in der Schule oder im Beruf beeinträchtigt. Das Neurofeedbacktraining kann eine präventive Rolle spielen, indem es solchen Kindern ermöglicht, Selbstregulation zu erlernen, die ihnen hilft, ihr Verhalten zu verändern, um Lernerfolge zu erzielen.

Eine zweite Gruppe von Menschen, die von einem Neurofeedbacktraining profitieren kann, sind Sportler. Sport verlangt nach äußerster Konzentration und nach der Fähigkeit flexibel zu reagieren. Golfer müssen beispielsweise den Schlag, die Schlagstärke und Schlagweite äußerst genau analysieren und unzählige Einflüsse in ihre Berechnungen einbeziehen, wie den Wind, die Ball Lage, die Distanz zum Green oder zum Hole usw. Diese geistige Arbeit verlangt nach einer erhöhten Beta Aktivität, die aber sofort einem Alpha Rhythmus weichen muss, wenn der Schlag ausgeführt wird, um  ruhig und ohne Nervosität fokussiert zu bleiben. Das Neurofeedbacktraining hilft dem Athleten dabei, den Leistungsbereich zu finden, in dem er nahezu automatisch handelt. Jim Robbins schrieb einen Artikel mit der Überschrift: the Mental Edge über Sport und Neurofeedback .(Outside, April 2001).

Die dritte Gruppe vom Neurofeedbacktraining profitiert sind Führungskräfte, die oftmals unter extremem Druck und mit sehr engen Zeitplänen  arbeiten müssen und die gut mit Stress umzugehen wissen sollten, um effizient zu bleiben. Sie benötigen ein gutes Selbstmanagement des Zusammenspiels von Körper und Geist.. Atemtechniken helfen ihnen beispielsweise dabei, schnell einen ruhigen mentalen Zustand zu erreichen. Sie müssen aber auch in der Lage sein, schnell zwischen sorgfältiger Beobachtung, gutem Zuhören und dem Treffen wichtiger Entscheidungen zu wechseln. Es ist ein großer Kapital, wenn man in der Lage ist, den inneren Zustand schnell zu wechseln, von ruhig und reflektiert zu energisch und begeisternd, je nach der Interaktion, die die Gesprächssituation mit Kollegen erfordert. Zusätzlich zu den Geschäftsleuten können auch andere Hochleister profitieren. Wir arbeiteten mit einem Studenten, der Konzentration und Organisationsfähigkeit in der Absicht trainierte, ein besseres Diplom zu erreichen. In einem anderen Fall trainierten wir einen Universitätsprofessor mit einem beeindruckenden Lebenslauf, der über 150 Publikationen umfasste (Artikel), der sich aber nicht dazu in der Lage fühlte, seine Aufmerksamkeit der Fertigstellung eines Buches zu widmen.
Eine weitere Möglichkeit, mittels Neurofeedback zur besseren Leistungsfähigkeit zu gelangen ist das Gebiet der Musik. Rae Tattenbaum hat ihre Arbeit bei solchen Musikertreffen beschrieben und John Gruzelier hat einige elegante Studien mit Studenten am London’s Royal College of Music [L1] (AAPB Proceedings, 2002) durchgeführt. Die Resultate waren beeindruckend genug, um NFB zu einem Teil des Curriculums zu machen.[M2]  Scheinbar erreicht man durch ein Neurofeedbacktraining immer eine höhere Leistungsfähigkeit, egal an welchem Punkt man damit beginnt. Erinnern sie sich daran, dass das Erreichen der optimalen Leistungsfähigkeit zu den experimentellen Anwendungen des Neurofeedback gehört, solange es keine ausreichend validierte Studie gibt.


Beurteilung der Wirksamkeit
Eine gemeinschaftliche Wirksamkeitsstudie der Association for Applied Psychophysiology and Biofeedback (AAPB) und der Society for Neuronal Regulation (SNR), die jetzt International Society for Neurofeedback and Reasearch (ISNR) heißt, entwickelte Standards zur methodischen Untersuchung der Wirksamkeit und eine Vorlage, die es ermöglicht, die Wirksamkeit der verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten zu bewerten. Zwei Artikel über diesen wichtigen Versuch wurden im Jahr 2002 veröffentlicht und erschienen sowohl in Applied Psychophysiology and Biofeedback und im Journal of Neurotherapy unter dem Titel: “Task Force Report on Methodology and Empirically Supported Treatments: Introduction” (Moss & Gunkelman, 2002), und “Template for Developing Guidelines for the Evaluation of the Clinical Efficacy of Psychophysiological Interventions (La Vaque & Hammond, 2002). Die Leser werden auf diese beiden bedeutenden Publikationen verwiesen. Sie sollten als Grundlage einer Serie von wissenschaftlichen Veröffentlichungen und Richtlinien dienen, die von beiden Gesellschaften veröffentlicht wurden. Diese wurden von Yucha and Montgomery (2008) modernisert und werden im Kapitel 30 diskutiert werden.
Eine Literaturbewertung liegt außerhalb des Rahmens dieses Buches. Es existiert die The Byers Neurotherapy Reference Library, die 1998 [L3]  veröffentlicht wurde und die beim AAPB bookstore käuflich erworben werden kann. Eine aktuellere Quelle in der hilfreiche Artikel über Neurofeedbackanwendungen zusammengefasst sind wurde von Hammond zusammengefasst und wird im Web unter www.isnr.org verkauft. Hauptsächlich enthält das Kompendium Fallstudien und Wirksamkeitsstudien Schauen sie auch unter “Comprehensive Neurofeedback Bibliography”  im Neurofeedback Archive auf der Webseite der International Society for Neuronal Regulation. (Der Begriff “International” wurde dem Namen der SNR  2003 hinzugefügt, um die Australische und die Europäische Abteilung zu erwähnen Ab der Mitte des Jahres 2003, enthielt die Hasmmond Liste:

·         Epilepsie
·         ADS/ADHS,  Lernschwierigkeiten und Verbesserung der Kognition
·         Angststörungen, Zwangsstörungen, sowie Schlafstörungen
·         Depression, Hemisspärenasymmetrie und Wut
·         Suchterkrankungen
·         Hirnverletzungen, Schlaganfall, Koma und spastische Lähmung
·         Chronisches Erschöpfungssyndrom, Fibromyalgie und autoimmun Erkrankungen
·         Schmerzen und Migräne
·         Und ein Dutzend andere Störungen mit Einzelfallbeschreibungen.






 [L1]There is no Royal Conservatoire in London. There’s the Royal Conservatoire of Scotland, in Glasgow. Unable to find the AABP proceedings reference to verify. What I did find was:

“…London's Royal College of Music were able to improve their performance across a number of areas including their musical understanding and imagination, and their communication with the audience.
Dr. Tobias Egner, from Imperial College London at Charing Cross Hospital, one of the authors of the study, …”


So, not sure it’s the same research, but enough for me to suggest changing the name of the institution mentioned.
 [M2]THE NAME MUST BE LEFT IN THE TEXT - IT IS A T THE HIGHEST LEVEL  IN THE WORLD
 [L3]Couldn’t find the title/year mentioned. Is this the same, or a more recent substitute?

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