Brodmann-Areale und ihre Bedeutung für die Neurofeedbacktherapie
Die laterale Ansicht zeigt die Hirnlappen, Brodmann-Areale und
Elektrodenpositionen im 10-20 System (Gezeichnet von Amanda Reeves und Bojana Knezevic)
Die Nummerierungen der Brodmann-Areale gehen von
1-52, aber man sollte nicht verzweifelt nach jeder Zahl suchen, weil es Sprünge
gibt, von der 12 zur 17 und von der 47 zur 52. Und zwar deshalb, weil die BAs
14, 15 und 16 Zellregionen in insularen Hirnregionen von Primaten bezeichnen,
die beim Menschen nicht vorkommen. Es fehlen also die betreffenden BAs. Ba 13
hingegen wurde von Neuroanatomen auch im menschlichen Cortex gefunden, wo diese
Region als Brücke zwischen lateralen und medialen Arealen der Insula fungiert. Weil
die Insula eine Einbuchtung des Cortex ist, ist sie weder lateral noch
midsaggital sichtbar. BA 13 wurde in die Erläuterungen eingefügt, weil sie eine
der Quellen in den LORETA Messungen ist und aus diesem Grunde den Neurofeedbacktherapeuten
interessieren muss. Die BAs 49 bis 51 sind beim Menschen nicht vorhanden. BA 48
befindet sich hingegen im Subiculum, einem schmalen Teil der Oberfläche des
Temporallappens der zur hippocampalen Region gehört, deshalb ist diese Region
im Diagramm nicht sichtbar. BA 49 wird bei Nagetieren gefunden, die BAs 50 und
51 nur bei Affen. Die letzte Region, BA 52, wird dann wieder beim Menschen
gefunden. Sie werden diese Region im superioren Temporallappen in der Nähe der
Verbindung zwischen Frontal-, Temporal-, und Parietallappen finden.
Medianschnitt zur Verdeutlichung der Hirnlappen, der Brodmann-Areale und
der Positionen des 10/20 Systems
(Gezeichnet von Amanda Reeves, Bojana Knezevic)
Anmerkung: Beide Diagrammen mit
kurzen Anmerkungen zur Funktion der Brodmann-Areale wurden zuerst als
vierseitige Broschüre durch die International Society for Neurofeedback and
Research (see www.isnr.org), 2007,
veröffentlicht. Diese Broschüre ist über die ISNR Webseite weiterhin erwerbbar.
Die Gewinne aus den Verkäufen kommen der ISNR Research Foundation zugute.
Das Ursprungsdokument war eine Gemeinschaftsarbeit von Michael Thompson,
M.D. (ADD Centre & Biofeedback Institute of Toronto, Canada), Dr. Wu
Wenqing (Friendship Hospital & Capital Medical University of Beijing,
China) und James Thompson, Ph.D. (Evoke Neuroscience, New York, NY) Die Autoren
erarbeiteten dieses Dokument als Zusammenfassung der Arbeiten von Korbinian
Brodmann, die dieser in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts fertig
gestellt hat. Sie verbanden die Originalkartierung des menschlichen Cortexes durch
Brodmann mit den neueren Erkenntnissen über funktionale Beziehungen der
inzwischen allgemein üblich Brodmann Areale genannten Hirnregionen, die von
unzähligen anderen Forschern erarbeitet wurden. Das Booklet war geschrieben
worden, um die Mitarbeiter des ADD Centers Mississauga zu schulen, es wurde
aber vom Sohn der Thompsons während seiner Zeit als Doktorrand an der Pennsylvania
State University, erweitert und vertieft, als er die Auswirkungen von Gehirnerschütterungen
auf Sportler erforschte. Das Manuskript wurde in der Absicht immer weiter
ausgearbeitet, Neurofeedbacktherapeuten zu unterstützen, die nach den
neuroanatomischen Ursachen bestimmter Phänomene suchten. Es gab allgemein ein
starkes Bedürfnis unter Neurofeedbacktherapeuten nach weiterer Information.
Dabei wird jedes Brodmann-Areal mit seinen Verbindungen zwischen lokalen Funktionen
und dem dazugehörigen Netzwerk erläutert
Man sollte im Gedächtnis behalten, dass jede Hirnregion mit mehreren
Netzwerken und Brodmann-Arealen verbunden ist. Kein Brodmann- Areal hat eine
unabhängige Funktion. Die meisten haben überlappende Beziehungen mit angrenzenden
oder entfernten Brodmann-Arealen. Tatsächlich sind ja alle von Brodmann
gefunden Areale über verschiedene Netzwerke miteinander verbunden.
Der Zusammenhang zwischen menschlichem Verhalten und intrinsischer
Konnektivität von Netzwerken wurde detailliert von Laird et. Al. 2011. detailliert
beschrieben. Diese Publikation basierte auf 30000 MRI und PET Scans. Wer daran
interessiert ist