Mittwoch, 30. Dezember 2020

Neurofeedback Verfahren in der näheren Betrachtung

 



Neurofeedback
Verfahren und Technik

Es ist wieder ein wenig ruhiger geworden um das Neurofeedback Verfahren. Wie alle Hypes endete auch dieser.

Aber zu Unrecht.
Es gibt viele Entwicklungen im Feld, die analog zur technischen Umgestaltung des Menschen in der Industrie 4.0 ist.

Waren bisher sanfte Methoden das Leitbild des Neurofeedback Therapeuten, so sind es jetzt direkte oder indirekte Stimulierungen von Hirnregionen, denen die Forschung die Aufmerksamkeit schenkt.

Die Gegenbewegung ist die Verbindung von Meditation und Neurofeedback.

Beide Wege aber zeigen, dass das klassische Neurofeedback-Verfahren vielen nicht mehr attraktiv und hilfreich erscheint.

Klassisch wurde an einem Ableitungspunkt, meist an zentralen Regionen C3, C4 Cz trainiert, wobei meistens mit einer Elektrode am Kopf und zweien an den Ohren trainiert wurde. Eine solche Ableitung nennt sich Monopolar, weil ein Messpunkt die elektrische Aktivität von 6 Millionen Neuronen unter der Kopfoberfläche aufnimmt und mit der elektrisch neutralen Ohr-Elektrode links oder rechts angesetzt, vergleicht.

Eine mathematische Kalkulation, die Fast Fourier Transformation ermöglicht es dann, die gemessene elektrische Aktivität in graphisch darstellbare Frequenz-Anteile zu zerlegen, wobei das Herauf-Trainieren des Frequenz-Bandes zwischen 12 und 18 Hz und das Herunter-Trainieren der Hirnaktivität zwischen 4 Hz und 8 Hz und denen zwischen 23 und 30 Hz obligat war, um Aufmerksamkeit- oder Ruhe zu trainieren.

Es war auch möglich, bipolar zu trainieren, also die Referenz-Elektrode nicht am Ohr zu befestigen sondern auf einem anderen Punkt der Kopfoberfläche. Dann trainiert man den Bereich zwischen den beiden Elektroden, die beide elektrisch aktiv sind. Man trainiert also in die Phase hinein (während unter der einen z.B. Beta ansteigt, sinkt Beta an der anderen Elektrode. Dann registriert die Messung eine größere Abweichung, wie sie ein gleichzeitiger Beta Anstieg verursachen würde.

Dieses älteste Neurofeedback Verfahren zeigte sich als hilfreich bei Epilepsie und bei Aufmerksamkeit-Störungen.
Der Psychologe Kamiya und der Neurowissenschaftler Sterman, aber auch die Thompsons und Othmers, Monstra und viele andere waren Pioniere.

Nun entwickelten diese Pioniere Verfeinerungen der Verfahren, je nach dem Einsatzfeld. Die Thompsons arbeiteten mit Menschen, die im Leben mehr Erfolg wünschten, die also in Schule oder Universität Leistungsverbesserungen wünschten. Aber auch der berufliche Erfolg sollte durch Neurofeedback verbessert werden.

Die Thompsons kombinierten nun das klassische Neurofeedback mit der Vermittlung von megakognitiven Lernstrategien, die den Probanden vermittelt wurden. 

Dazu muss man Folgendes wissen:
Neurofeedback ist ein Verfahren, bei dem der Proband durch Wiederholungen einer kognitiven Tätigkeit wie Konzentration, deren Erfolge in den Neurofeedbackbildschirmen unmittelbar belohnt werden, lernen soll, diese Fähigkeit auch in Schule oder Beruf abrufen zu können.
Es reicht also nicht, den Probanden an das Neurofeedback Gerät anzuschließen wie an ein Massagegerät. Es ist eine aktive Beteiligung vonnöten. 

Wie könnte man das besser erreichen, als durch bewusste Bearbeitung, etwa eines Textes, begleitet von z.B. Tönen, die an zeigen, ob das Gehirn, während dieser Tätigkeit, im messbaren optimalen Arbeitsfenster bleibt.
Wenn es so ist, findet automatisch ein Konditionieren statt, denn der Proband wird unmittelbar erfahren, dass seine Erfolge bei der Bearbeitung von Texten größer sind, wenn sein Gehirn so arbeitet, dass der Erfolgston hörbar ist.

Die Thompsons hatten und haben große Erfolge erzielen können, mit diesem einfachen Verfahren.

Sie arbeiteten dabei oft mit den Neurofeedbackgeräten von Thought Technology, den Procomp 8, die ich vertreibe und sie benutzen die Biograph Software dieses Herstellers, für die sie Suiten und Trainingsbildschirme schufen, die es auch einem Anfänger erlauben, rasch erfolgreich zu therapieren.

Diese ausgezeichneten Möglichkeiten lehre ich und verkauf Procomp Geräte und entsprechende Thompson Software.


Die Othmers entwickelten nun ein neuartiges Verfahren, bei dem sehr langsame Frequenzen ertastet werden, bei denen der Proband reagiert. Das Training in diesen ultra langsamen Frequenzen ist hilfreich bei vielen psychischen Problemen. Die Othmers haben ein Buch veröffentlicht, das minutiös das Vorgehen beschreibt. Auch die Othmers arbeiten mit einem Hersteller von Neurofeedbackgeräten zusammen.

In Deutschland wurde an der Universität Tübingen von Professor Birbaumer auch mit Neurofeedback gearbeitet. Ziel war es u.a. Menschen, die im Locked In gefangen sind, eine Kommunikation zu ermöglichen. Dabei nutzte man die Tatsache, dass es langsame kortikale Potentiale gibt, die sich bei Aktivierung des Gehirns als Negativierung zeigen und bei Abschalten des Gehirns als Positivierung. 
Es ist verständlich, dass Menschen, die ansonsten von der Außenwelt abgeschnitten sind, die aber im Innern aktiv blieben, diese Tatsache nutzen können, falls es gelingt, diese Positivierung und Negativierung zu steuern.
Dass das möglich ist, zeigte u.a. Ute Strehl von der Universität Tübingen. Wenn dieses "Anstellen" des Gehirns und das "Abstellen" erlernbar ist, dann müsste das auch dem Aufmerksamkeitsgestörten Kind helfen. Und das tut es.
Das Training verläuft so, dass in drei Blöcken mit jeweils 40 Trials nur diese eine Fähigkeit trainiert wird. Auf Signal das Gehirn 8 Sekunden lang dazu zu bewegen, eine Positiivierung zu erzeugen und dann 8 Sekunden lang, auf Signal, eine Negativierung.

Dieses SCP Verfahren ist in Deutschland etabliert und es wurde von Ute Strehl auch für den Procomp und die Biograph Software entwickelt.
Dieses Verfahren unterrichte ich auch und ich verkaufe die Software in Verbindung mit dem Procomp 8 Encoder.

Herschel Toomin und andere nutzten nun zum Training der Aufmerksamkeit die Tatsache, dass das besser durchblutete Gehirn des wachen Menschen, messbar mehr Wärme abstrahlt, als das abgeschaltete Gehirn des geistig Abwesenden. Mit anderen Worten, bin ich konzentriert, ist das messbar an der Stirn. Nun kann der Proband lernen, diese Erwärmung, also Aktivierung, bewusst herzustellen. Dazu muss die Temperatur gemessen mittels Nahinfrarot Sensoren gemessen werden und es muss eine Belohnung erfolgen, wenn die Temperaturerhöhung, also die Hirnaktivierung gelingt.
Es handelt sich also um eine Art Biofeedback.
Dieses Verfahren, das sich HEG nennt, ist auch für den Procomp 8 verfügbar. Ich verkaufe auch dieses Equipment über meinen Partner, die Firma MediTECH. Auch hier benötigt man den Procomp 8 Encoder.



Mehrkanaltraining.

Gerade in den Neurowissenschaften sind die Erkenntnisse gewaltig angestiegen. Man weiß jetzt, dass Hirntätigkeiten nicht von einer isolierten Hirnregion ausgeübt werden, sondern  von neuronalen Netzwerken.
Der Stand der Forschung wurde von Dr. Michael Thompson und Dr. Lynda Thompson im "The Neurofeedback Book" veröffentlicht.
Dieses Kapitel habe ich ins Deutsche übersetzt und sie finden das komplette Buch: Brodmann Areale und Neuronale-Netzwerke auf meine Homepage zum. kostenlosen Download.

Die Vielfalt dieser Erkenntnisse macht Hoffnung, Neurofeedback auch bei komplexeren psychischen Problemen zu nutzen.

Die Diagnostik mittels einen 20 Kanal QEEG ermöglicht nun aber auch, abweichende EEG Muster eines Probanden in Bezug auf geschilderte Probleme zu setzen und dann gezielt diese Abweichung zu trainieren.
Es gibt hochentwickelte Software, die das ermöglicht. NeuroGUIDE wurde von den Thompsons empfohlen. Diese Software ist dazu geeignet, durch Vergleich mit den Normdaten, die in der NeuroGUIDE Datenbank gespeichert sind, eine komplexe EEG Analyse im Hinblick auf die individuell geschilderten Probleme vorzunehmen.

Insbesondere die Möglichkeit, neuronale Netzwerke, Phase, Amplituden Asymmetrie und Kohärenz zu trainieren wurde von Michel Thompson gelobt.
Das Feedback erfolgt durch EEG Software, wie ZUKOR, die immer mehr einem Computerspiel ähnelt. 

Ist Mehrkanaltraining immer gut?

Wir erinnern uns an die Notwendigkeit des Lernens. Wenn ich Mehrkanal-Training praktiziere, setze ich völlig auf intuitives Lernen durch operantes Konditionieren, denn der Zusammenhang zwischen Erfolg und mentalem Status ist nicht unmittelbar einsichtig.

Tatsächlich berichten Klienten oft von Besserungen.

Zur Therapie von ADS/ADHS sollte aber das Surface Training von NeuroGUIDE dazu gekauft werden.

Das LORETA Training trainiert Regionen des Gehirns, die die Oberflächenaktivität generieren. Das ist recht präzise und ist nützlich, wenn komplexere mentale Probleme geschildert werden.

ADS/ADHS ist aber, wie Studien bestätigten, meist einer Veränderung des Theta/Beta Verhältnisse oder der Verhältnisses von Theta/SMR zuzuschreiben. Das kann am Besten an der Kopfoberfläche über zentralen Regionen abgeleitet werden. Surface Neurofeedback ermöglicht im Grunde, das klassische Neurofeedback mit der NeuroGUIDE Software durchzuführen.

Man benötigt einen 20 Kanal EEG Verstärker. Ein solches High Tech Gerät ist in der Regel sehr teuer. 

Das Problem der Mehrkanalableitung besteht darin, dass es eine aufwendige Prozedur ist, eine passende EEG Haube aufzusetzen und die Elektroden so zu präparieren, dass es ein exzellentes Messergebnis gibt, das die Voraussetzung für die Wirksamkeit ist.


Das Mehrkanal Training als passives Training ist ein Endpunkt. Von dort an werden aktive Systeme eingesetzt, mit denen das Gehirn stimuliert werden kann. Dabei geht man davon aus, dass verbesserte Mikrozirkulation und Nährstoffversorgung zu einer Verbesserung des Gehirns führst.
Perf, tDCS und rTMS sind Kürzel dafür.
Mehr davon im Nächsten Aufsatz.

Montag, 21. Dezember 2020

Weiter geht es auf: brainbalances.de !

 


Weitere Information zu u.a. Neurofeedback
finden Sie ab jetzt 
auf meiner

Webseite der Praxis

 https://www.brainbalances.de


Bei Fragen: info@brainbalances.de

Freitag, 19. Juni 2020

Brodmann Areale im menschlichen Gehirn


1.1 Brodmann-Areale und ihre Bedeutung für die Neurofeedback-Therapie 
Die Nummerierungen der Brodmann-Areale gehen von 1-52. Aber man sollte nicht verzweifelt nach jeder Zahl suchen, weil es Sprünge gibt: von der 12 zur 17 und von der 47 zur 52. Und zwar deshalb, weil die BAs 14, 15 und 16 Zellregionen in insulären Hirnregionen von Primaten bezeichnen, die beim Menschen nicht vorkommen. Es fehlen also die betreffenden BAs. 

Ba 13 hingegen wurde von Neuroanatomen auch im menschlichen Cortex gefunden, wo diese Region als Brücke zwischen lateralen und medialen Arealen der Insula fungiert. Weil die Insula eine Einbuchtung des Cortex ist, ist sie weder lateral noch midsaggital sichtbar. BA 13 wurde in die Erläuterungen eingefügt, weil sie eine der Quellen in den LORETA-Messungen ist und aus diesem Grunde den Neurofeedbacktherapeuten interessieren muss.

Die BAs 49 bis 51 sind beim Menschen nicht vorhanden. BA 48 befindet sich hingegen im Subiculum, einem schmalen Teil der Oberfläche des Temporallappens der zur hippocampalen Region gehört, deshalb ist diese Region im Diagramm nicht sichtbar. 
BA 49 wird bei Nagetieren gefunden, die BAs 50 und 51 nur bei Affen. 

Die letzte Region, BA 52, wird dann wieder beim Menschen gefunden. Sie werden diese Region im superioren Temporallappen in der Nähe der Verbindung zwischen Frontal-, Temporal- und Parietallappen finden. 

Gyrus temporalis inferior Gyrus temporalis medius Gyrus temporalis superior Lobus occipitalis Lobus parietalis Gyrus postcentralis Sulcus lateralis Gyrus frontalis superior Sulcus praecentralis Sulcus centralis Gyrus frontalis medius Gyrus frontalis inferior 9 46 10 8 11 47 38 20 21 44 45 40 6 4 43 52 42 41 22 37 39 5 7 19 17 18 3 2 1 

Abb. 1: Laterale Ansicht der die Gehirnlappen, die Brodmann-Areale und die Positionen des 10/20- 

Systems zeigt (nach einer Zeichnung von Amanda Reeves und Bojana Knezevic). 14 Primäre Funktionen mit Bezug zu Cortexarealen.

15 Man sollte im Gedächtnis behalten, dass jede Hirnregion mit mehreren Netzwerken und Brodmann-Arealen verbunden ist. Kein Brodmann-Areal hat eine unabhängige Funktion. Die meisten haben überlappende Beziehungen mit angrenzenden oder entfernten Brodmann-Arealen. Tatsächlich sind ja alle von Brodmann gefunden Areale über verschiedene Netzwerke miteinander verbunden. Der Zusammenhang zwischen menschlichem Verhalten und intrinsischer Konnektivität von Netzwerken wurde detailliert von Laird et al. 2011 detailliert beschrieben. Diese Publikation basierte auf 30000 MRI und PET-Scans. Wer daran interessiert ist, sollte Dr. Thatchers Zusammenfassung der Arbeiten von Laird et al. lesen (Thatcher, Biver, & North, 2015). 

Lairds Arbeit definiert 18 spezifische Zusammenhänge von Lokalisationen und Funktionen. Die Erkenntnisse, die dort beschrieben werden, weichen nur selten von den Funktionen und Netzwerken, die in diesem Buch beschrieben werden, ab. Es ist aber nützlich, eine ergänzende Perspektive zu haben, wenn man LORETA Z-Score Training praktizieren will.






 

Mittwoch, 17. Juni 2020

Brainbalances: Praxis für Psychotherapie und Neurofeedback: Neurofeedback leicht erklärt

Brainbalances: Praxis für Psychotherapie und Neurofeedback: Neurofeedback leicht erklärt
: Brainbalances Bähr U.G Im Grotten 18 b 53840 Troisdorf 01777212851 psychotherapie.baehr@gmail.com Ich erkläre hier Neurofeedback. Man sieht,...

Neurofeedback leicht erklärt

Brainbalances Bähr U.G
Im Grotten 18 b
53840 Troisdorf
01777212851
psychotherapie.baehr@gmail.com

Ich erkläre hier Neurofeedback. Man sieht, ich schaue skeptisch. Im Grunde hatte ich lange überlegt, wie man Neurofeedback einfach erklärt.
Hier der Versuch. Schreibt mal unters Video, ob es geklappt hat.

Dienstag, 16. Juni 2020

Lerntherapie nach Warnke

Hier in diesem Video erkläre ich, wieso das Warnke Verfahren völlig unterschätzt wird als Therapie gegen Lern- und Verhaltensstörungen. Wer das Video anschaut, wird die Theorie der Automatisierungsstörungen, die diesen Störungen zugrunde liegen verstehen und die Therapieschritte nachvollziehen https://youtu.be/MThhjSPnfYI können.

Mittwoch, 3. Juni 2020

CGX Quick 20 Impedanz bis 5000 kOHM akzeptiert

Was das CGX Quick 20 kann

10. Optimize Sensor Contact After properly positioning the headset on the subject, obtain direct contact on all sensors before recording. Bring up the impedance check in the CGX Data Acquisition software under the Channels tab. The impedance check presents a color-coded map of the sensors on the device, corresponding to contact level: Red Impedance out of range (>5,000 kΩ default) Light Green Impedance at top end of range (2,500-5,000 kΩ default) Dark Green Impedance at bottom end of range (<2,500 kΩ default) The range of impedances with dry sensors may be higher than what you are accustomed to when working with conventional wet sensor amplifiers. CGX devices utilize a combination of advanced electronics, shielding, and mechanics to obtain EEG signals even when contact is poor, and can tolerate sensor impedance up to 5,000 kΩ. 

Quick 20 NeuroGUIDE Trainingsstart

Procomp 8, Thought Technology plus Thompson Suite

Montag, 1. Juni 2020

Affektive Störungen: LORETA oder 1 Kanal NFB

Affektive Störungen

Depressionen, Angststörungen, Panikstörungen



(Das Folgende ist ein wenig schwierig zu verstehen. Es stammt von einem Text, der für professionelle Anwender geschrieben wurde. Wir am Biofeedback Institut von Toronto, halten es für gut, wenn unsere Klienten verstehen, was und warum sie eben so trainieren.)




Eine Kombination von Neurofeedback (NFN) und Herz-Raten-Variabilitäts Training (HRV) wird beim Training affektiver Störungen bevorzugt.:

In meiner Praxis werden sowohl ein Kanal als auch zwei Kanal Neurofeedback sowie 19 Kanal LORETA z-score Neurofeedback angewendet. Das Neurofeedback Training wird mit dem HRV Training kombiniert. Andere Biofeedback Möglichkeiten wie EMG, Temperatur Training oder EDR Training werden je nach den Ergebnissen des Stresstests und der individuellen Ausgangslage beim jeweiligen Klienten, dem Training hinzugefügt. Alle Anwendungen werden den Ergebnissen der Eingangs Messungen angepasst. Konventionelles ein Kanal Training an FCz, das mit HRV Training kombiniert wird, hat sich als effektives Set Up für die meisten Klienten mit Problemen der Stimmung erwiesen. Zusätzlich war es uns möglich, modernere Neurofeedbackmethoden wie das LORETA z-score Neurofeedback als Ergänzung einzusetzen, was die Anzahl der Sitzungen, bis zum Erreichen eines guten Resultates deutlich verringerte.




Beim ein Kanal Training mit zusätzlichem HRV Training benutzen wir unterschiedliche Bildschirme. Der unten zu sehende Bildschirm wird von uns favorisiert, weil er einen Wettkampfcharakter hat, der den Klienten antreibt, das mittlere grüne Boot zum Sieg zu treiben. Um dieses Ziel zu erreichen, muss der Klient innerlich sehr ruhig und fokussiert sein, alle unnötigen Gedanken und Sorgen reduzieren, er muss sich entspannen und konzentrieren. Gleichzeitig wird vom Klienten verlangt, Synchronizität zwischen der Herzschlagfolge und dem Atemrhythmus herzustellen, während er Schulter- und Nackenmuskeln entspannt und die Handtemperatur erhöht:







https://blogger.googleusercontent.com/img/proxy/AVvXsEiRST1YRZO3IXaRezggvK6JTuk84R4Ir91DKYdJSJbWIjQx6hGV14KefsIXEyFLlBgnGz-NtiH6ge7ljbKiOuhv2fbxWDNjdmQpAN4ufxtc1LLyyJljqO_zkA-EDt8_ZsC-W-ACG0bzMAOgO68UVSB9IHU




Darstellung 2: Bildschirm für ein simultanes EEG und HRV Training

Weiter unten finden professionelle Anwender weitere Informationen: 

Neuroanatomische Strukturen, die beim NFB plus HRV Biofeedback trainiert werden, mitsamt der zugehörigen neuronalen Netzwerke): 

Ein neuronales Netzwerk besteht aus Gruppen von Neuronen, die eine funktionale Beziehung zueinander haben und die in Abhängigkeit voneinander agieren. Im Kortex finden sich diese Netzwerke in unterschiedlichen Brodmann Arealen, wie die Grafik zeigt.:




https://blogger.googleusercontent.com/img/proxy/AVvXsEgD8p_Z_ZppJc12MhwjuIEM-nC6qmEg8zE54vNLUCD70dKi467tKjRvXcfDcSWtD_AIyEincHFC70HAMhDsQCQkqtmr7uXYEdPTbEf-W2J1XL-6TZnkXUohx-WWqfpfM1A7yFTgS7X-Wc4eeK3MLA1MctQhttps://blogger.googleusercontent.com/img/proxy/AVvXsEhLhTTmu7GcHP_4Rcfy6iCkULWUMrnzt2hQoTN6zsixHzd0-w_KMlVbChIYcOGZNB2jgpWh6nepeEfCq7qmevuzflvIg7gFDFJmGB9I7tbwNoIiIv2xw2CUlD_NQ91ft-SnIU9w7NWVf0V0ZKupllSNdQc




Eine Seitenansicht, die die Brodman Areale und die 10-20 Ableitungspunkte zeigt.



Jedes Brodmann Areal (BA), kann im Hinblick auf seine primäre Funktion an unterschiedlichen neuronalen Netzwerken beteiligt sein. Ein Netzwerk dient der Synchronisierung weit verstreuter, aber funktional verbundener Neuronen des Neokortex. Netzwerke beinhalten kortikale/subkortikale Verbindungen (Thompson & Thompson, 2007). Das erklärt, warum NFB Anwender gute Trainingsresultate über einer singulären Elektrodenposition wie die an Cz erzielen konnten, die ja nicht nur den einen Punkt über einem Radius von 6 cm und 6 Millionen Neuronen trainiert, sondern auch im anterioren cingulären Kortex wirksam ist. Ein ein Kanal Training kann also einen Einfluss auf diverse neuronalen Netzwerke haben.

Der cinguläre Kortex befindet sich unter der Mittellinie (FZ, CZ, PZ) und ist an vielen Netzwerken beteiligt, inklusive des exekutiven, affektiven, salienz und des default Netzwerks. Die Beeinflussung des cingulären Kortex während der aktiven Beteiligung des affektiven Netzwerks hat vermutlich einen indirekten Einfluss auf tieferliegende Hirnstrukturen, die ansonsten durch Oberflächen Neurofeedback nicht beeinflusst werden könnten.



Tiefere Hirnbereiche können alternativ mittels LORETA z-score NFB direkt trainiert werden. Dieses Training ist eine Variante des Frequenztrainings, die an 19 Kanälen oder Ableitungspunkten das EEG aufnimmt und mit Hilfe komplizierter mathematischer Berechnungen - der low electromagnetic tomography (Pasqual-Marqui et al., 1994; 2002) - eine Unzahl von Parametern gleichzeitig trainiert LORETA Mathematik dient dazu, Quellen des Oberflächen EEG zu lokalisieren. LORETA wird dazu benutzt, die Quelle dieser Oberflächenaktivität des Gehirns nicht nur zu lokalisieren sondern diese mittels LORETA z score Training auch zu trainieren. Mittels des z-Score NFB werden die Daten des Klienten automatisch mit den Messwerten einer großen Gruppe von gleichaltrigen Menschen verglichen, die keine Symptome aufweisen. Ich entscheide dann, welche Areale, die in den Messungen außerhalb des Normbereichs liegen, einen Bezug zu den Hauptsymptomen des Klienten haben. Der Patient versucht dann die z Scores in das von mir  festgelegte z Score Fenster zu bewegen. Ideal wären 1,5 Standardabweichungen nach oben oder unten, doch dieses Trainingsfenster muss manchmal auch weiter gestellt werden. Man darf erwarten, dass 95% aller gleichaltrigen Menschen weniger als 2 Standardabweichungen vom Durchschnittswert für Amplitude, Kohärenz und Phase entfernt liegen.




Eine Schlüsselstruktur, die wir im Auge haben müssen, ist der anteriore cinguläre Kortex (ACC) (Devinsky et al, 1995). Der ACC besitzt direkte Verbindungen zu anderen Schlüsselregionen des Gehirns, die im affektiven Netzwerk zusammenarbeiten. Dazu gehören der mediale und der orbitale präfrontale Kortex, die Insula und die Basalganglien inklusive der Amygdala und dem Hippocampus. Veränderungen im ACC werden also auch den Hypothalamus betreffen und damit das autonome Nervensystem und die Achse: Hypothalamus, Hypophyse,Nebennierenrinde (HPA). Diese neuronalen Verbindungen spielen eine dominierende Rolle im menschlichen Stresssystem. Diese Strukturen sind auch am Entstehen der Depression beteiligt. Ein Einfluss auf diese Strukturen durch den Einsatz einer kombinierten Behandlung mittels NFB + HRV Herz-Raten Variabilitäts Training, insbesondere unter Einbeziehung von Diät, Schlaf und Verhaltenstraining kann helfen Depressionen zu überwinden und ein besseres Stress Management zu erreichen.(Thompson & Thompson, 2007; Paquette et al, 2009). Der ACC ist in unterschiedlichem Ausmaß an allen großen neuronalen Netzwerken beteiligt, am exekutiven, affektiven, salienz und des default Netzwerk. Also haben NFB & HRV Training durch ihren Einfluss auf den ACC einen Effekt auf viele unterschiedliche Systeme.



Zentrale Mittellinien Strukturen sind an Depressionen beteiligt: Menschen, bei denen eine Depression diagnostiziert ist zeigen Symptome, die eine Beziehung zum exekutiven und zum affektiven Netzwerks haben. Darstellung 1 zeigt drei unterschiedliche Netzwerke die an verschiedenen Aspekten der Depression. Genauer gesagt moduliert dieser dorsale Bereich die Aufmerksamkeit und Symptome, die die Sensorik und die Kognition betreffen, wie etwa Apathie, Aufmerksamkeitsprobleme und exekutiv Probleme.



Unterschiedliche Behandlungen beeinflussen unterschiedliche affektive Netzwerke: 

Kognitive Verhaltenstherapie scheint einen Einfluss auf die dorsalen und exekutiven Aspekte der Depression zu haben, indem sie die ACC Aktivität in Brodmann Areal 24 anheben. Diese Therapie könnte auch dazu Beitragen die Aktivität in den verbindenden Netzwerken und dem orbitalen frontalen Kortex BA10 zu senken, sowie im frontalen orbitalen Cortex bei BA11 (Goldapple, 2004). 




Medikamente steigern die Aktivität ventraler vegetativer Areale wie dem präfrontalen Kortex BA 9 und dem Hirnstamm. Sie senken die Aktivität im Brodmann Areal 25 und im Hypothalamus, wie eine Studie einer Forschungsgrupp, die die regionalen metabolischen Effekte von Fluoxetin auf die Symptome einer Depression prüfte(Mayberg et al, 2003). 


Tiefenhirnstiumulation kann das Brodmann Areal 25 unmittelbar beeinflussen. Dazu bedarf es eines operativen Eingriffs, bei dem Elektroden in den ventralen anterioren Gyrus als Schrittmacher unter die Haut in der Nähe des Schlüsselbeins implantiert werden.
Helen Mayberg und Kollegen behandelten eine Gruppe von depressiven Menschen, die durch die Depression, trotz Jahren der Gesprächstherapie, der Einnahme von Medikamenten und sogar der Elektroschockbehandlung, nahezu kataton waren, erfolgreich mittels Tiefenhirnstimulation des Brodmann Areals 25. (Mayberg et al, 2005, Kennedy et al, 2011). Von BA 25 wird vermutet, dass in Fällen der behandlungsresistenten Depression diese Region metabolisch überaktiv sein könnte. Die Stimulation, wenn sie einmal an der richtigen Stelle positioniert ist, was Monate dauern kann, führte in PET Messungen zu einer verminderten Aktivität in BA 25 und OFC BA 11. Die Stimulation soll gleichzeitig die Aktivität im dorsolateralen präfrontalen Kortex(DLPFC) BA 9,46 und im anterioren cingulären Kortex BA 24 sowie im parietalen cingulate Cortex (PCC) BA 31 anheben, zusätzlich wird durch die Stimulation die parietale Aktivität in BA 40 verstärkt. Diese Effekte wurden bei fast der Hälfte der auf die Behandlung ansprechenden Patienten beobachtet. 



Interessanterweise zeigen die gleichen Areale, die auf die Tiefenhirnstimulation ansprechen nach einer kombinierten NFB Behandlung, ergänzt durch Psychotherapie, bei Patienten, die auf Medikamente nicht ansprachen, ähnliche Veränderungen.(Paquette, 2009). Einen Monat nach dem Behandlungsende zeigten sich signifikante Senkungen der absoluten Power im High Beta Bereich (18-30 Hz) im orbitofrontalen Kortex (BA 11/47), der Insula (BA 13), der Amygdala und dem Parahippocampalen Kortex (BA 36/37) den temporalen Bereichen (BA38) dem lateralen präfrontalen Kortex (BA 10 und BA 6/8) und dem subgenualen cingularen Kortex (BA25). Zusätzlich zeigten diese Menschen einen Anstieg der High Beta Aktivität im bilateralen precuneus/posterior cingulate Cortex (BA 40/31) Das macht Sinn, weil andere Studien eine abnormal niedrige Amplitude von High Beta Aktivität (>20Hz) in diesen kortikalen Regionen (BA 40/31) bei Patienten mit einer Major Depression gefunden haben (Pizzagalli et al.,2002; 2004). Verstärkte Aktivität im precuneus/posterior cingulate Cortex wurde auch bei Absetzerscheinungen nach pharmakologischen Behandlungen beobachten. (Mayberg, 2003) sowie bei interpersonaler Therapie (Martin et al., 2001). Weil die höchste Glukose Stoffwechselrate während Ruhephasen in eben diesen Hirnregionen bei gesunden Menschen beobachtet wurde (Raichle et al., 2001), ist die Theorie von Paquette plausibel, dass medikamentöse Behandlung, interpersonelle Therapie und Neurofeedback plus psychologischer Betreuung zur Wiederherstellung der guten Funktion des default Netzwerks, (also des Ruhemodus) dient.



Neurofeedback (NFB) + Herz Raten Variabilitäts (HRV) Training bei Angststörungen: 

Wir haben bereits die Bedeutung des BA 25 im ventral/rostralen anterioren cingulate Kortex für die gewöhnliche und oft nicht behandelbare Depression beschrieben. Brodmann Areal 25 wird auch als subgenuales Areal beschrieben, bildlich auch als "unter dem Knie", wegen der Lage am Ende des Bandes im Corpus Callosum), Areal subgenuale. NFB könnte Bereiche des affektiven Netzwerks die den eher superioren Aspekt des Cingulate Gyrus unter dem Ableitungspunkt Cz beeinflussen, sowie den medialen Aspekt der Frontallappen unterhalb von Fz. Brodmann Areal 25 befindet sich tief im Mittellinienbereich. Wahrscheinlich hat LORETA NFB theoretisch einen wesentlich direkteren Einfluss auf diese Region als ein ein Kanal Training einer Seite. BA 25 ist reich an Serotonin Bahnen und hat die Aufgabe folgende Areale zu beeinflussen: Hypothalamus und Hirnstamm, die an der Regulation von Appetit und Schlaf beteiligt sind, der Amygdala und der Insula, die Stimmung und Angst beeinflussen, dem Hippocampus, der eine wichtige Rolle für das Gedächtnisvermögen besitzt und einigen Bereichen der frontalen Kortex, die der Selbstwahrnehmung dienen. Wichtig für den Therapeuten, der mit einer Kombination aus NFB und BFB arbeitet ist, dass der solitäre Nukleus in der Medulla (nucleus solitarius) eine direkte Verbindung zur Herzrate und zum Blutdruck besitzt. Dieser, im Hirnstamm sitzende, Nucleus besitzt eine direkte Verbindung zu BA 25. Er besitzt aber auch Verbindungen zu allen anderen Bereichen, die am affektiven, limbischen Netzwerk beteiligt sind und die die Reaktionen des Patienten auf Stress beeinflussen. Sobald HRV Training den vagalen Einfluss stärkt, wird es vagale Afferenzen zum solitären Nucleus in der Medulla senden, die BA 25 beeinflussen und dadurch, vielleicht auch die Symptome der Depression, die mit Dysfunktionen dieses Systems zusammenhängen. 




https://blogger.googleusercontent.com/img/proxy/AVvXsEiA78MLsJ88cQaV1QtJQc5MPTbmQ4E-qP9Y0s0905JG1ksMJlcDtOa5jRyxv1ZQMIsgbj0hGuqjSyAQiylN_40VvN18PMMoxsOv15xnXgxI2eiPS8bzRFNeMOPBzws0F0_HAbGzFXNxmDBHO8LQUsluuSc

Diagram by Maya Berenkey from The Companion to The Neurofeedback Book (in press)



TH = Thalamus
IN = Insula
HTH = Hypothalamus
P = Pituitary 

CNA = Central Nucleus Amygdala
A = Amygdala
ANS = Autonomic Nervous System
PVN = Paraventricular Nuc. 

HI = Hippocampus
PBN = Parabrachial Nucleus
NTS = Nucleus Tractus Solitarius 





Das Diagramm soll für Anwender sein. Es illustriert einige Areale, die eine Bedeutung haben für Depression, Angst und die Stressreaktion.




Herz-Raten Variabilitäts Training (HRV)

Herz Raten Variabilität meint die konstante Oszillation der Herzrate in Abhängigkeit vom Atem, die bei gesunden Menschen zu beobachten ist. Diese Veränderungen können als Frequenzveränderung, Amplitudenveränderung oder Geschwindigkeit der Herzschlagfolge gemessen werden oder aber auch als Standardabweichungen der Herzschlag Intervalle (IBi) . Diese Standard Abweichung (oder diese Herzschlag Intervalle (IBI) gemessen unter Ausschluss aller Artefakte), wird SDNN genannt. Wir sind in unserem Zentrum stets besorgt, wenn die SDNN eines Patienten weniger als 50 ms beträgt und wünschen diese bei 80-100 ms zu sehen. (Gevirtz, 2010). Die Veränderung der Herzschlagfolge wird mittels eines Plethysmographen gemessen, der die Reflektion von Rotlicht in den Blutgefäßen des Fingers oder Daumens misst. Die Messung des Pulses am Daumen ergibt das gleiche Ergebnis für die Ermittlung des SDNN wie die mittels EKG Sensoren an der Brust. (Giardino, 2002). Die SDNN wird bei uns mittels des Cardiopro Programms von Thought Technology gemessen, das entwickelt wurde anhand der gängigen Kriterien der Forschung unter Einbeziehung der internationalen Statistiken über die Messung der Herzschlagvariabilität.




Es gibt Studien jüngeren Datums, die zeigen, dass das HRV Training einen positiven Effekt auf die Symptome der Depression haben kann.Katsamanis et al berichten von signifikanten Verbesserungen nach einem HRV Training in der Hamiltonschen Depressions Skala (HAM-D) und dem Beckschen Depressions Inventar (BDI-II) mit vergleichbaren Verbesserungen in der SDNN. Sie bemerken, dass die SDNN wieder auf die Ausgangslevel sank, dass aber die klinisch signifikanten Verbesserungen der Depression anhielten (Katsamanis et al, 2007). Hassett et al entdeckten, dass HRV Biofeedback bei Patienten mit Fibromyalgie zusätzlich zur Schmerzerleichterung zu signifikanten Verbesserungen des Allgemeinbefindens und der Depression führte. (Hassett, 2007). 




LORETA z-score NFB zur Behandlung von affektiven Störungen

Bei depressiven Patienten (und oftmals auch bei Patienten mit Hirntraumata/ Traumatischen Hirnverletzungen (TBI) oder mit anderen Störungen) zeigen LORETA Analysen signifikante Abweichungen von den Normwerten, die ihre Quelle in einer bestimmten oder in mehreren Hirnregionen haben. Diese Areale können den anterioren Cingulate (BA 24) betreffen, die medialen frontalen Regione, den rostral-verntralen cingulären Gyrus (BA 25), den Uncus, den parahippocampalen Gyrus und andere Strukturen der Central Midline. Alle diese Regionen finden sich in der Tiefe der Zentralfurche. Oberflächen NFB kann, wie bereits erwähnt, diese Regionen nur indirekt beeinflussen, indem es das Netzwerk aktiviert, dass diese Regionen einbezieht. LORETA NFB ermöglicht dem Therapeuten andererseits das Neurofeedbacktraining von bis zu 24 Arealen und verschiedenen Messungen (Amplitude, Phase, Kohärenz) im Gehirn gleichzeitig durchzuführen. Das Durchführen einer solchen Messung braucht mehr Zeit, weil LORETA Mathematik den Input von 19 Kanälen erhält, um die Quelle zu lokalisieren. Die 19 Kanal Messhaube braucht ein paar Minuten, bis sie sorgfältig angelegt ist. Es ist dabei wichtig, akkurat zu arbeiten, weil die Messdaten so weit wie möglich artefaktfrei sein sollten.


Die Hoffnung lautet, dass man komplettere Resultate mittels LORETA z Score Training erzielt. Schnellere Verbesserungen der Trainingsergebnisse würden die komplexe Prozedur des Anlegens und Messens rechtfertigen. Kontrollierte Studien die die Vorteile des LORETA im Vergleich zu konventionellem Neurofeedback verifizieren müssen noch erfolgen. In der Zwischenzeit können beide Verfahren genutzt werden und beide lassen sich mit HRV Training kombinieren. Wenn man sich für das LORETA NFB entscheidet, kann das HRV Training am Beginn der Sitzung erfolgen, während die EEG Haube aufgesetzt und die Impedanz gecheckt wird, was manchmal länger als zehn Minuten dauert. Der Patient kann das HRV Training auch während des Trainings weiter durchführen oder einfach weiter in einem relaxten Atemrhythmus verharren. Beide Verfahren, sowohl das HRV Training als auch das Neurofeedback sind Lernmethoden. Invasive Behandlungen wie Operation oder Medikamente sind nicht erforderlich. Das Gehirn besitzt Plastizität und Lernmethoden können sehr machtvolle Instrumente sein, um Veränderungen in die gewünschte Richtung zu erzielen. (Doidge, N., (2010) The Brain that Changes Itself); weitere Referenzen können in der entsprechenden Sektion der Webseite des ADD Centers of Toronto gefunden werden.


Beispiele von Resultaten des LORETA z-score NFB Training

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Im oberen Diagramm zeigt die x Achse die Z scores (standard deviations (SDs) einer Datenbank). Jede farbige Linie stammt von einem anderen Brodmann Areal (BA) das mittels dieses Programms trainiert wurde. Die Y Achse zeigt die Anzahl der Sitzungen. Z- scores vergleichen den Patienten mit der Normalpopulation. Der Leser wird sich daran erinnern, dass ungefähr 95% der Population bei weniger als 2 SDs liegt. Dieser Mann war, zusätzlich zu anderen Problemen, depressiv und ängstlich. Die Grafik zeigt, dass bei Beginn des LORETA z-Score NFB, die ersten Sitzungsstatistiken zwischen 2 und 7 SDs bei vielen EEG Frequenzen und in unterschiedlichen Brodmann Arealen lagen. Innerhalb von 6 Sitzungen brachte der Patient alle gemessenen Areale unter 2 SDs. Unser Klient trainierte mehr als 30 Sitzungen um seine Erfolge zu verfestigen. Nach Absprache mit seinem Arzt konnte er anschließend seine Medikation dauerhaft absetzen.














Samstag, 23. Mai 2020

Brodmanns Areale









Korbinian Brodmann unterteilte das Gehirn nach zytologischen Gesichtspunkten in verschiedene Areale.
Diese haben bestimmte Funktionen üben diese aber in unterschiedlichen Netzwerken jeweils anders aus.
Eine Funktion ist meist die Folge des Zusammenschlusses mehrerer Brodmann Areale zu einem Netzwerk, das den Task vollbringt.

Für unsere Arbeit ist es sicher wichtig, die Brodmann Areale, ihre Lage und ihre Hauptfunktion im jeweiligen Netzwerk zu kennen.
Zumindest, wenn man Z Score LORETA Training betreibt.

Es gab heute Vorwürfe von einem Ex Schüler, der mir die Zusammenarbeit aufkündigte, weil er als Arzt das Ganze offenbar zu wenig präzise fand.
Ja. Es gibt keine garantierten Verbesserungen. Zu komplex ist das Gehirn in seinen funktionalen Kreisen.
Einfacher war das Training im guten alten ein oder zwei Kanal, unipolar oder bipolaren Training. Es gibt, unterhalb von Cz BA 4 und darunter BA 24, das mit Aufmerksamkeitsregulation zu tun hat.
Die Theta/Beta Ratio, also das Verhältnis zwischen Theta und Beta Wellen ist tausendfach erkannt als Indikator für Aufmerksamkeitsprobleme. Das unruhige Kind und viele andere Störungen sprechen auf Theta/SMR Training an. Der senso motorische Rhythmus ist wohl die Frequenz, die es erlaubt, eine automatisierte Handlung abzubrechen und einen anderen, sinnvolleren Handlungsplan, den das Gehirn parallel immer vorbereitet, zur Umsetzung zu bringen. Das geschieht über komplexe Vorgänge zwischen Exitation und Hemmung. Hohes SMR ist aber gut, die überspontane Reaktion zu unterdrücken.
Dieses Frequenztraining ist leicht zu erlernen und der Klient begreift schnell, wie er autonom z.B. Theta senken kann. SMR steigern ist schwieriger, aber auch das ist nach 10 Sitzungen erlernt. Dann 10 Sitzungen Vertiefung und anschließende Transfertrainings und wir haben Erfolg. Thompson kombiniert ja gleichzeitig metakognitives Training, was als klassisches Konditionieren dauerhafte schulische Leistungsverbesserung bringt.
Wer da meckert und einwirft, wer weiß, was da den Erfolg bringt, muss sich nur vor Augen halten, dass Erfolg ja unser Ziel ist und dass es eigentlich egal ist, wie er erzielt wird.

Mehrkanaltraining erfordert mehr: mehr Sorgfalt, mehr Kenntnisse. Allein das Herstellen guter Impedanz, das Vermeiden von Artefakten, von Verschlechterung des EEG während des Trainings hat hier höchste Priorität. Wir arbeiten ja mit mathematischen Berechnungen die den Messwerten an allen EEG Ableitungen folgen. Was nun, wenn temporal oder frontal unentwegt Artefakte auftreten. Trainiere ich dann noch, was ich zu trainieren behaupte. Und dann die Feedbacks. Im guten alten Procomp gibt es noch sehr einfache Grafiken mit eindeutigem Feedback. Aber Zukor ist schonko0mplex. Spielt das Kind oder lernt es schon. Und was lernt es. Reguliert es 250 0der gar 300 EEG Parameter? Durch operantes Konditionieren? Manche Klienten sagen: Ja. Ihnen bringt das Training Erfolg. Aber messbare Verbesserung der EEG Werte? Auch ist der auffällige Z Score Wert in der Brain Map bei der Messung der Power im Procomp EEG nicht nachvollziehbar. Alles Fake?

Wir stimulieren jetzt das Gehirn. Aber ist das wirklich ungefährlich und was soll es bringen?

Thompson erklärt immer wieder,. dass wir in jedem Einzelfall ganz individuell schauen müssen. Das widerspricht dem Mediziner. Normwerte sagen gar nichts? Symptom, Messung des Roh EEGs, Z Score Map, Neuro Navigator und Interview machen es. Geht es wirklich voran. Ist das Symptom gespiegelt?

Warum ein 1 Kanal Training