Donnerstag, 2. Februar 2017

Tips zum Neurofeedbacktraining Bähr/Thompsons

TIPS zum Training: Heinz-Werner Bähr/Thompsons

Erfahrungsgemäß sind einfache Bildschirme für Kinder gut.
Es muss eine Herausforderungssituation geschaffen werden. Mittel dazu sind die angezeigten Punkte und die Token. Gut ist es, die Bildschirme in den nächsten Sitzungen bei zu behalten.
So wenig Wechsel wie möglich, aber Möglichkeiten zum Vergleich mit früheren Ergebnissen ermöglichen

Elektrodenpositionen:

a: Training an Fz, Cz, Pz oder FCz CPz führt dazu, dass auch an anderen Positionen des 10/20 Systems Theta/Beta Ratios sinken.
Lubar 1997
b: ADHS Training Beginnen an Cz, Referenz am linken Ohr, Grund rechte Seite am Ohr.
Später: aktiv an F3, Referenz an rechtes Ohr
c: Sound Feedback:
Töne werden oft gebraucht, um Erfolge anzuzeigen. Man kann die Belohnung so einstellen, dass der Ton erst zu hören ist, wenn das Erfolgskriterium lange genug gehalten wird.
Dauernde Musik kann so eingestellt werden, dass der Klient immer seine Lieblingsmusik hört, wenn er im eingestellten Bereich ist.

Transfer durch klassisches Konditionieren.

Nach 20 Minuten reinem Neurofeedbacktraining, bei dem die Bildschirme so gewählt wurden, dass ein eindeutiges Ziel des Trainings vorgegeben ist, Lernaufgaben ins Training einbauen. Dabei wird das visuelle Feedback ausgeschaltet und auditives Feedback gegeben.
Es kann auch versucht werden, den Klienten einen bestimmten Bewusstseinszustand ohne Feedback herstellen zu lassen. Man beobachtet dabei am eigenen Monitor, ob es dem Klienten gelingt
1 Phase: Operantes Konditionieren
Beginnen mit einem einzelnen Frequenzbereich, der trainiert wird.
Z.B.: Theta runter. Feedback: eine einfache Grafik, z.B. die Waage.
Ziel ist es, dem Klienten erste Erfahrungen zu ermöglichen.
erst dann: zweite Frequenz z.B. SMR einüben. Dann erst zu komplexeren Bildschirmen schwenken.
PS: Selbsterfahrung des Trainers, die dem Klienten vermittelt werden kann, ist sinnvoll
Transfer?
Indem man dem Klienten ein Bild des Trainingsbildschirms kopiert und mit nach Hause gibt.
oder
Man verbindet das operante Konditionieren mit klassischem Konditionieren, indem man während des Neurofeedbacktrainings Denk-und Lernaufgaben in den Ablauf einbaut
z.B. Orthofix, ADS Blätter, Intelligenztests, Leseaufgaben, metakognitive Aufgaben oder ähnliches.
Während des Assessments, das vor jeder Trainingsstunde stattfindet, dem Klienten erläutern, was er sieht.
Ziel ist die Einbindung des Klienten in den ganzen Prozess des Trainings.
Punktetabellen erstellen, die über jede Stunde geführt werden.
Erfolge unmittelbar mit Token belohnen. Token können irgendwann eingetauscht werden.
Anreize setzen, die auch schwer zu erreichende Ziele lohnend werden lassen. Z.B.: Die Möglichkeit einen größeren Preis durch langes Daraufhinarbeiten zu erlangen
Das Training in 5 Minuten Sektionen einteilen. Kurz stoppen (ohne Speichern). Die Statistikwert erscheinen nach jedem Stopp. Diese werden in Excel gespeichert. (Maustaste drücken, über Statistikfeld ziehen, STRG plus C drücken. Excel ist geöffnet in Taskleiste. Anklicken. Ins Feld klicken und STRG plus V drücken.)
Eingestellte Statistikwerte erscheinen in Excel.
Werte: wie: Theta/Beta Ratio dem Klienten zeigen.
Erklären: Hier hast du das gut gemacht, du hast dich verbessert, oder eben nicht. Immer positiv bleiben

EEG

a: Bei kleinen Kindern ist die langsame Aktivität normal.
Sie entspricht dem Verhalten: innerer Fokus, Leben in einer Traumwelt
b: Delta Aktivität frontal ist beim Erwachsenen ein Zeichen für eine Störung der Hirntätigkeit

NORMALE UND ABWEICHENDE HIRNFREQUENZEN

Alpha:
1 Normalerweise ist Alpha rechtsseitig stärker.
2 Alpha sollte höher als 8 Hz sein. Wenn es immer bei 8 Hz bleibt ist das auffällig.
3 Eine abweichende Alphafrequenz zwischen den Hirnhälften um mehr als 1 Hz ist auffällig und zwar in der Hirnhälfte mit der niedrigeren Alphaamplitude.
4 Alpha sollte in hinteren Kopfregionen stärker sein als vorne.
5 Wenn Alpha frontal höher ist als hinten, dann ist das auffällig
6 Alpha wird geblockt, bei geöffneten Augen. Das Ausbleiben einen Veränderung beim Augen öffnen oder schließen ist auffällig.
7 Alpha steigert sich, wenn jemand müde wird und Theta ansteigt.
Beta:
Beta ist fast immer ein Zeichen für normale Hirnfunktion.
1 Asymmetrie von Beta zwischen den Hirnhälften sollte nicht größer als 35 % sein. Wenn der Unterschied größer ist, ist die Hirnhälfte mit dem niedrigeren Betaamplituden auffällig.
Theta:
1 Langsame Aktivität steht für geringe Aktivierung.
Große Neuronenverbände feuern gleichzeitig, das zeigt sich im EEG als eine energiereiche langanhaltende Amplitude. Generiert werden Theta Wellen vom Thalamus.
Wichtig: die Ratio: Theta/Beta
An Cz bei Kindern mit Procomp gemessen ist eine Ratio über 3 leicht auffällig, ab 4 sehr auffällig
Stermans Hypothese über Theta frontal:
Geringer Blutfluss und metabolische Aktivität zu den Zellen des frontalen Cortex inklusive des motorischen Cortex in der Layer VI der inhibitorischen Zellen des Putamen bringen Zellen des Thalamus dazu Theta Frequenzen zu stimulieren. Dieses Theta zeigt sich im EEG. Die Substantia Nigra würde die Inhibition von Regionen des Thalamus verstärken und damit Theta produzieren.
Das Training würde also diese Inhibition aufheben
Delta:
1: Könnte ein Artefakt sein (Blinzeln)
2: Ansonsten immer auffällig
Grundsätzlich
1 Das EEG sollte beim Rechtshänder links schneller sein, als rechts und vorne schneller als hinten.-
Psychische Störungen und deren Zuordnung zu Hirnregionen:
1 Erkennen von Gefühlen (problematisch bei Asperger) rechte Hirnhälfte
2 Prosodieprobleme: rechter Temporallappen (Morrow, 1981)
3 Euphorie und Stimmungslabilität: rechter Frontallappen
4 Verleugnung von linksseitigen Problemen: Schädigung der rechten Hirnhälfte
5 Depressionen: Schädigung der linken Hirnhälfte
Linke Hirnhälfte:
Agnosien = Unfähigkeit Dinge zu erkennen
Anomien = Unfähigkeit Dinge zu benennen
Parietale Störungen: Integration sensorischer Informationen und Körperwahrnehmung
Lesionen können zum Neglect von Körperteilen und Dingen der Umgebung führen
Apraxien:
Störungen des Frontallappens, des Parietallappens und des Corpus Callosum können zur motorischen Apraxie führen
Apraxie meint hier die Unfähigkeit erlernte Bewegungsmuster auszuführen.
Das Nicht Erkennen Können von geometrischen Figuren wird Lesionen im rechten Parietalen Cortex zugeschrieben
Störungen der linken Parietallappens führen zu rechts/links Problemen, Agraphie, Akalkulie, Aphasie und Agnosie
Störung des rechten Parietallappens führen zu Problemen beim Zeichnen, zur konstruktiven Apraxie (Unfähigkeit Dinge zu konstruieren.) und zur Verleugnung von Defiziten.
Beidseitige Störungen führen zum Balint Syndrom.
Das Bálint-Syndrom ist ein seltenes neurologisches Syndrom. Es beschreibt eine schwere räumliche Aufmerksamkeits- und Orientierungsstörung [1] und besteht aus
Optische Ataxie: Unfähigkeit zielgerichteter Hand- bzw. Greif-Bewegungen unter Kontrolle der Augen.
Okuläre Apraxie: Unfähigkeit zielgerichteter Blickbewegungen mit den Augen.
Simultanagnosie: Extreme Einengung der visuellen Aufmerksamkeit auf einzelne Teilaspekte komplexer Bilder, sodass diese nicht im Ganzen aufgefasst werden können [2].
Alle Hirnregionen kommunizieren unentwegt mit den frontalen Hirnregionen, die sozusagen als Firmenleitung betrachtet werden können. (Kontrollfunktion)
AD(H)S Kinder zeigen oft Sprachprobleme, Leseprobleme und Rechtschreibprobleme. Diese Probleme resultieren aus:
1 Problemen der linken Hemissphäre.
Das Training an verschiedenen Stellen des linken Cortex (Herauftrainieren von Beta, Heruntertrainieren von Theta!) führt oft zu Verbesserungen der Sprachentwicklung und zu einer Reduktion von Artikulationsproblemen. Außerdem verbessert sich die Lesefähigkeit
Die Elektrodenposition sollte in der Nähe von C3 liegen, wenn es Probleme mit der expressiven Sprache gibt.
Bei Leseproblemen sollte eher eine Region etwas weiter hinten
am Wernicke Areal liegen
Wernicke Areal:
Wichtig, um Sprache zu verstehen.
Wenn es dort Probleme gibt, wird die Sprache flüssig sein bei guter Grammatik, aber die Person spricht Nonsens, indem z.B. ungewöhnliche oder unpassende Wörter verwendet werden.
Diese Personen haben auch Schreib- und Leseprobleme.
Probleme bei der Analyse von Wortbedeutungen stammen ebenfalls aus der Nähe des Wernicke Areals und sind dort zu trainieren.
Probleme der Verbindung zwischen auditivem Cortex und Wernicke Areal führen zu Problemen, Wortbedeutungen zu verstehen, obwohl das Wort gehört wird. Dabei ist die Lese-Rechtschreibfähigkeit unauffällig.
Störungen der Verbindung zwischen Broca und Wernicke Areal, führen zu Schwierigkeiten Sätze zu wiederholen, die komplexer sind als einzelne Wörter oder Phrasen
Eine überaktivierte Verbindung zwischen Wernicke und Broca Areal führt zur Echolalie.
Defekte der Broca Region führen zu Artikulationsproblemen.
Defekte zu den assoziierten Regionen um das Broca Areal führen dazu, dass die Person sowohl versteht, als auch weiß, was sie sagen will, aber nicht in der Lage ist, es zu formulieren. Es kommt zu Wortwiederholungen, zum Verlust des Sprachflusses und zum so genannten Telegrammstil
Parietale Regionen z.B. Pz können trainiert werden, wenn der Klient Probleme hat, Wörter zu visualisieren und visuell zu erkennen.
Die linke Hirnhälfte dieser Region ist wichtig für das Lesevermögen. Störungen führen zur Alexie und Agraphie.
Störungen der Verbindung zwischen dem hinter dem Wernicke Areal liegenden Angularen Gyrus und dem linken visuellen Cortex Position o1 führen dazu, dass der Klient nicht leise lesen kann, wohl aber laut.
Training: entlang der Verbindung
1 Die Ursache der LRS wird von den NFB Autoren eingeteilt in auditive Probleme hier phonologische Defizite und morphologische Probleme (Probleme Wortbilder zu erkennen)
Auditive Probleme sollten an F3 und F5 oder bipolar an F3-P3 oder F7 P7 trainiert werden
Visuelle Probleme sollten an P3 und P5 und bipolar an F3-P3 oder F7-P7 trainiert werden.
In beiden Fällen: Anheben von Frequenzen 16-20 Hz und Heruntertrainieren von Theta oder Talpha (3-7Hz)
2 Zwangsstörungen: Elektrodenpostion F3,FzF4 und Pz, Ziel ist es sehr hohe Beta Frequenzen (größer als 22 Hz) herunter zu trainieren.
Alternativ:
Rechte Hirnhälfte Beta reduzieren und hohe Alpha 10-12 Hz verstärken.
Oder
Heruntertrainieren von 21-34 Hz an einem Punkt zwischen Fz und Cz, Anheben von 11-15 Hz an C4 und P4
3 Tourette: Anheben von SMR (13-15Hz) und Heruntertrainieren von Theta an C4. C3 und Cz geht auch
Training BFB NFB
Trainings Ziel: Relaxed
Temperatur rauf, Puls runter, Atmungsrate runter, EMG runter EEG 20-23 Hz runter
Ziel: Wach
Anhebung der EDR, Anhebung 12 Hz und 15-18 Hz
Ziel: ruhig
SMR rauf, High Beta runter, Hauttemperatur rauf, Atemtraining, EMG runter Puls runter RSA bei 6 Atemzügen rauf
Aufmerksam:
11-13 Hz hoch
Reflektiert:
11-13 Hz rauf, 15-18 Hz rauf, Theta zeitweise rauf !
Konzentriert:
Theta senken, Beta rauf
Konzentriert und kreativ
16-18 Hz hoch, linksseitig 11-13 Hz hoch, zeitweise 4-8 Hz runter
Senken von Angst und Anspannung: 20-23 Hz runter
Senken von Gedankenrasen und Grübeln: 24-34 Hz runter
Relaxt und offen: 11-13 Hz hoch
Ruhig, reflektiert: 13-15 Hz hoch
Konzentriert bleiben: Theta und Low Alpha runter
Trainingsbänder:
11-13 Hz: entspannte, offene Wahrnehmung. Bei Athleten: schnelle Reflexe mit sicherer Reaktion.
Wenn Klienten viel nachdenken und sich sorgen findet man niedrige Frequenzen zwischen 11 und 15 Hz und hohe Aktivität zwischen 21-32 Hz.
Sinnvoll: Absenken der Ratio von 21-32 Hz zu 11-15 Hz
Hochtrainieren von Alpha 10-12 Hz und SMR
Klienten, die schnell geistesabwesend werden und die beim Lesen gedanklich abschweifen könnten sehr hohe Alpha Frequenzen haben, bis 14 Hz. Bei solchen Klienten nicht SMR trainieren sondern die Frequenzbänder höher ansetzen, z.B. 15-18 Hz
Für ein entspannte Wachheit bei Kindern, die nicht an ADHS leiden trainiert man High Alpha 12 Hz hoch. Das funktioniert gut bei Sportlern
SMR Training führt zu einem Absinken der Hyperaktivität. Der Klient wird ruhiger und denkt nach, ehe er handelt.
Auch bei emotionaler Labilität ist ein Effekt da. SMR Training wird auch bei Schmerzzuständen und Fibromyalgie angewendet.
Das Training erfolgt in der Regel an Cz oder C4
Alle eben genannten Gehirnwellen stammen von unterschiedlichen Generatoren. Sie repräsentieren verschiedenen Bewusstseinszustände. Alle liegen ungefähr im gleichen Frequenzbereich. Aber Selbstregulation ist immer wirkungsvoll.
Vorsicht:
Viele Klienten schalten ab in Alpha. Dieses Alpha kann auch bei 12-15 Hz liegen. Wir wollen nicht das Abschalten verstärken, also bitte das Roh EEG beobachten
Vorsicht:
Begrenzung von langsamen Wellen 3-5 Hz ist sinnvoll. Diese Frequenz wird aber auch beim Blinzeln erzeugt. Wenn Blinzeln bei dem Klienten diese Frequenz erhöht, dann 7-9 Hz begrenzen.
Beta 16-20 Hz
Elektroden an Cz, C3 oder F3 wenn 16-20 Hz hochtrainiert werden. Beta Training sollte angewendet werden bei ADS, also ohne Hyperaktivität. Erste Wahl ist es bei lethargischen und wenig wachen Klienten. Es sollte linksseitig hochtrainiert werden bei Lernschwierigkeiten. Auch bei Klienten mit düsterer Stimmung ist es sinnvoll
13-15 Hz ist über C Regionen SMR, ansonsten Low Beta. Beta 13-15 Hz hat eine andere Wellenform und wird von anderen Generatoren erzeugt. Es kann Kopfarbeit anzeigen.
Rechtsseitiges Beta Training liegt bei maximal 16 Hz, weil zu hohe rechtseitige Beta Aktivität Depressionen erzeugt.
Bei Asperger Klienten kann an T6 Low Beta trainiert werden
Auch hilfreich bei Asperger
Senken der dominant langsamen Frequenz rechtseitig und Hochtrainieren von 13-15 Hz
Noch einmal: Zum Absenken von Impulsivität und um Nachdenken vor dem Handeln zu erzeugen:
Hochtrainieren von SMR an C Regionen
Um Konzentration anzuheben senken wir die dominant langsame Frequenz (Assessment) Normalerweise: 3-10 Hz
Um Spitzenleistung zu trainieren oder große Wachheit und einen ruhigen, körperbewussten Zustand zu erzeugen:
11,5-13,5 Hz hochtrainieren.
Mentale Flexibilität ist erwünscht, also Wechsel zwischen den Frequenzen einüben
Um die Fähigkeit Probleme zu lösen zu verbessern, trainieren wir 15-18 Hz, 16-19 Hz oder 16-20 Hz hoch. Ein Versuch kann auch mit 39-41 Hz gemacht werden, dem Bindungsrhythmus.
Angst und Gedankenrasen mit erhöhter Anspannung trainieren wir, indem wir 24-35 Hz herunter trainieren und auch nach Frequenzen über 36 Hz schauen
Die hohen Beta Frequenzen verschwinden, wenn SMR gesteigert wird. Es sollte ergänzend Biofeedback eingesetzt werden.
¨Über EEG Wellen organisiert das Gehirn eigenen Aktivitäten
Trainiert man diese Rhythmen, so schult man das Gehirn in seiner Grundfunktion bei der Kontrolle und Regulation von Funktionen.“
Zweites Standbein des EEG Trainings:


Was misst ein EEG?
Das EEG Gerät misst die Differenz des elektrischen Potentials zwischen zwei auf der Haut des Kopfes angebrachten Elektroden.
Die Elektroden messen die elektrische Aktivität von Pyramidenzellen im Gehirn
Die Maßeinheit für die Frequenzen ist Hz (Vorkommen in der Sekunde)
Die Maßeinheit für Amplitudenmessungen ist Microvolt oder ein Millionenstel eines Volts
Pyramidenzellen sind elektrische Dipole.
Das EEG wird von synchroner Aktivität von postsynaptischen inhibitorischen und excitatorischen Potentialen großer Gruppen von Pyramidenzellen erstellt.
Die Pyramidenzellen formen eine Schicht von extrazellulären Dipolen
Die postsynaptischen Potentiale haben eine lange Dauer. Das EEG misst das Summenpotential unter der Oberfläche des Kopfes
Das EEG wird sich abhängig davon verändern, ob ein exzitatorisches oder ein inhibitorisches postsynaptisches Potential im Areal unter der Elektrode generiert wurde.
Jede Elektrode misst einen Sektor von 6 cm2 also ungefähr 6 Millionen Pyramidenzellen in Aktion.

Wo soll gemessen werden?
Thema: Lokalisation von Hirnfunktionen
Im Gehirn lassen sich bestimmte Fähigkeiten  lokalisieren. Sprache wird bei 80% der Menschen linksseitig   repräsentiert. Die Auswahl der Elektrodenposition ist nicht unerheblich.
In der Regel wird an Cz, C3 oder C4 trainiert, weil dort die Artefakte sehr niedrig sind.
Um ein individuelles Setting für den jeweiligen Klienten zu erstellen, kann es sinnvoll sein, vor Beginn der eigentlichen Therapie an verschiedenen Messpunkten das EEG 1 Minute zu messen und die Werte zu vergleichen.
Es bietet sich an, frontal an F3 F4 zu messen bei Aufmerksamkeitsstörungen oder Depressionen oder an C3 gegen C4.

Welche Gehirnwellen gibt es?
Delta
– Langsamstes Frequenzband von 0,5 bis 4
Schwingungen pro Sekunde
– Dominiert im Tiefschlaf
– Starkes Delta im Wach EEG ist ein Zeichen für ein verlangsamtes Gehirn, Müdigkeit, starke Unaufmerksamkeit
Theta
– 4-8 Hz
– Wichtiges langsames Frequenzband in vielen
Pathologien
– Assoziiert mit reduzierter Aktivität, Tagträumen, Unaufmerksamkeit, tiefer Entspannung
– Grundrhythmus bei herabgesetzter kognitiver
Aktivität
SMR (Senso-Motorischer-Rhytmus)
– 12-15 Hz
– nur messbar über dem Sensormotorischen
Kortex
– Assoziiert mit motorischer Ruhe und
Aufmerksamkeit
– Wichtig bei AD(H)S, Migräne, Epilepsie
Lo-Beta
– 15-19 Hz
– Wesentliches Frequenzband der aktiven
Informationsverarbeitung
– Bewusste Konzentration
Beta
– 19-23 Hz
– Frequenzband der aktiven
Informationsverarbeitung
– Bewusste Konzentration
– Höhere Konzentrationsleistung als
Lo-Beta
Hi-Beta
– Schnellstes Beta Band mit 23-27
Schwingungen pro Sekunde
– Assoziiert mit Stress, Anspannung, Hektik, Hyperaktivität, sehr Konzentrationsleistung
– Hoher Energieverbrauch des Gehirns
Gamma
– größer 30 Hz
– Top-Down Regulierung und Synchronisation von verschiedenen Hirnarealen
– Hohe Konzentration
– Lernprozesse
– Noch wenig erforscht

Auffälligkeiten bei AD(H(S
Typ 1: Langsame Delta oder Theta Aktivität frontal und zentral.
Typ 2: Alpha Aktivität frontal (Tuning Out des Gehirns)
Typ 3. Beta Spindeln frontal

Assessment:
Jede Stunde wird zuerst ein eine Minute dauerende Baseline gemessen, ein so genanntes Asessment. Dieses Assessment dient uns dazu, den augenblicklichen Zustand des Klienten zu erkennen und ein Setting für die Stunde zu erstellen.
Die Assesments werden mit der Angabe wo abgeleitet wurde, gespeichert, um Vergleichbarkeit herzustellen. Während des Assessments kann mit dem Klienten anfänglich eingeübt werden, was Artefakte sind und wie man sie verhindern kann. Die Reihenfolge der gemessenen Frequenzen ist wichtig. Da die Schädelkalotte tiefere Frequenzen stärker durchlässt als höhere Frequenzen, ergibt sich ein klares Bild. Die Frequenzen sollten wie die Orgelpfeifen von tief bis hoch angeordnet sein. Überall, wo Frequenzen aus der Reihenfolge ausbrechen, sollte das Trainingssetting angepasst werden. Die Wahl des Ableitungsortes richtet sich nach den Symptomen und nach dem gemessenen EEG an den vermuteten Ableitungspunkten. In der Regel kann aber auch an Cz, C3 oder C4 abgeleitet werden.
Vorteil: wenig Artefakte
Vorteil: Verbindung nach frontalen Hirnregionen
Vorteil: Verbindungen zu tiefer liegenden Hirnregionen
Vor jeder Ableitung den Impedanzcheck nicht vergessen.

Vermeiden von Artefakten.
Artefakte können entstehen durch Augenbewegungen, Schlucken, Muskelanspannung, Zähneknirschen, Kaugummikauen, schlechte Elektrodenposition (rutschen) äußere Bedingungen (zu heiß, zu feucht

Wie beginnt ein Training?
Erste Handlung:
Ein Assessment (Roh EEG) von 1-3 Minuten. Besprechen mit dem Klienten. Ziele erläutern, Artefakte erkennen und erläutern. Hilfreich ist eine im Sichtfeld der Kindes befindliche Grafik, die daran erinnert: bis 10 Hz schlecht, 12-20 Hz konzentriert und ruhig, 22-36 Hz ängstlich, gedankenvoll, sorgenvoll, Muskel angespannt. Bei ADHS Kindern oft sinnvoll: Vor dem Beginn eines Neurofeedbacktrainings mit einem Atemtraining ohne Elektroden zu beginnen
Wenn das Kind die Hand still hält, mit Verstärkern belohnen (Token).
Bei Erwachsenen: Das Roh EEG beobachten, ob der Klient aus der Konzentration geht. Dem Klienten das Verhalten unmittelbar spiegeln. Der Trainer sollte die gesamte Session beim Klienten bleiben.
Erst in der Phase des Generalisierens kann es Sinn machen, den Klienten allein zu lassen. Der Trainer sollte hinter dem Klienten sitzen, so dass   dieser den Monitor gut sieht.Der Klient kann sich eventuell besser konzentrieren  ohne Ton oder Bild. Das ist in Ordnung.
Aufgabe des Trainers:
Immer positiv bleiben. Assistieren, anfeuern, variieren, also immer Coach bleiben und manchmal auch Lehrer.Wichtig ist das Mitschwingen und Spiegeln von  Verhalten. Es muss eine Kommunikation zwischen Klient und Trainer sein, die zum großen Teil nonverbal ist. Eigenerfahrung hilft, mögliche Strategien zu vermitteln
Das beste Motto:
Du kannst den Wind nicht abstellen, aber Du kannst die Segel justieren.
Das heißt: die Basispersönlichkeit ist unveränderlich, aber der Klient erlernt eine neue Handlungsweise und Selbstregulation.
Die neue Handlungsstrategie erlaubt den Kindern ruhig und konzentriert bei Lernaufgaben zu bleiben.

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