Schlüssel Areale des affektiven Netzwerks beinhalten den Cingulate Gyrus und
die Brodman Areale 24, 25, 33 plus den anterioren Teil der Insula, Brodman
Areal (BA 13). Diese Regionen haben eine Verbindung zur Amygdala, zum Septum, zum
medialen und orbifrontalen Kortex, zur anterioren Insula, dem ventralen
Striatum ( Nucleus accumbens), zum periäquaduktalen
Grau und zum Motor Nukleus im autonomen Hirnstamms. BA 25 besitzt eine direkte
Verbindung mit dem Nukleus der solitären Trakts in der Medulla, wie bereits im
Abschnitt über Stress-Reaktionen und Herz Raten Variabilitätstraining an
anderer Stelle dieses Buches berichtet.
BA 13 Insula
Die Insula ist eine Einfaltung des Kortex zwischen dem inferioren frontalen Kortex und den Temporalen Polen. Sie ist ein Teil des cerebralen Kortex, der tief im lateralen Sulcus eingefaltet liegt. Der laterale Sulcus kann auch als ein Spalt beschrieben werden. Er trennt den Temporal Lappen vom Parietallappen und dem Frontallappen. Das ist in den Diagrammen des Buches nicht sichtbar. Deshalb werden wir es hier an dieser Stelle durch eine Illustration verdeutlichen.
Figürliche Darstellung zur
Illustration der relativen Position der Insula unter Berücksichtigung des
oberen Frontallappens (frontal (superior) lobe), des unteren Temporallappens (temporal
(inferior) lobe), und der medialen Basalganglien (the basal ganglia (medial ). In
dieser Grafik ist der Cingulate Kortex superior/medial mit dem Cingulum (nur
das Label “...LUM” ist sichtbare) gezeigt, der zum zentralen Kern führt. Unterhalb
des Cingulate Kortex markieren gestrichelte Linien das Corpus Callosum.
Insula (BA 13 un nahe BA 43)
Wenn man das
menschliche Gehirn seziert, ist der insuläre Kortex meist sichtbar, wenn man
beide Hände auf den lateralen Sulcus legt und dann Frontallappen und
Temporallappen auseinander schiebt, um zwischen diese beiden zu schauen. Der
insuläre Kortex verläuft entlang beider Lappen, wird aber zur Einfaltung
anstatt sich lateral auszubreiten wie in der frühen Entwicklung. Es ist möglich,
dass an diesen wichtigen Teilbereich des Kortex mit einer Elektrodenposition zwischen
C3/T7 oder C4/T8 rechtslateral bestimmte Symptome durch NFB beeinflusst werden
können. Alternativ kann aber das LORETA NFB einen noch direkteren Einfluss
haben. Nach der Sammlung der Daten aus seiner 19 Kanal Ableitung und bevor man
LORETA NFB benutzt, beobachtet man, welche Frequenz oder welche Frequenzen beim
Klienten außerhalb der vergleichenden Normwerte aus der jeweiligen Datenbank an
Brodman Areal 13, der Insula, liegen, das wird durch eine LORETA Messung verifiziert.
Wenn die gleiche Frequenz, gemessen zwischen C3 und T7, außerhalb der Normdaten
liegt, müssen wir zuerst das Oberflächen NFB dazu benutzen, diese Frequenz zu
normalisieren, und das tun wir, indem wir dem Patienten während des NFB Aufgaben
stellen, die einen Bezug zu seinen Symptomen haben.
In Anbetracht
der Bedeutung der Insula für die Aufrechterhaltung des Balance zwischen
sympathischem Nervensystem (rechte Insula) und parasympathischen Nervensystem
(linke Insula), kombinieren wir Neurofeedbacktraining IMMER mit Herz-Raten-Variabilitätstraining
(HRV) Weil wir nicht in der Lage sind, die kleine Gruppe von Neuronen die für
ein spezielles Netzwerk verantwortlich sind, gezielt anzusprechen, benutzen wir
kognitive Strategien und Aufgabenstellungen um die anvisierten Netzwerke des
Klienten während des Trainings zu aktivieren. Symptome beim Klienten, deren
Verbesserung das Ziel des jeweiligen NFB sind, werden als Aspekte der gestörten
Funktion von Insula oder der mit dieser verbundenen Netzwerke zu betrachten
sein. Das Training eines Klienten mit Beeinträchtigungen der insulären
Funktionen, eventuell durch eine traumatische Hirn Verletzung, ist ein
kompliziertes Unterfangen. Diese Patienten zeigen eine Abnahme der Herz-Raten-
Variabilität (HRV), also macht es Sinn, NFB mit einem Training der HRV zu
kombinieren.
Die Insula
hat auch Bedeutung für das affektive Netzwerk und ist eine Schlüsselkomponente
in vielen exekutiven Funktionen. Sie kann ebenso im Default Netzwerk eine
Funktion haben. Beide Insulae spielen eine Rolle bei diversen Funktionen, die
mit Emotionen und der Aufrechterhaltung der Homöostase des Körpers zu tun
haben. Diese beinhalten höherrangige Emotionen wie Liebe, Freude, Humor,
ausdrückbare Furcht oder Abneigung und die entwickelte sexuelle Wahrnehmung. Sie
spielen eine Rolle in der bewussten Wahrnehmung von Hitze, Tönen, Berührung,
Vibrationen, Tastsinn und Geruch. Ihre Aktivität steigt gleichförmig mit der Aktivität
der Amygdala und dem anterioren cingulären Regionen bei der Lösung emotionaler
Aufgaben. Diese Regionen sind nachweisbar verbunden mit Reaktionen des
Herzschlags und der emotionalen Reaktion auf die Präsentation von Bildern mit unterschiedlichen
Gesichtsausdrücken von Empfindungen. (Yang, 2007).
Die Insula
ist beteiligt am exekutiven Netzwerk und in der Wahrnehmung und sowie der
Kontrolle der Motorik. Sie ist beteiligt an Netzwerken für logisches Begreifen,
dem Verstehen von Wortbedeutungen und dem verbalen Gedächtnis. Sie spielt eine
Rolle in kognitiven Funktionen des Planens, Kategorisierens der Fehlererkennung
und des verbalen Gedächtnisse. Die Insula ist ebenfalls wichtig für die Selbstreflexion.
Man kann aus alle dem erkennen, dass sie im Affektiven, im Exekutiven, im Salience
sowie dem Default Netzwerk eine wichtige Rolle spielt. Als Bestandteil des
Salience Netzwerks ist sie mit verantwortlich für das Ein- und Ausschalten des
Default Netzwerkes (Gotman, 2005). Die rechte Insula hat eine Scvhalterfunktion
beim Wechsel zwischen exekutiven und default Funktionen während Aufgaben, die
die Aufmerksamkeit beanspruchen. (Sridharan,
2008).
Die Insulae sind
ebenso bedeutsam zur Kontrolle des autonomen Nervensystems und des Affektes. Wie
bereits erwähnt beeinflusst die linke Insula das parasympathische System und
die rechte Insula das sympathische Nervensystem. Die rechte Insula ist beteiligt an bewusster,
emotionaler und physischer Selbstwahrnehmung. Die Aktivität von Amygdala und rechter
Insula nimmt immer dann ab, wenn es zum Anstieg der Aktivität präfrontaler
Regionen kommt, die Reaktionen auf negative emotionale Stiumuli steuern.Das
bedeutet, das kognitive Neubewertung negativer emotionaler Stiumuli die
Aktivität von Insula und Amygdala verringern können. (Lutz et al., 2009). Hingegen ist der rechte insuläre Kortex
aktiviert bei Ekelgefühlen, die zu Vermeidungsverhalten führen. Sie werden sich
sicher daran erinnern, dass der Mensch gemäß der Arbeit von Davidson (1990), wird
dazu neigt, Vermeidungsverhalten mit Aktivierung frontaler, rechter Regionen zu
assoziieren, was aber dem Eben Festgestellten zuwiderläuft, das eher eine
Aktivierung linker frontaler Regionen vermuten lässt. Aktivierung der Insula
kann auch mit Angst in Verbindung gebracht werden.
Der insuläre
Kortex spielt eine Rolle in der körperlichen Selbstwahrnehmung. Es gibt
Verbindungen zu Spiegelneuronen der inneren und äußerer Erfahrung, die eine
Verbindung zu Funktionen der Insula
besitzen. Sie spielt eine Rolle in der gefühlsmäßigen Komponente bei Schmerz, Angst
und Gefühlen von Hoffungslosigkeit (Sheline et al., 2009). Man vermutet, dass
die Insula konvergente Informationen zusammenführt, um sie in einen emotional
relevanten Kontext der sensorischen Erfahrung zu bringen. Die Insulae senden
Output zu einer ganzen Anzahl mit dem limbischen System verbundenen Strukturen
wie der Amygdala, dem ventralen Striatum, dem Nucleus Accumbens und dem
orbifrontalen Kortex, ebenso wie zu motorischen Anteilen. Der insuläre Kortex
spielt eine Rolle bei Angststörungen und emotionaler Dysregulation. Während die
Amygdala mehr in soziale Ängste involviert zu sein scheint, ist die Aktivierung
der Insula mehr mit Angst und Gefahreinschätzung verbunden (Shah et al.,
2009).
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