BAs 8, 9, 32, 33, 24
Fz:
Fz ist die geeignete Elektrodenposition um
Einfluss auf die folgenden Brodman Areale im Zentrum des frontalen Kortex zu
nehmen: BA 9 im präfrontalen Kortex, BA 33, 32, 24, die eine Verbindung zum ACC
besitzen, und BA 8 (ventral). Sie beeinflussen wahrscheinlich auch die
frontalen Augenfelder in Hinsicht auf motorische Kontrolle, Fokus und
Augenfolgebewegungen.
Anteriorer
Cingulate Gyrus und Medialer Präfrontaler Cortex
Funktionen mit Bezug zum affektiven Netzwerk im
medialen frontalen Kortex, BA 32 und dem anterioren Cingulate Kortex (ACC) sind:
Inhibition emotionaler Regungen,
Modulation von Emotionen (Sensibilität) und Verhaltenssteuerung. Wie bereits
bemerkt, spielt diese Region eine Rolle bei Motivation und Aufmerksamkeit. BA
32 ist der dorsale ACC und spielt eine bedeutende Rolle im exekutiven Netzwerk.
Funktionen, die eine Beziehung zum exekutiven Netzwerk im medialen,
frontalen kortikalen Exekutiv System sind: Handlungssteuerung, Schwenken der
Aufmerksamkeit, Beurteilung von emotionalen oder kognitiven Ereignissen, kognitive
Flexibilität oder Unbeweglichkeit, Zwangsgedanken, Zwangsverhalten, exzessive
Sorge, Streitsucht, oppositionelles Verhalten oder
sich Verrennen in bestimmte Handlungen oder Gedanken. Kontrolle ermöglicht dem
Gehirn, Fehler zu vermeiden und die Qualität von Handlungen zu verbessern. Sie
alarmiert die exekutiven Kontrollmechanismen um Ressourcen zu wecken und
Korrekturen zu ermöglichen.
Dysfunktionen im rostralen anterioren
Cingulate Gyrus und dem mittleren Frontallappen, die bei einem Patienten mit einer Zwangsstörung beobachtet werden,
können sich in evozierten Potentialen an
Fz und Cz spiegeln, insbesondere in niedrigen Amplituden mit langer Latenz der
P400 Komponente, wenn diese mit den Normwerten aus einer Datenbank verglichen
wird.
Dorsale Central Midline Structures (DCMS)
Der dorsomediale präfrontale Kortex (SACC) ist verbunden mit dem lateralen präfrontalen Kortex. In einer Meta
Analyse von Studienergebnissen über die kognitive Kontrolle von Emotionen,
wurden die dorsalen präfrontalen Regionen durch Funktionen charakterisiert, die
Neubewertungen bzw. Neueinschätzung umfassten, und explizit auch Begründungen
betrafen von emotionalen Stimuli. (Ochsner and Gross, 2005). Der dorsale CMS könnte ebenso beteiligt sein an der
Neueinschätzung- und bewertung von selbstbezogenen Stimuli. Er besitzt eine
starke bewertende und richtende Komponente. Er ist beteiligt an der
Einschätzung anderer Menschen (Theory of mind) (Frith and Frith, 2003). In PET
Studien ist es der ventrale mediale präfrontale Kortex, der gemeinsam mit dem
dorsalen medialen präfrontalen Kortex
(DMPC) und den temporalen Polen in selbstbezogenen Aufgabenstellungen
und beim Wissen über sich selbst eine Rolle spielt. (D’Argembeau et al., 2005).
Patienten mit Läsionen im dorsalen CMS zeigen Störungen des Sozialverhaltens (Damasio, 2003). Northoff und seine Kollegen machen klare Aussagen zur Bedeutung des CMS. Um Ihre Ausführungen kurz zusammenzufassen: sie bemerken, dass selbstbezogene Prozesse von medialen Mittellinien Strukturen ausgehen. Weil der CMS dicht und reziprok mit subkortikalen Mittellinienregionen verbunden ist, postulieren sie ein integriertes Mittellinien System, das das Selbstkonzept und das Konzept des Selbst verstehen lässt. Sie kommen zu dem Schluss, dass selbstbezogene Prozesse innerhalb des CMS den Kern unseres Selbstverständnisses bilden, und von entscheidender Bedeutung für die Gefühl des Selbsterlebens sind.
(Northoff et al.,
2006). Diese selbstbezogenen Prozesse sind ein Aspekt des Default Netzwerkes. Diese
Entdeckungen unterstreichen die Bedeutung der Kombination entweder von einem
ein Kanal NFB an Cz oder FCz oder LORETA Z Score NFB mit einem HRV Training.
Anterior Cingulate, weitere Verbindungen
Wie vorhin unter “FCz” beschrieben ist der Anteriore Cingulate Kortex (ACC) eine
Schlüsselregion für das affektive und das exekutive Netzwerk. Es ist von
entscheidender Bedeutung, bei der Fehlererkennung. Wie bereits erwähnt ist der
ACC mit dem medialen und dem orbitalen präfrontalen Kortex, der Insula und dem
gesamten limbischen System verbunden. Zusätzlich erhält er Input vom Hirnstamm,
der, bedeutsam für NFB und BFB, vagale Afferenzen zwischen Herz und dem Nukelus
Solitarius in der Medulla besitzt. Dieser Nukleus ist mit dem Locus Coeruleus
verbunden (LC-Noradrenalin Produktion) und in beide Richtungen und durch den
Locus Coeruleus hindurch, ist er mit dem Hypothalamus und dem limbischen Sytem inklusive
der Insula und dem ACC verbunden. Das sind wichtige Verbindungen um eine ganze
Reihe von Störungen zu erklären, die diesem System entstammen, wie
Angststörungen, Störungen aus dem autistischen Spektrum, reaktive
Bindungsstörungen und auch die Hypervigilianz, die man bei Menschen mit ADHS
beobachten kann, ist eine Unfähigkeit Abschaltreaktionen vorzunehmen, die
normalerweise in sicherer Umgebung erfolgen (Porges). Die anteriore Cingulate
scheint eine zentrale Rolle bei diesen Störungen inne zu haben, die das affektive
Netzwerk involvieren. Der ACC besitzt auch direkte Verbindung zur Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden Achse (HPA).
Diese Verbindungen spielen eine große Rolle in der menschlichen Stressreaktion
und daher müssen wir noch einmal die Bedeutung der Kombination von HRV Training
und Neurofeedback in der Behandlung solcher Störungen betonen (Thompson &
Thompson, 2007). Affekte sind komplex und die Folge der Aktivierung von
affektiven und exekutiven Subnetzwerken. Eines der Beispiele dafür ist auch die
Depression.
Areale des exekutiven und affektiven Netzwerks, die an
der Depression beteiligt sind (Ridder, 2010)
· Exekutive/Kognitive Aspekte des Netzwerks = Grün (BAs 9, 46, 23, 24, 31, 32, 40)
· Affekives/vegetativeAffect/Vegetative Aspekte des
Netzwerks = ORANGE
(BA 25, 13, anteriore Insula, Hippocampus, Hypothalamus)
· Integration und Verbindung von Kognition und Vegetativ = Rot (BA
24, 9, 10, 11) (der rote Bereich kann bis zu BA 11 ausgedehnt werden).
Bei der Depression haben die vegetativen/autonomen
Netzwerkbeeinträchtigungen eine ventrale Komponente (Schlafstörungen,
Appetitverlust und Libidoverlust), die sich auf die Hypothalamus-Hypophysen-
Nebennierenrinde Achse, den Hippocampus, die Insula (BA 13) den subgenualen
Cingulate (BA 25) und den Hirnstamm erstrecken. Es sollte erwähnt werden, dass
der Solitary Nukleus eine Verbindung zu BA 25 besitzt und auch das kann wiederum
erklären, warum HRV Training einen positiven Einfluss auf die Symptome der
Depression hat.
Schlafstörungen sind ein bedeutender Faktor der Depression. Schlafstörungen
führen zur Abnahme des Kortisolspiegels und fördern Entzündungsreaktionen
(durch den Anstieg des Cytokine IL6) und führen zu erhöhter Infektanfälligkeit,
dazu kommt noch die Abnahme der zellulären Immunität. Studien haben
beispielsweise demonstriert, dass Schichtarbeiter öfter an Erkältungen leiden
als Menschen, die am Tage arbeiten. Einige Studien kommen zusammenfassend zu
der Feststellung, dass Erwachsene, die weniger als fünf, aber auch die, die
mehr als 9 Stunden schlafen, ein erhöhtes Risiko haben an Erkältungen zu
erkranken. Andere legen nahe, dass die meisten Erwachsenen 8 bis 9 Stunden
Schlaf brauchen, und dass sie anfälliger werden für Grippeinfektionen, wenn sie
weniger als 7 Stunden schlafen. Sowohl Stress als auch Deprivation führen zum
Anstieg von entzündungsfördernden Cytokinen.
Das führt zu einer Verschlimmerung der Depression und damit zu schlechter
Konzentrationsfähigkeit und der Unfähigkeit, Freude zu empfinden, sowie zu
Rückzugsverhalten. (Prather,
Rabinovitz, Pollock & Lotrich, 2009; Prather, Marsland, Hall, Neumann, Muldoon & Manuck, 2009; Buysse et al., 2011).
Die exekutiven Komponenten des
affektiven Netzwerks bei Depressionen werden im dorsalen Anteil dieses
Netzwerks gefunden, der Aufmerksamkeit und sensorisch kognitive Symptome moduliert.
(Apathie, Aufmerksamkeitsprobleme, Exekutive Defizite) Das betrifft auch den
dorsolateralen präfrontalen Kortex (BA 9
und 46), den dorsolateralen anterioren Cingulate (BA 24’), posterioren Cingulate (BA 23, 31), den inferioren Parietallappen (BA 40), sowie das Striatum. Die dorsalen präfrontalen Anteile,
inklusive des ACC, sind auch bei der kognitiven Kontrolle von Emotionen,
inklusive deren Neubewertung, Erforschung oder expliziten Einordnung
emotionaler Stimuli von Bedeutung.
Informationen, die die Kognition und die Emotion
betreffen, die von beiden Regionen (ventral und dorsal) stammen, werden integriert
vom rostralen anterioren Cingulate (BA 24), dem medialen frontalen Kortex (BA 9 und 10), dem orbitalen frontalen
Kortex (BA 11), sowie frontopolaren
Arealen, wie in der oberen Grafik dargestellt. Depressives Gedankenkarussell
könnte im Default Netzwerk angeregt sein, mit dessen Verbindungen zum posterioren
Cingulate und den subgenualen Cingulate Anteilen. (Berman et al., 2011).
Die zentrale Mittellinienregion, die jetzt für
Depressionen aufgeführt wurde, spielt aber auch eine bedeutende Rolle bei
Drogenmissbrauch und bei bipolaren Störungen. Robbins hat die Ergebnisse der
Studien über Drogenmissbrauch und dessen Zusammenhang mit diesen
neuoanatomischen Strukturen zusammengefasst. (Robbins et al., 2009). Bipolare
Störungen sind eine anhaltende und wiederkehrende Krankheit, die aus
periodischen Zyklen manischer und depressiver Art bestehen. Diese Störung kann zu
weitreichende Folgen führen wie einer hohen Scheidungsrate und vermehrten
Selbsttötungen, aber auch zu Alkohol- oder Drogenmissbrauch, in den manischen
Phasen zu eratischen Arbeitsleistungen und zu bemerkenswert produktiven Phasen.
Bipolare Störungen werden oft erst sehr spät diagnostiziert, oder mit anderen
Störungsbildern verwechselt, etwa einer unipolaren Depression (Nusslock
et al., 2012). Erkrankte Kinder werden wahrscheinlich zuerst eine ADHS Diagnose
erhalten, die erst später, in der Jugend, als bipolare Störung zu Tage erkannt
wird.
Bei der bipolaren
Störung finden wir während der Manie eine deutlich angehobene Aktivität im linken
dorsal anterioren Cingulate und am linken Kopf des Caudate. (Blumberg, 2000). In QEEG Assessments
finden wir erfahrungsgemäß hochamplitudige Beta Spindeln, die, wenn wir mittels
LORETA analysieren, im rechten NDH Frontallappen ihren Ursprung haben.
Cingulate Cortex
Bisher behandelten unsere
Erläuterungen die prinzipiellen Funktionen der Komponenten des affektiven
Netzwerks. Nun wenden wir uns den zweiten und dritten Sektionen des Anterioren
Cingulate Kortex (ACC) zu, den exekutiven und den motorischen Anteilen.
Fz und auch
Cz; Zweite Sektion des Anterioren Cingulated Kortex (ACC): Kognition (Dorsal)
Eine andere wichtige Funktion des Anterioren
Cingulated Gyrus, sind die exekutiven Komponenten des ACC: Initiation von Handlungen, Motivation, und zielgerichtetes Verhalten.
Die Aufrechterhaltung der Aufmerksamkeit ist eine Schlüsselfunktion dieser
Region. Aufmerksamkeit im Raum steuert die der contralateralen Seite. Der Leser
sollte aber wissen, dass nicht alle Aufmerksamkeitsprozesse mit der Funktion
des ACC zusammen hängen. Beispielsweise ist der linke dorsolaterale Kortex
während des Lesens und bei semantischen Prozessen aktiviert, der ACC aber nicht, obwohl Lesen Aufmerksamkeit erfordert.
(Peterson, 1990). Der ACC ist wichtig im Wachrufen von Dingen aus dem
Kurzzeitgedächtnis. Er ist beteiligt an der motivationalen Bewertung interner
oder externer Stimuli vor dem Handeln
Der ACC ist wichtig für die Regulation
von kontextabhängigem Verhalten, das man bei Angststörungen, Panikstörungen,
Zwangsstörungen (OCD), soziopathischen Persönlichkeitsstörungen oder dem
Asperger Syndrom bemerkt. Die Neuroanantomie der Panikstörung wurde von Gorman
beschrieben. (Gorman et al., 2000).
Die dritte
Sektion des Anterioren Cingulate (ACC) (Motorik)
Ein drittes
Netzwerk von Funktionen, die durch den Anterioren Cingulate Kortex (ACC) moduliert
werden, ist die Kontrolle der Motorik. Die Orte dieser ACC bedingten Regulation
der Motorik liegen im Cingulate Sulcus und dem nociceptive Kortex der mit der
Mittellinie und intralaminaren thalamischen Nuclei kommuniziert.
(Peterson, 1990, p280). Die motorische Region besitzt Verbindungen zum
Rückenmark und zum roten Nukleus. Sie kontrolliert prämotorische
Funktionen.
Die Cingulated Kortikale Seite
beinhaltet die nociceptive Region, die eine große Bedeutung in der Reaktionswahl und bei anspruchsvollen
kognitiven Informationsverarbeitungen besitzt. Die Hauptfunktion dieser kortikalen
Region ist die Reaktionswahl bei der Aktivierung skelettomotorischer Aktivität und
Antworten auf Noxen oder Störreize
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