Mittwoch, 10. August 2016

Brodmann Areale und Funktion Neurofeedback Book alles bisher Übersetzte

Insula

BA 13

C3-T7; C4-T8



Schlüssel Areale des affektiven  Netzwerks beinhalten den Cingulate Gyrus und die Brodman Areale 24, 25, 33 plus den anterioren Teil der Insula, Brodman Areal (BA 13). Diese Regionen haben eine Verbindung zur Amygdala, zum Septum, zum medialen und orbifrontalen Kortex, zur anterioren Insula, dem ventralen Striatum ( Nucleus accumbens), zum periäquaduktalen Grau und zum Motor Nukleus im autonomen Hirnstamms. BA 25 besitzt eine direkte Verbindung mit dem Nukleus der solitären Trakts in der Medulla, wie bereits im Abschnitt über Stress-Reaktionen und Herz Raten Variabilitätstraining an anderer Stelle dieses Buches berichtet.




BA 13 Insula

Die Insula ist eine Einfaltung des Kortex zwischen dem inferioren frontalen Kortex und den Temporalen Polen. Sie ist ein Teil des cerebralen Kortex, der tief im lateralen Sulcus eingefaltet liegt. Der laterale Sulcus kann auch als ein Spalt beschrieben werden. Er trennt den Temporal Lappen vom Parietallappen und dem Frontallappen. Das ist in den Diagrammen des Buches nicht sichtbar. Deshalb werden wir es hier an dieser Stelle durch eine Illustration verdeutlichen.


Figürliche Darstellung zur Illustration der relativen Position der Insula unter Berücksichtigung des oberen Frontallappens (frontal (superior) lobe), des unteren Temporallappens (temporal (inferior) lobe), und der medialen Basalganglien (the basal ganglia (medial ). In dieser Grafik ist der Cingulate Kortex superior/medial mit dem Cingulum (nur das Label “...LUM” ist sichtbare) gezeigt, der zum zentralen Kern führt. Unterhalb des Cingulate Kortex markieren gestrichelte Linien das Corpus Callosum.
Insula (BA 13 un nahe BA 43)
Wenn man das menschliche Gehirn seziert, ist der insuläre Kortex meist sichtbar, wenn man beide Hände auf den lateralen Sulcus legt und dann Frontallappen und Temporallappen auseinander schiebt, um zwischen diese beiden zu schauen. Der insuläre Kortex verläuft entlang beider Lappen, wird aber zur Einfaltung anstatt sich lateral auszubreiten wie in der frühen Entwicklung. Es ist möglich, dass an diesen wichtigen Teilbereich des Kortex mit einer Elektrodenposition zwischen C3/T7 oder C4/T8 rechtslateral bestimmte Symptome durch NFB beeinflusst werden können. Alternativ kann aber das LORETA NFB einen noch direkteren Einfluss haben. Nach der Sammlung der Daten aus seiner 19 Kanal Ableitung und bevor man LORETA NFB benutzt, beobachtet man, welche Frequenz oder welche Frequenzen beim Klienten außerhalb der vergleichenden Normwerte aus der jeweiligen Datenbank an Brodman Areal 13, der Insula, liegen, das wird durch eine LORETA Messung verifiziert. Wenn die gleiche Frequenz, gemessen zwischen C3 und T7, außerhalb der Normdaten liegt, müssen wir zuerst das Oberflächen NFB dazu benutzen, diese Frequenz zu normalisieren, und das tun wir, indem wir dem Patienten während des NFB Aufgaben stellen, die einen Bezug zu seinen Symptomen haben.
In Anbetracht der Bedeutung der Insula für die Aufrechterhaltung des Balance zwischen sympathischem Nervensystem (rechte Insula) und parasympathischen Nervensystem (linke Insula), kombinieren wir Neurofeedbacktraining IMMER mit Herz-Raten-Variabilitätstraining (HRV) Weil wir nicht in der Lage sind, die kleine Gruppe von Neuronen die für ein spezielles Netzwerk verantwortlich sind, gezielt anzusprechen, benutzen wir kognitive Strategien und Aufgabenstellungen um die anvisierten Netzwerke des Klienten während des Trainings zu aktivieren. Symptome beim Klienten, deren Verbesserung das Ziel des jeweiligen NFB sind, werden als Aspekte der gestörten Funktion von Insula oder der mit dieser verbundenen Netzwerke zu betrachten sein. Das Training eines Klienten mit Beeinträchtigungen der insulären Funktionen, eventuell durch eine traumatische Hirn Verletzung, ist ein kompliziertes Unterfangen. Diese Patienten zeigen eine Abnahme der Herz-Raten- Variabilität (HRV), also macht es Sinn, NFB mit einem Training der HRV zu kombinieren.

Die Insula hat auch Bedeutung für das affektive Netzwerk und ist eine Schlüsselkomponente in vielen exekutiven Funktionen. Sie kann ebenso im Default Netzwerk eine Funktion haben. Beide Insulae spielen eine Rolle bei diversen Funktionen, die mit Emotionen und der Aufrechterhaltung der Homöostase des Körpers zu tun haben. Diese beinhalten höherrangige Emotionen wie Liebe, Freude, Humor, ausdrückbare Furcht oder Abneigung und die entwickelte sexuelle Wahrnehmung. Sie spielen eine Rolle in der bewussten Wahrnehmung von Hitze, Tönen, Berührung, Vibrationen, Tastsinn und Geruch. Ihre Aktivität steigt gleichförmig mit der Aktivität der Amygdala und dem anterioren cingulären Regionen bei der Lösung emotionaler Aufgaben. Diese Regionen sind nachweisbar verbunden mit Reaktionen des Herzschlags und der emotionalen Reaktion auf die Präsentation von Bildern mit unterschiedlichen Gesichtsausdrücken von Empfindungen. (Yang, 2007).

Die Insula ist beteiligt am exekutiven Netzwerk und in der Wahrnehmung und sowie der Kontrolle der Motorik. Sie ist beteiligt an Netzwerken für logisches Begreifen, dem Verstehen von Wortbedeutungen und dem verbalen Gedächtnis. Sie spielt eine Rolle in kognitiven Funktionen des Planens, Kategorisierens der Fehlererkennung und des verbalen Gedächtnisse. Die Insula ist ebenfalls wichtig für die Selbstreflexion. Man kann aus alle dem erkennen, dass sie im Affektiven, im Exekutiven, im Salience sowie dem Default Netzwerk eine wichtige Rolle spielt. Als Bestandteil des Salience Netzwerks ist sie mit verantwortlich für das Ein- und Ausschalten des Default Netzwerkes (Gotman, 2005). Die rechte Insula hat eine Scvhalterfunktion beim Wechsel zwischen exekutiven und default Funktionen während Aufgaben, die die Aufmerksamkeit beanspruchen. (Sridharan, 2008). 

Die Insulae sind ebenso bedeutsam zur Kontrolle des autonomen Nervensystems und des Affektes. Wie bereits erwähnt beeinflusst die linke Insula das parasympathische System und die rechte Insula das sympathische Nervensystem.  Die rechte Insula ist beteiligt an bewusster, emotionaler und physischer Selbstwahrnehmung. Die Aktivität von Amygdala und rechter Insula nimmt immer dann ab, wenn es zum Anstieg der Aktivität präfrontaler Regionen kommt, die Reaktionen auf negative emotionale Stiumuli steuern.Das bedeutet, das kognitive Neubewertung negativer emotionaler Stiumuli die Aktivität von Insula und Amygdala verringern können. (Lutz et al., 2009).  Hingegen ist der rechte insuläre Kortex aktiviert bei Ekelgefühlen, die zu Vermeidungsverhalten führen. Sie werden sich sicher daran erinnern, dass der Mensch gemäß der Arbeit von Davidson (1990), wird dazu neigt, Vermeidungsverhalten mit Aktivierung frontaler, rechter Regionen zu assoziieren, was aber dem Eben Festgestellten zuwiderläuft, das eher eine Aktivierung linker frontaler Regionen vermuten lässt. Aktivierung der Insula kann auch mit Angst in Verbindung gebracht werden.

Der insuläre Kortex spielt eine Rolle in der körperlichen Selbstwahrnehmung. Es gibt Verbindungen zu Spiegelneuronen der inneren und äußerer Erfahrung, die eine Verbindung zu Funktionen der  Insula besitzen. Sie spielt eine Rolle in der gefühlsmäßigen Komponente bei Schmerz, Angst und Gefühlen von Hoffungslosigkeit (Sheline et al., 2009). Man vermutet, dass die Insula konvergente Informationen zusammenführt, um sie in einen emotional relevanten Kontext der sensorischen Erfahrung zu bringen. Die Insulae senden Output zu einer ganzen Anzahl mit dem limbischen System verbundenen Strukturen wie der Amygdala, dem ventralen Striatum, dem Nucleus Accumbens und dem orbifrontalen Kortex, ebenso wie zu motorischen Anteilen. Der insuläre Kortex spielt eine Rolle bei Angststörungen und emotionaler Dysregulation. Während die Amygdala mehr in soziale Ängste involviert zu sein scheint, ist die Aktivierung der Insula mehr mit Angst und  Gefahreinschätzung verbunden (Shah et al., 2009).
Anatomische Verbindungen
Die Insula ist auf Grund ihrer starken Vernetzung eine so wichtige Region. Sie hat eine starke Verbindung zum Hippocampus und zum Hypothalamus. Die letzteren beeinflussen das autonome Nervensystem, wie bereits im Vorangehenden beschrieben. Die rechte Insula affiziert das symathische Nervensystem und die linke das parasympathische Nervensystem, teilweise mittels Verbindungen zum Nucleus Accumbens, der beide Systeme im Gleichgewicht hält. (Nagai et al., 2010). Nagai stellt fest, “Der insuläre Kortex verfügt über reziproke Verbindungen mit dem anterioren cingulat Gyrus, der Amygdala, dem entorhinal Kortex, dem medialen und dem orbifrontalen Kortex, den temporalen Polen und er besitzt afferent Verbindungen zur Formation des Hippocampus.”

Zusätzlich verfügt der insuläre Kortex um dichte reziproke Verbindungen zu subkortikalen Kernen inclusive der lateralen hypothalamischen Region, dem Nucleus Tractus Solitarus und dem parabrachial Nukelus wobei auch diese Knotenpunkte miteiander reziprok verbunden sind..
Bedeutung beim HRV Training
Von Bedeutung für den Biofeedback Therapeuten, der mit HRV Training arbeitet, ist der Einfluss dieser Strukturen auf den efferenten Output des vagalen Systems. Diese Verbindungen, und damit das gesamte affektive Netzwerk, können sowohl von NFB als auch von BFB beeinflusst werden. Das ist der Grund, warum wir Neurofeedbacktherapeuten dazu raten NFB Interventionen immer mit HRV Interventionen zu koppeln. Veränderungen der Herzfrequenz können mit der Aktivität in der rechten mittleren Insula zusammen hängen, weil die rechte Insula einen Einfluss auf den Sympathikus besitzt.
Sowohl das Herz als auch das System des Baroreflexes besitzen direkte vagale afferente Verbindungen zum Nukleus des NST (solitary tract). Das wurde bereits früher im Rahmen einer Illustration unterhalb der Beschreibung des Frontallappens, diskutiert: „Bedeutung des HRV Trainings – Verbindungen zum NST im Hirnstamm)“ Der NST besitzt darüber hinaus weitere Verbindungen zum Parabrachial Nukleus (Atemkontrolle), zum Locus Coeruleus (Produktion von Norephinephrin, einem Schlüssel zum Verständnis der Stressreaktion) dem Thalamus, dem Hypothalamus (Kontrolle des autonomen Nervensystems und des Outputs der Hirnanhangdrüse) der Amygdala und dem Cingulate Kortex

Diese Verbindungen bedeuten, dass dieses Netzwerk nicht nur eine Rolle bei der Stimmungsmodulation sondern auch bei der damit zusammen hängenden physiologischen Regulation des autonomen Nervensystems und der endokrinen Funktionen besitzt. Zusätzlich ist das affektive Netzwerk ebenfalls von Bedeutung für das konditionierte emotionale Lernen, für den emotionalen Anteil des inneren Sprachausdrucks, für die Beurteilung motivationaler Inhalte und die Beurteilung emotionaler Bedeutung von internen oder externen Stimuli. Was auch immer, die hauptsächliche Funktion dieses Netzwerkes ist die Modulation autonomer Aktivität und interner emotionaler Reaktionen. Wenn jemand eine Schlüsselstruktur auszuwählen hätte, die das gesamte Netzwerk reguliert, er würde höchstwahrscheinlich den anterioren cingulären Kortex wählen. (Devinsky et al., 1995).




BAs 14, 15 and 16  sind Regionen, die man bei Affen und nicht bei Menschen findet, deshalb warden sie im Text nicht diskutiert.





Cingulate Gyrus

Fz, Cz, Pz
Anterior FCz: Executive BA 32; Affect BAs 24,
25, 33 
Central Cz: Affect BA 24
Posterior Pz: Affect – Executive – Default  BAs 23, 31; 29, 30, 26

Important connections exist to the insula for all of these areas.

                      BA 32                                                    BA 24

       

                             BA 25                                                                   BA 33
      



Einweisung in den Cingulate Gyrus

BAs 24, 25, 33
FCz
Anteriorer Cingulate Kortex
Viele Funktionen werden vom anterioren Cingulate Kortex (ACC) beeinflusst. Der ACC beinhaltet eine hohe Dichte von Opioid Rezeptoren. Er ist beteiligt an der emotionalen Seite des Schmerzes. Er hat Bedeutung für die Verbindung von Schmerzbahnen zwischen kortikalen und subkortikalen Strukturen. Er ist Bestandteil neuronaler Netzwerke die für die Identifikation und die bewusste Wahrnehmung von Schmerz verantwortlich sind. Er ist am sexuellen Arousel, aber auch im Aufmerksamkeitsnetzwerk, sowohl auditiv als auch räumlich visuell, beteiligt.

Er könnte an komplexeren Funktionen wie z.B. dem Sinn für Balance und auch der Zeiteinteilung beteiligt sein. Er ist wahrscheinlich wichtig für die Erfassung von Stimuli und die Auswahl der angemessenen Reaktion. Der ACC kann höchstwahrscheinlich die Notwendigkeit exekutiver Kontrolle erkennen und diese dem präfrontalen Kortex signalisieren. (Die eben genannte Funktion ist abgeschwächt bei Patienten mit ADHS). Er ist eine bedeutende Komponente im Belohnungsnetzwerk, das das exekutive Netzwerk (DLPC) und das affektive Netzwerk (limbisches System inklusive medialer, orbitaler und insulärer Anteile, den Nukleus Accumbens, die Amygdala und das ventrale Tegmentum) umfasst. Die gleichen Areale plus die linksseitigen temporal-okzipitalen Verbindungen sind an dem Netzwerk beteiligt, dass mit dem Sinn für Humor in Verbindung steht. (Moran et al., 2004).

Wie am Beginn dieses Abschnitts bereits angemerkt, besitzt der ACC enge Verbindungen zur Insula. Negative Stimuli aktivieren sowohl Insula als auch Amygdala. Sowohl Angst als auch Ekel )starke Abneigung) aktivieren die Insula. Ekel ist eine heftige Reaktion, die zu Vermeidungsverhalten führt, das, wie wir früher schon angemerkt haben, die nicht dominante Hemissphäre einbezieht (NDH). Ekel oder Abneigung aktivieren den rechten insulären Kortex sowie den rechten medialen und orbitalen präfrontalen Kortex, den Hippocampus und die Amygdala. Wir haben ebenfalls schon angeführt, dass alle diese Bereiche am affektiven Netzwerk beteiligt sind.

Wie auch immer, der präfrontale Kortex übt eine Kontrolle über die Aktivität von Insula und Amygdala aus. Er kann diese Areale herunter regulieren, während einer Neubewertung eines negativen Stimulus. Gerade dort könnten bei Patienten mit unterschiedlichen psychiatrischen Syndromen Probleme bestehen, etwa bei Menschen mit der Borderline Störung (Donegan et al., 2003). Der anteriore Cingulated Kortex besitzt direkte Verbindungen zu all diesen Arealen und beeinflusst somit alle Kontrollmechanismen.

Für den NFB Therapeuten sind auch Ergebnisse anderer Forschungsgebiete, etwa der Protein Analyse von Bedeutung, die zeigen, dass der ACC bei vielen psychiatrischen Krankheiten strukturelle Beschädigungen aufweist. Störungsspezifisch veränderte Proteine wurden im ACC von Patienten, die an bestimmten psychiatrischen Krankheiten wie Depressionen, bipolaren Störungen und Schizophrenie litten, gefunden. Das umfasst auch zytoskeletale und mitochondriale Dysfunktionen. Es konnte nachgewiesen werden, dass Veränderungen der Proteine im ACC bedeutende Komponenten bekannter schwerer psychiatrischer Störungen sind. (Beasley et al., 2006). Diese Forschungsergebnisse die die Beteiligung des ACC an vielen Störungen belegen, begründen einmal mehr, warum wir uns am Anfang einerr Neurofeedbacktherapie oft mit Leidenschaft der Normalisierung der mit dem ACC assoziierten QEEG Auffälligkeiten widmen. Das erklärt auch die positiven Effekte, die wir nach der NFB Behandlung bei hunderten von Patienten durch ein simples ein Kanal Training an Cz und FCz erzielten.
Der ventrale Anteil des affektiven Netzwerks umfasst auch andere Strukturen wie die Amygdala und den Hippocampus. Ebenso wie beim ACC ist eine Schädigung der hippocampalen Formation (Brodman 27,34,35,36) oft assoziiert mit einer großen Anzahl psychiatrischer Syndrome, inklusive der Depression, bipolarer Störungen, Schizophrenie und Suchterkrankungen. Das Internet oder Rex Canon`s Summary (Cannon,2012, p163) geben dazu spezielle Hinweise. Bei Personen, die an exekutiven Dysfunktionen unter Beteiligung einer Depression leiden, besteht meistens eine Minderung des Volumens des Hippocampus (Frodl et al., 2006).

Beim Lesen von Sachtexten über diese Strukturen stößt man auf den Begriff: Piriform Lappen. Der Piriform Lappen oder besser Piriform Komplex ist ein dreilagiger Kortex der aus der kortikalen Amygdala, dem Uncus und dem anterioren parahippocampalen Gyrus (Brodman 27) dem entorhinalen Kortex, dem lateral olfaktorischen Gyrus und dem Cingulate Kortex unmittelbar oberhalb des Corpus Callosum besteht. Diese Struktur wird als Teil des paralimbischen Systems vermutet. Er ist mit großer Sicherheit beteiligt am affektiven Netzwerk. Einige Teile dieses Systems können durch Oberflächen NFB über temporalen Regionen sowie an Cz mit großer Wahrscheinlichkeit beeinflusst werden, aber genauso gut durch LORETA Z-Score NFB. Zusätzlich wird das ganze Netzwerk durch HRV Training positiv beeinflusst, wie man auch erwarten kann weil afferente Verbindungen des Vagus zum Nukleus des solitären Trakts in der Medulla und die bereits hervorgehobenen Verbindungen dieses Nukleus zu wichtigen Strukturen, die mit dem affektiven Netzwerk verbunden sind, bestehen.

BAs 8, 9, 32, 33, 24

Fz:
Die  Elektrodenposition Fz ist die geeignetste Stelle folgende Brodmann Areale im frontalen Kortex zu beeinflussen: BA 9 im präfrontalen Kortex, BAs 33, 32, 24, die einemit dem ACC verbunden sind sowie BA 8 8ventral). Diese Position kann ebenfalls die frontalen Augen Felder in Bezug auf motorische Kontrolle, Fokus und Handlungssteuerung beeinflussen.
Anteriorer Cingulate Gyrus und Mediale PräfrontalerKCortex
Funktionen, die mit dem affektiven Netzwerk im medialen frontalen Kortex, BA 32 sowie dem anterioren cingulate Cortex (ACC) verbunden sind, emotionale Steuerung, Modulation von Emotionen (Sensitivität) und Verhaltenssteuerung. Wie berits erwähnt spielt diese Region auch eine Rolle bei Motivation und Aufmerksamkeit. BA 32 ist der dorsale ACC und spielt eine bedeutende Rolle in exekutiven Netzwerken.

Funktionen mit Bezug zu exekutiven Netzwerken im mittleren Frontallappen sind: Handlungsplanung, Schwenken der Aufmerksamkeit, Situationsbeurteilung (emotional und kognitiv), geistige Flexibilität oder Rigidität, Zwangsgedanken, impulsive Verhalten, exzessives Besorgt Sein, Streitsucht, oppositionelles Verhalten oder Fixierung auf bestimmte Handlungen oder Gedanken. Kontrolle erlaubt es dem Gehirn, Fehler und die Qualität einer Handlung zu überwachen und alarmiert die exekutiven Kontrollmechanismen um Ressourcen frei zu setzen, um Korrekturen zu ermöglichen.

Dysfunktionen im rostralen anterioren cingulate Gyrus und dem medialen Frontallappen können bei Patienten mit Zwangsstörungen oftmals beobachtet werden. Das zeigt sich auch in den evozierten Potentialen an Fz und Cz, insbesondere in einer mit Normdaten verglichenen niedrig amplitudigen und mit langer Latenz auftretenden P400.
Dorsale zentrale Mittellinien Strukturen (DCMS)
Der dorsomediale präfrontale Kortex (DMPFC) sowie der supragenuale anteriore cingulate Kortex (SACC) sind mit dem lateralen präfrontalen Kortex verbunden. In einer Meta Studie über die kognitive Kontrolle der Emotionen, wurden die dorsalen präfrontalen Regionen durch Ihre Funktion beim Erkennen und Neubewerten sowie der letztendlichen Beurteilung emotionaler Stimuli charakterisiert. (Ochsner and Gross, 2005). Der dorsale CMS soll auch beim Erkennen und der Neueinschätzung selbstbezogener Stimuli eine Rolle spielen. Er besitzt eine starke wertende und beurteilende Komponente. Er ist bei allen Aufgaben, die das Lesen der Reaktionen anderer Menschen betreffen, beteiligt (theory of mind) (Frith and Frith, 2003). In PET Messungen ist der ventral mediale präfrontale Kortex neben dem DMPC und den temporalen Polen an allen selbstbezogenen Aufgaben und an der Selbsterkenntnis beteiligt. (D’Argembeau et al., 2005).

Patienten mit Läsionen im dorsalen CMS haben Probleme bei sozialen Interaktionen (Damasio, 2003). Northoff und seine Kollegen machten deutliche Aussagen zur Bedeutung des CMS. Zusammengefasst sagten sie, dass selbstbezogene Prozesse von kortikalen Mittellinienstrukturen generiert werden. Weil der CMS intensiv und reziprok  mit subkortikalen Mittellinien Regionen verbunden ist, vermuten sie ein integriertes kortikal-subkortikales Mittellinien System, das dem Gefühl des Selbst und dem Wahrnehmen des Selbst In Beziehung Zu Anderen zugrunde liegt. Sie kommen zu dem Schluss, dass das Selbst betreffende Wahrnehmungen, die im CMS generiert werden, den Kern des Selbst bilden, das den Menschen ausmacht. (Northoff et al., 2006). Die selbsterkennenden und wahrnehmenden Prozesse sind ein Aspekt des Default Netzwerkes. Solche Entdeckungen sind starke Argumente für die Bedeutung der Kombination sowohl des ein Kanal Trainings an Cz oder FCz sowie des LORETA Z Score NFB mit einem HRV Training.
Anteriorer Cingulate, Andere Verbindungen die bereits unter FCz beschrieben wurden. Der anteriore Cingulate Cortex (ACC)  kann als der Schlüsselbaustein sowohl des affektiven als auch des exekutiven Netzwerks verstanden werden. Ihm kommt eine entscheidende Bedeutung bei der Fehlererkennung zu. Wie bereits gesagt, besitzt der ACC Verbindungen zum medialen und orbitalen präfrontalen Kortex, der Insula und zu Teilen des limbischen Systems. Zusätzlich erhält er Input vom Hirnstamm, was von großer Bedeutung für unsere Arbeit mit einer Kombination von NFB und BFB ist, inklusive vagaler Afferenzen vom Herz zum Nukleus Solitarius in der Medulla. Wie bereits erläutert, ist dieser Nukleus mit dem sukortikalen Coeruleus (LC) (Produktion von Noradrenalin) und dann sowohl direkt als indirekt durch den LC mit dem Hypothalamus verbunden und weiter zum limbischen System, inklusive Insula und ACC. Das sind wichtige Verbindungen, um eine Reihe von Störungen zu verstehen. Tatsächlich hat Porges (2007) festgestellt, dass eine der Charakteristiken vieler psychiatrischer Probleme, wie der Angststörung, der reaktiven Bindungsstörung, der Störungen des autistischen Spektrums und auch der ADHS mit ihrer Hyper Vigilianz auf einer Unfähigkeit beruht Abwehrreaktionen in einem an und für sich sicheren Umfeld zu dämpfen. Der anteriore Cingulate scheint eine zentrale Rolle bei diesen Störungen zu spielen, die allesamt das affektive Netzwerk betreffen. Der ACC besitzt direkte Verbindungen zur Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinde-Achse (HPA). Diese Verbindungen spielen die Hauptrolle in der menschlichen Stressreaktion und deswegen, ich möchte es noch einmal betonen, halten wir daran fest, die Bedeutung einer kombinierten NFB HRV Behandlung zu betonen, die dem Klienten dabei hilft, seinen Stress zu kontrollieren (Thompson & Thompson, 2007). Affekte können sehr komplex sein und ein System aus exekutiven und affektiven Netzwerken umfassen. Ein Beispiel ist die Depression.




Areale des affektiben und exekutiven Netzwerks, die an der Depression beteiligt sind ( nach de Ridder, 2010)
·  Exekutive/Kognitive Aspekte des Netzwerks = Grün (BAs 9 and 46, 23, 24, 31, 32, 40)
·  Affektive/Vegetative Aspekte des Netwerks = ORANGE (BAs 25, 13, anteriore Insula, Hippocampus, Hypothalamus)
·  Integration und Verbindung kognitiv und vergetativ = Rot (BAs 24, 9, 10, 11) (die rote Region kann bis zu BA 11 hinuntergezogen werden).


Bei der Depression haben die vegetativen/autonomen Netzwerkbeeinträchtigungen eine ventrale Komponente (Schlafstörungen, Appetitverlust und Libidoverlust), die sich auf die Hypothalamus-Hypophysen- Nebennierenrinde Achse, den Hippocampus, die Insula (BA 13) den subgenualen Cingulate (BA 25) und den Hirnstamm erstrecken. Es sollte erwähnt werden, dass der Solitary Nukleus eine Verbindung zu BA 25 besitzt und auch das kann wiederum erklären, warum HRV Training einen positiven Einfluss auf die Symptome der Depression hat.

Schlafstörungen sind ein bedeutender Faktor der Depression. Schlafstörungen führen zur Abnahme des Kortisolspiegels und fördern Entzündungsreaktionen (durch den Anstieg des Cytokine IL6) und führen zu erhöhter Infektanfälligkeit, dazu kommt noch die Abnahme der zellulären Immunität. Studien haben beispielsweise demonstriert, dass Schichtarbeiter öfter an Erkältungen leiden als Menschen, die am Tage arbeiten. Einige Studien kommen zusammenfassend zu der Feststellung, dass Erwachsene, die weniger als fünf, aber auch die, die mehr als 9 Stunden schlafen, ein erhöhtes Risiko haben an Erkältungen zu erkranken. Andere legen nahe, dass die meisten Erwachsenen 8 bis 9 Stunden Schlaf brauchen, und dass sie anfälliger werden für Grippeinfektionen, wenn sie weniger als 7 Stunden schlafen. Sowohl Stress als auch Deprivation führen zum Anstieg von entzündungsfördernden Cytokinen.  Das führt zu einer Verschlimmerung der Depression und damit zu schlechter Konzentrationsfähigkeit und der Unfähigkeit, Freude zu empfinden, sowie zu Rückzugsverhalten. (Prather, Rabinovitz, Pollock & Lotrich, 2009; Prather, Marsland, Hall, Neumann, Muldoon & Manuck, 2009; Buysse et al., 2011).

Die exekutiven Komponenten des affektiven Netzwerks bei Depressionen werden im dorsalen Anteil dieses Netzwerks gefunden, der Aufmerksamkeit und sensorisch kognitive Symptome moduliert. (Apathie, Aufmerksamkeitsprobleme, Exekutive Defizite) Das betrifft auch den dorsolateralen präfrontalen Kortex (BA 9 und 46), den dorsolateralen anterioren Cingulate (BA 24’), posterioren Cingulate (BA 23, 31), den inferioren Parietallappen (BA 40), sowie das Striatum. Die dorsalen präfrontalen Anteile, inklusive des ACC, sind auch bei der kognitiven Kontrolle von Emotionen, inklusive deren Neubewertung, Erforschung oder expliziten Einordnung emotionaler Stimuli von Bedeutung.

Informationen, die die Kognition und die Emotion betreffen, die von beiden Regionen (ventral und dorsal) stammen, werden integriert vom rostralen anterioren Cingulate (BA 24), dem medialen frontalen Kortex (BA 9 und 10), dem orbitalen frontalen Kortex (BA 11), sowie frontopolaren Arealen, wie in der oberen Grafik dargestellt. Depressives Gedankenkarussell könnte im Default Netzwerk angeregt sein, mit dessen Verbindungen zum posterioren Cingulate und den subgenualen Cingulate Anteilen.  (Berman et al., 2011).

Die zentrale Mittellinienregion, die jetzt für Depressionen aufgeführt wurde, spielt aber auch eine bedeutende Rolle bei Drogenmissbrauch und bei bipolaren Störungen. Robbins hat die Ergebnisse der Studien über Drogenmissbrauch und dessen Zusammenhang mit diesen neuoanatomischen Strukturen zusammengefasst. (Robbins et al., 2009). Bipolare Störungen sind eine anhaltende und wiederkehrende Krankheit, die aus periodischen Zyklen manischer und depressiver Art bestehen. Diese Störung kann zu weitreichende Folgen führen wie einer hohen Scheidungsrate und vermehrten Selbsttötungen, aber auch zu Alkohol- oder Drogenmissbrauch, in den manischen Phasen zu eratischen Arbeitsleistungen und zu bemerkenswert produktiven Phasen. Bipolare Störungen werden oft erst sehr spät diagnostiziert, oder mit anderen Störungsbildern verwechselt, etwa einer unipolaren Depression (Nusslock et al., 2012). Erkrankte Kinder werden wahrscheinlich zuerst eine ADHS Diagnose erhalten, die erst später, in der Jugend, als bipolare Störung zu Tage erkannt wird.

Bei der bipolaren Störung finden wir während der Manie eine deutlich angehobene Aktivität im linken dorsal anterioren Cingulate und am linken Kopf des Caudate. (Blumberg, 2000). In QEEG Assessments finden wir erfahrungsgemäß hochamplitudige Beta Spindeln, die, wenn wir mittels LORETA analysieren, im rechten NDH Frontallappen ihren Ursprung haben.

Cingulate Cortex

Bisher behandelten unsere Erläuterungen die prinzipiellen Funktionen der Komponenten des affektiven Netzwerks. Nun wenden wir uns den zweiten und dritten Sektionen des Anterioren Cingulate Kortex (ACC) zu, den exekutiven und den motorischen Anteilen.
Fz und auch Cz; Zweite Sektion des Anterioren Cingulated Kortex (ACC): Kognition (Dorsal)

Eine andere wichtige Funktion des Anterioren Cingulated Gyrus, sind die exekutiven Komponenten des ACC: Initiation von  Handlungen, Motivation, und zielgerichtetes Verhalten. Die Aufrechterhaltung der Aufmerksamkeit ist eine Schlüsselfunktion dieser Region. Aufmerksamkeit im Raum steuert die der contralateralen Seite. Der Leser sollte aber wissen, dass nicht alle Aufmerksamkeitsprozesse mit der Funktion des ACC zusammen hängen. Beispielsweise ist der linke dorsolaterale Kortex während des Lesens und bei semantischen Prozessen aktiviert, der ACC aber nicht, obwohl Lesen Aufmerksamkeit erfordert. (Peterson, 1990). Der ACC ist wichtig im Wachrufen von Dingen aus dem Kurzzeitgedächtnis. Er ist beteiligt an der motivationalen Bewertung interner oder externer Stimuli vor dem Handeln

Der ACC ist wichtig für die Regulation von kontextabhängigem Verhalten, das man bei Angststörungen, Panikstörungen, Zwangsstörungen (OCD), soziopathischen Persönlichkeitsstörungen oder dem Asperger Syndrom bemerkt. Die Neuroanantomie der Panikstörung wurde von Gorman beschrieben. (Gorman et al., 2000).
Die dritte Sektion des Anterioren Cingulate (ACC) (Motorik)
Ein drittes Netzwerk von Funktionen, die durch den Anterioren Cingulate Kortex (ACC) moduliert werden, ist die Kontrolle der Motorik. Die Orte dieser ACC bedingten Regulation der Motorik liegen im Cingulate Sulcus und dem nociceptive Kortex der mit der Mittellinie und intralaminaren thalamischen Nuclei kommuniziert. (Peterson, 1990, p280). Die motorische Region besitzt Verbindungen zum Rückenmark und zum roten Nukleus. Sie kontrolliert prämotorische Funktionen.

Die Cingulated Kortikale Seite beinhaltet die nociceptive Region, die eine große Bedeutung in der Reaktionswahl und bei anspruchsvollen kognitiven Informationsverarbeitungen besitzt. Die Hauptfunktion dieser kortikalen Region ist die Reaktionswahl bei der Aktivierung skelettomotorischer Aktivität und Antworten auf Noxen oder Störreize


 

Anterior Cingulate
BAs 32, 24, 25, 33

FCz
Affektives und Exekutives Netzwerk



BA 32


Brodmann Areal 32 umfasst den größten Teil des anterioren (rostralen anterioren cingulated Kortex. Diese Region wird auch dorsaler, anteriorer Cingulate genannt. Sie ist ein Bestandteil des exekutiven Netzwerks. Sie liegt unterhalb von Fz und FCz beim Neurofeedbacktraining. Die dorsale Region des anterioren Cingulate Gyrus soll an Prozessen des rationalen Denkens beteiligt sein und man kann sie während der STROOP Tests (Der Stroop Effekt ist ein experimentalpsychologisches Phänomen, das bei mentalen Verarbeitungskonflikten auftritt, Quelle: Wikipedia) aktiviert sehen. Sie ist ebenso Anteil des affektiven Netzwerks und beteiligt an der Stimmungsregulation und der Beurteilung von Emotionen, inklusive negativer Emotionen, aber auch von Belohnungen. Dieses Areal ist an der Antizipation von Stimuli und dem Entdecken unerwarteter Fehler beteiligt, aber auch an der emotionalen Reaktion, wenn erwartete Belohnungen ausbleiben. Es handelt sich also um eine für die Regulation von Stimmungen äußerst wichtige Region. Sie ist ebenfalls ein Teil des für die Schmerzerkennung zuständigen Netzwerks. Sie ist auch wichtig, um einen response set zu erhalten (Antworttendenz oder Antwortmuster von Befragten).

 BA 24

Sagittal-24

Brodmann Areal 24 umfasst einen großen Teil des anterioren cingulated Gyrus. Der anteriore Aspekt des Cingulate war immer gemeint, wenn wir über den Frontallappen und Neurofeedbacktraining an FCz sprachen. Der posteriore Teil von BA 24 liegt unterhalb von Cz, der Elektrodenposition, die wahrscheinlich die am meisten gewählte Position beim Neurofeedbacktraining ist, insbesondere beim Training mit Kindern. In den moisten Fällen soll unser Neurofeedbacktraining die Netzwerke die mit dem anterioren Cingulate Kortex verbunden sind, beeinflussen, inclusive BA 24. Der anteriore Cingulate ist assoziiert sowohl mit dem affektiven, dem exekutiven, dem Salience und dem Default Netzwerk. Er kann als HUB des emotionalen Gehirns beschrieben warden (das auch affektives Netzwerk oder limbisches System genannt wird). Beim Neurofeedback finden wir in BA 24 oftmals die Quelle von Frequenzen, die außerhalb der Normwerte aus der Datenbank liegen, wenn wir eine LORETA Analyse des QEEG vornehmen bei Menschen, die an Angsterkrankungen oder Autismus, inklusive Asperger Autismus leiden.

CZ ist die primäre Position bei der Arbeit mit Menschen, die an ADHS leiden. Bei dieser Störung senken wir normalerweise exzessive slow wave Aktivität (etwa 4-8 Hz oder 3-7 Hz bei Kindern, 3-10 Hz bein einigen Erwachsenen oder Heranwachsenden, wie Verstärken SMR (12-15 Hz oder 13–15 Hz), was  es dem Klienten ermöglicht, in einem ruhigen und entspannten Zustand zu bleiben, während er fokussiert und konzentriert ist. Oft verändern wir die hochtrainierte Frequenz auf 15-18 Hz während der Klient Lernaufgaben lost und sich kognitive Strategien erarbeitet. Das kann außerordentlich hilfreich sein, wie wir in unseren Fallbeschreibungen berichtet haben. (Thompson & Thompson, 1998, 2010). Die dorsalen Areale des ACC sind eher mit den exekutiven Netzwerkfunktionen verbunden und der ventral und rostrale ACC mit dem affektiven Netzwerk. Beide, der rostral-ventrale ACC (zum großen Teil unter F7) und der posteriore Cingulate Kortex, BA 31, unter Pz sind verbunden mit Funktionen des Default Netzwerks.

Brodmann Areal 24 ist wichtig bei einer großen Zahl von Funktionen des exekutiven Netzwerks, inklusive sowohl induktiver als auch deduktiver Begründungen.  Diese Region ist entscheidend für Erinnerungsnetzwerke und ihre Funktionen beinhalten Aspekte des Arbeitsgedächtnisses, des prospektiven Gedächtnisses, des Verzögerungsspeichers, mentaler Zeiterfassung und Inhibition. Sie ist für viele Aspekte der Aufmerksamkeit wichtig, inclusive auditiver und räumlich visueller Aufmerksamkeit. Diese Region ikst ebenfalls verbunden mit Netzwerken, die für flüssige Sprache und die Benennung von Objekten zuständig sind. Sie ist beteiligt an der Fähigkeit des Multi-Tasking. Darüber hinaus ist sie eine Schlüsselstelle des affektiven Netzwerks und beeinflusst alle Aspekte der Stimmung und Stimmungsschwankungen.. Es spielt auch eine Rolle in verschiedenen Arealen wie denen für sexuelle Erregung, Geschmack und dem Anhalten von Schmerz. 

Um während des Neurofeedbacktrainings möglichst viele Netzwerke, die den anterioren cingulate Kortex einbeziehen, zu erreichen, binden wir während des NFB metakognitive Trainings und Aufgabenstellungen ein. Im NFB wollen wir EEG Frequenzen des Patienten, die außerhalb der Normwerte (aus Datenbanken) liegen, senken, während der Patient Aufgaben löst, die mit seinen Symptomen zusammenhängen, um die Teilnetzwerke während des Trainings zu aktivieren, die mit dessen Problemen zusammen hängen. Wenn wir an Cz arbeiten, sind die angezielten Symptome erwartungsgemäß mit Funktionen des anterioren cingulate des Patienten verbunden. In diesem Falle können wir durch metakognitive Strategien und verwandte Aufgaben, den Problemen spezifischer begegnen, indem wir Netzwerke, die zu trainieren für eben diese Person von Bedeutung sind, einzubeziehen und konstruktiv in ihren Funktionen zu verbessern.

BA 25

Sagittal-25

Brodmann Areal 25 wird auch das subgenuale Areal genannt, oder Areal subgenualis oder subgenualer Kortex weil es unterhalb des “Knies” des Corpus Callosum liegt. Wir beeinflussen diese Region während des Neurofeedback an Fz und Cz wegen seiner Beteiligung an Netzwerken, die ihrerseits die eher superioren Aspekte des Cingulate Gyrus (Cz) sowie die medialen Aspekte der Frontallappen an Fz einbeziehen. BA 25 ist beteiligt an moralischen Begründungen.

BA 25 liegt sehr tief im Mittellinien Cortex. LORETA NFB hat dorthin wahrscheinlich einen erheblich direkteren Einfluss. Es handelt sich um eine für das affektive Netzwerk sehr bedeutende Region. Dieses Areal wird als Schlüsselregion zur Behandlung von Patienten mit hartnäckiger Depression in Erwägung gezogen. Sie ist reich an Serotonintransportern und beeinflusst wahrscheinlich ein weites Netzwerk. Beispielsweise Areale wie den Hypothalamus oder den Hirnstamm, die den Appetit und den Schlaf beeinflussen; die Amygdala und die Insula, die Stimmung und Angst beeinflussen; den Hippocampus, der eine bedeutende Rolle in der Ordnung von Erinnerungen spielt, sowie einige Regionen des Frontalen Kortex die mit der Selbstachtung zusammen hängen.

Ein chirurgischer Eingriff zur Ermöglichung einer Tiefenhirnstimulation (DBS) wurde in BA 25 erfolgreich eingesetzt, um hartnäckige Depressionen zu behandeln. (Mayberg et al., 2005). DBS wurde ebenfalls eingesetzt, um Zwangsstörungen zu behandeln, wie Greenberg et al. (2006) berichteten. Helen S. Mayberg und ihre Mitarbeiter beschrieben, wie sie eine Reihe von depressiven Patienten erfolgreich mit Pacemakern behandelten – Menschen die vorher erfolglos Jahre der Gesprächstherapie, medikamentösen Therapie und sogar der Elektroschocktherapie hinter sich hatten, und zwar an BA 25. (Mayberg et al., 2005; Kennedy et al., 2011). BA 25 soll metabolisch bei behandlungsresistenten Depressionen überaktiviert sein, und es besteht diesbezüglich scheinbar ein Zusammenhang mit dem geringen Ansprechen auf traditionelle Therapiemethoden.

Wie auch immer, für den Therapeuten, der eine Kombination von NFB und BFB benutzt, ist es wichtig, zu wissen, dass der Solitary Nukleus direkte Verbindungen zu BA 25 besitzt. Deshalb führt HRV Training dazu, dass vagal afferentes Feedback zur Medulla und zum Solitary Nukleus gegeben wird, was die Möglichkeit BA 25 zu beeinflussen erheblich verbessert und damit, unter Umständen, auch die Symptome der Depression, die mit dieser Hirnregion zusammen hängen. Tatsächlich wird von (Karavidas et al., 2007) berichtet, dass HRV Training depressiven Menschen geholfen hat. Außerdem wurde nachgewiesen, dass NFB in Kombination mit Psychotherapie annähernd die gleichen Areale wie DBS mit den gleichen positiven Ergebnissen erreichte und das durch eine erheblich weniger invasive Prozedur, bei Patienten, deren Depressionen nicht auf traditionelle Therapien ansprachen. (Paquette et al., 2009).

BA 33


Brodmann Areal 33 ist ein weiterer Teil des rostralen anterioren cingulate Gyrus und dieser ist bekanntlich ein Teil des affektiven Netzwerks. Diese Region ist wahrscheinlich wichtig für die Emotionen, die durch angenehme Musik erzeugt werden. Sie ist ebenfalls wichtig für Netzwerke, die für die sexuelle Erregung zuständig sind.

 

 

 

Die Caudale Division des Cingulate Cortex – Posteriorer Cingulate Cortex

BAs 31, 23

Pz
Posteriorer Cingulate Gyrus

                              BA 31                                                     BA 23
             





Pz liegt oberhalb des posterioren cingulären Gyrus, Brodmann Areal 31 und darunter Brodmann Areal 23.

BA 31

Brodmann Areal 31 ist ein Areal des Assozialtionskortex in der posterioren Region des Cingulate Gyrus. Wie bei anderen Teilen des posterioren Cingulate liegt ein Teil von BA 31 im mittleren Parietallappen. Es ist eine Region, die von entscheidender Bedeutung für die Evaluation von Stimuli ist. Sie ist wichtig für das Gedächtnis und spielt eine Rolle in der Schmerzwahrnehmung. Sie ist wichtig für Aufmerksamkeit, Verstehen und visuelle Verarbeitung (Choo et al., 2012; Choo et al., 2009). Dieses Areal spielt eine Schlüsselrolle bei der Integration und Synthese fast des gesamten sensorischen Inputs. Bei unserer Arbeit mit Studenten, deren Hauptproblem die Unfähigkeit war, während des Lesens neue Informationen aufzunehmen, entdeckten wir eine Hypokohärenz (oder einer Verbindungsunterbrechung) zwischen Pz (oberhalb des posterioren Cingulate) und zentralen, temporalen und frontalen Arealen. Mit einem gezielten NFB Training der Kohärenzen verbesserte sich diese Problematik und die Studenten hatten mehr Erfolge beim Lernen. Ohne eine wissenschaftliche Studie, bleibt das aber eine rein klinische Beobachtung. BA 31 ist auch beteiligt an Urteilsfähigkeit und Begründungen. Im Zusammenhang mit der Lage dieser Region im mittleren Parietallappen, hat sie einen Anteil an parietaler Integration von sensorischem Input. Der cinguläre Teil dieses Areals ist eine kortikale Komponente des limbischen Systems. Es ist eine Schlüsselregion des Default Netzwerks und ist bedeutsam in der Selbstbewertung. Es ist eine der Regionen, in denen das „Selbst“ vom „Anderen“ differenziert wird.

Der posteriore Cingulate ist ebenfalls von Bedeutung für die Erinnerung episodischer Informationen, und es ist eine der Regionen, die bei Beschädigungen zu einer anterograden Amnesie beiträgt. Eine solche trat bei einer 52 Jahre alten Frau mit einem leichten Schädel Hirn Trauma auf, deren Fall weiter unten beschrieben wird. Weitere Funktionen beinhalten räumlich visuelle Verarbeitung und Gedächtnis. Es ist ein Teil des Netzwerks, das an der Identifizierung von Schmerz beteiligt ist. Dieser Teil des Cingulate besitzt Verbindungen zum Hippocampus, zum posterioren parietalen Kortex, zum posterioren parahippocampalen Gyrus und zum dorsalen Striatum.
Der Anteil dieses Brodman Areals im Cingulate Gyrus ist eine kortikale Komponente des limbischen Systems und ist deshalb neben seiner Bedeutung für das Exekutive- und das Default Netzwerk ebenfalls bedeutsam für das affektive Netzwerk.

BA 23


Brodmann Areal 23 ist am Default Netzwerk beteiligt, das immer dann aktiviert ist, wenn das Gehirn keine aktiven Aufgaben bewältigt. Diese Region ist wichtig bei Aspekten des Nachdenkens über das Selbst im Verhältnis zu anderen und das Bewusstsein des „Selbst in der Welt Seins“. Wie BA 31 ist es ein Teil des Netzwerks das für die Integration und Synthese sensorischer Inputs zuständig ist. Es ist bedeutsam für das Erlernen komplexer Handlungen, Erinnerungsfunktionen, der visuellen Diskrimination, lexikalischer Kategoriserung und anspuchsvolleren Aufgaben wie der Beurteilung und Bewertung. Diese Region hat einen Anteil an der klassischen Konditionierung und speziell bei der Konditionierung von Angst. Sie ist verbunden mit den Emotionen, die von Wörtern ausgelöst werden.
Das im Folgenden beschriebene Fallbeispiel zeigt Probleme, die mit vielen der oben beschriebenen Hirnregionen zusammenhängen, temporalen, parietalen und zum Cingulate gehörenden.21 Jahre vor unserem ersten Zusammentreffen im ADD Center wurde die 52 jährige Frau am Kiefer getroffen, sie stürzte rückwärts und schlug mit dem Hinterkopf auf dem Boden auf. Sie verlor das Bewusstsein. Als sie wieder aufwachte, erzählte man ihr, dass sie nach dem Unfall noch wach genug gewesen sei, ihre Freundin, die ihr zur Hilfe kam, um sie zum Krankenhaus zu bringen, zu würgen. Sie erinnerte sich vage an ein “Out of Body“ Erlebnis und daran, dass sie Teile Ihres Körpers (Unterarm und Hand) losgelöst von sich im Raum schweben sah. Sie war eine brilliante Studentin mit Hochbegabung gewesen, die in der Lage war mit Leichtigkeit einen Buchhalterjob neben dem Studium zu bewältigen.Nach dem Unfall hatte sie selbst bei simplen Zählaufgaben Probleme und sie war immer noch nicht in der Lage, Geschriebenes in ordentlichen Spalten oder Reihen zu ordnen. Zahlen den Tabellen zuzuordnen und Dinge zu organisieren – Einzelheiten zu einem Gesamtbild zusammen zu bringen- war noch ebenso schwierig für sie, wie 21 Jahre zuvor, nach dem Unfall. Sie hatte ebenfalls erhebliche Gedächtnisprobleme. Sie wollte die Telefonrechnung 3 mal bezahlen, ohne zu bemerken, dass sie längst bezahlt hatte, sie kaufte Orangen, obwohl sie bereits jede Menge Orangen zu Hause gelagert hatte, manchmal griff sie nach dem Telefonhörer und fragte sich: Was macht man eigentlich damit? Sie hatte Schwierigkeiten, eine kontinuierliche Erinnerung an die Ereignisse ihres Lebens seit dem Unfall herzustellen. An die Zeit vor dem Unfall hatte sie hingegen ein exzellentes Erinnerungsvermögen.

Weiter unten sehen wir einige EEG Bilder der Klientin, die Auffälligkeiten zeigen, die wahrscheinlich mit den Problemen der Frau zusammen hingen.



dem Unfall hatte sie hingegen ein exzellentes Erinnerungsvermögen.

Weiter unten sehen wir einige EEG Bilder der Klientin, die Auffälligkeiten zeigen, die wahrscheinlich mit den Problemen der Frau zusammen hingen.






X Achse zeigt ein Frequenzspektrum von 2 to 30 Hz
Die Y Achse ist die Amplitude in Standardabweichungen -2 bis +8
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EC 24 Hz 2.5 sd, posterior cingulate BAs 29, 31, 23

LORETA Messungen zeigen hochamplitudige Beta Spindeln bei 24 Hz, und damit 2,5 Standarabweichungen über den Normwerten der Datenbank. Die Quelle lag im posterioren Cingulate bei den BAs 29, 31, 23. Wir denken, dass die Probleme der Klientin bei der Synthese und der Integarration neuer Informationen damit zusammen hingen. Das war ihr Schlüsselproblem. Ihre partielle Schwäche bei der Zusammenstellung von Reihen und Spalten von Zahlen könnte mit der Verletzung des DH links, dem angular Gyrus zusammenhängen. Ihre Gedächntnisprobleme könnten mit den weit außerhalb der Normwerte liegenden EEG Aktivität in den BAs 31, 29, dem linken angular Gyrus, dem supramarginal Gyrus, dem linken entorhinal Gyrus, parahippocampalen Arealen und dem inferioren frontalen Gyrus inklusive des rostralen ventralen Cingulate BA 25 zusammen hängen. Die Beteiligung von BA 25 und dem anterioren Cingulate inklusive BA 24 sowie der rechten Insula könnten mit der extremen Angst zusammen hängen, die sie oft ergriff. Die Beta Spindeln in der parientalen Regionen könnte mit ihren Problemen, ihre Schreckhaftigkeit  sowohl auditiv als auch visuell, zu bändigen, zusammen hängen. Abseits voin all den Problemen ist die Frau eine sehr freundliche, hart arbeitende Frau, die viele Wege gefunden hat, mit ihren Problemen umzugehen.



Posteriorer Cingulate Gyrus und anterior mediale Aspekte der ParietallappenOverlap.

BAs 26, 29, 30,

Pz:




BA 26: Medialer, parientaler Cingulate


Brodmann Areal 26 liegt in der retrospinalen Region des cerebralen Kortex. Es ist ein enges Band, das im Isthmus des cingulated gyrus im mittleren Parientallappen liegt. Es wird von außen begrenzt durch das granulare retrolimbische Areal BA 29. Diese Region gehört zum Assoziationskortex in der transitionalen Region zwischen dem posterioren cingulate Gyrus und dem medialen Temporallappen; dieses Areal ist eine kortikale Komponente des limbischen Systems.

Es wird vermutet, dass bei posttraumatischen Belastungsstörungen (PTSD) getriggerte traumatische Erinnerungen eventuell den Blutfluss in diesem Areal verringern könnten ( wie es sich in PET Scans darstellt). Man geht davon aus, dass das die Folge eine Abnahme der Aktivierung von BA 26 sein könnte. Das könnte mit der Aktivitätszunahme im Motorischen Kortex korrespondieren und steht für das Aktivieren der Motorik als Reaktion auf einen Stress auslösenden Stimulus. (posted in Brain von Dr Justin Marley am 10  April 2012).

BA 29

Sagittal-29

Brodmann Areal 29 ist die mediale Region des Kortex, die Funktionen beinhaltet, die auch mit dem posterioren Cingulate und dem posterioren medialen Aspekt der Temporallappen in Beziehung stehen. Es handelt sich um einen Teil des paralimbischen Kortex, der an semantischen Assoziationen (unbewussten) und Neuheiten beteiligt zu sein scheint, aber seine Funktionen sind nicht so gut erforscht wie die anderer Areale. Es liegt zwischen dem posterioren Cingulate und dem hippocampalen Areal und wir stellen fest, dass dieses Areal eine wichtige Brücke zwischen der Integration und Synthese neuer Informationen im posterioren Cingulate und dem Erinnerungsvermögen sein könnte.

BA 30


Brodmann Areal 30 liegt in der retrospinalen Region und ist ein Teil des Cingulate Cortex und des Cuneus. Es ist ein transitionales Areal zwischen dem posterioren Cingulate Kortex und den Temporallappen. Die retrospinale Region umfasst Brodmann Areal 26 und Brodmann Areal 29 und Brodmann Areal 30. Der retrospinale Kortex besitzt dichte reziproke Projektionen sowohl zum anterioren thalamischen Nukleus als auch zum Hippocampus. Dementsprechend ist es wahrscheinlich, dass dieses Areal Funktionen in Affektiven, Erinnerungs- und Default Netzwerken besitzt. Es spielt eine Rolle in der Sprachwahrnehmung, beim Satzverständnis und zum Teil bei emotionalen Aspekten von Wörtern. Es ist Teil des paralimbischen Kortex und besitzt direkte Verbindungen zum anterioren Thalamus und anderen limbischen Arealen,  deshalb ist diese Region wichtig zur Regulation von Stimmungen.  Sie befindet sich in einem der Areale der zentralen Mittellinienstrukturen (CMS) die am Default Netzwerk beteiligt sind und deshalb spielt diese Region auch eine Rolle in der Selbstbewertung (im Innern). Alle aufgezählten Funktionen legen nahe, dass wir diese Region im Hinblick auf Dysfunktionen im Auge haben, wenn wir mit Menschen, die am Asperger Syndrom leiden, arbeiten.


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