Montag, 15. August 2016

Parietallappen – Lateral und Inferior P3 und P4; P7 und P8; BAs 40, 39, 37



BA 40


Brodmann Areal 40 liegt im Parietallappen der menschlichen Gehirns. Es umfasst Funktionen des supramarginale Gyrus und des angularen Gyrus, soweit beide am Sprachverständnis und Lernen beteiligt sind, wie bereits ausführlich in der Diskussion über die temporal-parietal Verbindungen des Wernicke Areals dargestellt. Deshalb werden wir das hier nicht wiederholen. Der inferiore Teil von BA 40 liegt im Bereich des supramarginal Gyrus, der sich am posterioren Ende der Lateralspalte am inferioren Ende des Parietallappens befindet. Diese Lage kann seine Beteiligung an der Integration taktiler und propriozeptiver Informationen und somatosensorischer Raumerfassung erklären. An der Unterscheidung von Gleichem und Ungleichem ist diese Region gemeinsam mit dem ACC und dem präfrontalen Kortex beteiligt. Sie ist ein Teil des Erinnerungsnetzwerks.

Der BA 40 Anteil des supramarginalen Gyrus ist die Region des inferioren Parietallappens, die am Leseprozess, sowohl im Hinblick auf Bedeutung als auch auf Phonologie beteiligt ist. Wie bereits gesagt, ist sie ein wichtiger Teil des Netzwerks für deduktive Begründungen. Sie besitzt Spiegelneuronen. In der nicht dominanten Hemissphäre ist sie teilweise beteiligt an visuell motorischer Aktivität inklusive der Imitation von Gesten. 

Eine Dysfunktion in diesem Areal kann alle Lernfunktionen, die wir beim Angularen Gyrus aufgezählt haben, beeinflussen. BA 40 liegt superior zum Brodmann Areal 41 und dem auditiven Kortex, deshalb können Läsionen in dieser Region des Temporallappens das auditive Verständnis beeinträchtigen, wie unter der Überschrift: Temporal Lappen und Frontal Lappen - Eine funktionale Einheit, ausgeführt wurde. Dieses Areal ist ebenfalls, vor allem in der Nicht Dominanten Hemissphäre – für die Aufrechterhaltung der Aufmerksamkeit von Bedeutung

P4; BA 40 Rechte Hemissphäre

Eine Elektrodenposition in der Nähe oder oberhalb von P4 kann von BA 40 angeregte Aktivität beeinflussen, aber auch andere Brodmann Areale, inklusive: 3, 1, 2, 5, 23, 13 und 30. Allgemein ausgedrückt beinhalten die Funktionen dieser Areale Raumlage, Visualisierung von räumlicher Organisation, Kontext, Wahrnehmung der linken Körperhälfte. Wie bereits erwähnt führt eine Beschädigung dieses Areals zu Anosognosia für die linke Körperhälfte und die linksseitige Umgebung. Diese und andere Funktionen wurden weiter oben unter den Funktionen des nicht dominanten Parietallappens beschrieben.

Wenn diese Areale überaktiviert sind, was sich durch einen Anstieg der Beta Aktivität zeigt, könnte das darauf hinweisen, dass die Person hypervigilant ist und im Zustand des “busy brain”. Wie bereits früher ausgeführt, ist eine Hyperaktivität dieser Region mit Hypervigilanz verbunden, was bei der betreffenden Person zu Schwierigkeiten beim Einschlafen führt. Manche Betroffene sind ängstlich (oder haben ausgeprägte Panikattacken) sind aber trotzdem von glänzender Intellektualität.

P3; BA 40 Linke Hemissphäre

Eine Elektrodenposition oberhalb oder in der Nähe von P3 kann ebenfalls Aktivität, die von BA 40 stammt, aber auch die der folgenden BAs beeinflussen: 3, 1, 2, 5, 23, 13 und 30. NFB an dieser Elektrodenposition kann die Aktivität im supramarginalen Gyrus beeinflussen, also kognitive Begründungsfähigkeit, Aufmerksamkeit, das Buchstabieren und das verbale Kurzzeitgedächtnis sowie die Vorstellungskraft (BAs 40, 24, 10). Ein solches Training kann auch die Aktivität im angularen Gyrus (BA 39) und dessen Funktionen wie die Merkfähigkeit von Zahlenfolgen (digit span) bei Dyskalkulie beeinflussen. Diese und andere Funktionen wurden beschrieben bei der Besprechung der den Funktionen des dominanten Parietallappens.

Beachten Sie: Eine Überaktivierung im Parietallappen kann durch parietale auftretende Beta Spindeln auffallen. In der parietalen Region können diese Betaspindeln sensorische Hypersensibilität oder sensorische Überempfindlichkeit (auditiv, visuell, kinästhetisch) anzeigen. Es ist für den NFB Therapeuten wichtig, das im Auge zu behalten, denn das Heruntertrainieren der Betaspindeln ist für manche Patienten sehr hilfreich.









Beachten sie den supramarginalen Gyrus und unmittelbar posterior dazu den angularen Gyrus. Beide liegen unmittelbar posterior zur lateralen Cerebral Spalte und oberhalb des posterioren Endes des superioren Temporallappens.

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