BA 40
Brodmann Areal 40 liegt im Parietallappen der menschlichen
Gehirns. Es umfasst Funktionen des
supramarginale Gyrus und des angularen Gyrus, soweit beide am Sprachverständnis
und Lernen beteiligt sind, wie bereits ausführlich in der Diskussion über die
temporal-parietal Verbindungen des Wernicke Areals dargestellt. Deshalb werden
wir das hier nicht wiederholen. Der inferiore Teil von BA 40 liegt im Bereich
des supramarginal Gyrus, der sich am posterioren Ende der Lateralspalte am
inferioren Ende des Parietallappens befindet. Diese Lage kann seine Beteiligung
an der Integration taktiler und propriozeptiver Informationen und
somatosensorischer Raumerfassung erklären. An der Unterscheidung von Gleichem
und Ungleichem ist diese Region gemeinsam mit dem ACC und dem präfrontalen
Kortex beteiligt. Sie
ist ein Teil des Erinnerungsnetzwerks.
Der BA 40 Anteil des supramarginalen Gyrus ist die Region des inferioren
Parietallappens, die am Leseprozess, sowohl im Hinblick auf Bedeutung als auch
auf Phonologie beteiligt ist. Wie bereits gesagt, ist sie ein wichtiger Teil
des Netzwerks für deduktive Begründungen. Sie besitzt Spiegelneuronen. In der
nicht dominanten Hemissphäre ist sie teilweise beteiligt an visuell motorischer
Aktivität inklusive der Imitation von Gesten.
Eine Dysfunktion in diesem Areal kann alle Lernfunktionen, die wir beim
Angularen Gyrus aufgezählt haben, beeinflussen. BA 40 liegt superior zum
Brodmann Areal 41 und dem auditiven Kortex, deshalb können Läsionen in dieser Region
des Temporallappens das auditive Verständnis beeinträchtigen, wie unter der
Überschrift: Temporal Lappen und Frontal
Lappen - Eine funktionale Einheit, ausgeführt wurde. Dieses Areal ist
ebenfalls, vor allem in der Nicht Dominanten Hemissphäre – für die
Aufrechterhaltung der Aufmerksamkeit von Bedeutung
P4; BA 40 – Rechte Hemissphäre
Eine Elektrodenposition in der Nähe oder oberhalb
von P4 kann von BA 40 angeregte Aktivität beeinflussen, aber auch andere
Brodmann Areale, inklusive: 3, 1, 2, 5, 23, 13 und 30. Allgemein ausgedrückt beinhalten
die Funktionen dieser Areale Raumlage, Visualisierung von räumlicher
Organisation, Kontext, Wahrnehmung der linken Körperhälfte. Wie bereits erwähnt
führt eine Beschädigung dieses Areals zu Anosognosia für die linke Körperhälfte
und die linksseitige Umgebung. Diese und andere Funktionen wurden weiter oben
unter den Funktionen des nicht dominanten Parietallappens beschrieben.
Wenn diese Areale überaktiviert sind, was sich
durch einen Anstieg der Beta Aktivität zeigt, könnte das darauf hinweisen, dass
die Person hypervigilant ist und im Zustand des “busy brain”. Wie bereits
früher ausgeführt, ist eine Hyperaktivität dieser Region mit Hypervigilanz
verbunden, was bei der betreffenden Person zu Schwierigkeiten beim Einschlafen
führt. Manche Betroffene sind ängstlich (oder haben ausgeprägte Panikattacken)
sind aber trotzdem von glänzender Intellektualität.
P3; BA 40 – Linke Hemissphäre
Eine Elektrodenposition oberhalb oder
in der Nähe von P3 kann ebenfalls Aktivität, die von BA 40 stammt, aber auch die
der folgenden BAs beeinflussen: 3, 1, 2, 5, 23, 13 und 30. NFB an dieser
Elektrodenposition kann die Aktivität im supramarginalen Gyrus beeinflussen,
also kognitive Begründungsfähigkeit, Aufmerksamkeit, das Buchstabieren und das
verbale Kurzzeitgedächtnis sowie die Vorstellungskraft (BAs 40, 24, 10). Ein
solches Training kann auch die Aktivität im angularen Gyrus (BA 39) und dessen Funktionen wie die
Merkfähigkeit von Zahlenfolgen (digit span) bei Dyskalkulie beeinflussen. Diese
und andere Funktionen wurden beschrieben bei der Besprechung der den Funktionen
des dominanten Parietallappens.
Beachten Sie: Eine Überaktivierung im Parietallappen kann durch
parietale auftretende Beta Spindeln auffallen. In der parietalen Region können
diese Betaspindeln sensorische Hypersensibilität oder sensorische
Überempfindlichkeit (auditiv, visuell, kinästhetisch) anzeigen. Es ist für den NFB
Therapeuten wichtig, das im Auge zu behalten, denn das Heruntertrainieren der
Betaspindeln ist für manche Patienten sehr hilfreich.
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Beachten sie den supramarginalen Gyrus und unmittelbar posterior dazu den
angularen Gyrus. Beide liegen unmittelbar posterior zur lateralen Cerebral
Spalte und oberhalb des posterioren Endes des superioren Temporallappens.
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