EEG Frequenz und
Bewusstseinszustand (Cz)
Frequenz
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Bewusstseinszustand
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0.5-3 Hz Delta
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Bewegung oder
Augenbewegungsartefakt. Gehirnschädigung. Lernschwierigkeiten. Die dominante Frequenz bei kleinen Kindern.
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3-5 Hz Low Theta
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Schläfrig oder geistesabwesend
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6-7 Hz High Theta
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Orientierung nach innen. Wichtig
zum Wachrufen von Erinnerungen. Kann einen Zustand großer Kreativität
anzeigen, bei dem allerdings die Ideen, wenn sie nicht bewusst nachgearbeitet
werden, schnell in Vergessenheit geraten. Nicht auf äußere Tätigkeiten wie
Zuhören oder Lesen gerichtet. Die dominante Frequenz bei Kindern.
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7.5-8.5 Hz
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Visualisierung
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8-10 (or 11) Hz Low Alpha
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Nach innen gerichtet und oft
während der Meditation beobachtet. Es ist selten, aber es kommt vor, dass
diese Frequenz Dissoziation anzeigt. Erwachsene zeigen Alpha Wellen als dominante EEG
Frequenz.
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12 Hz (11-13 Hz) High Alpha
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Kann einen wachen, aufmerksamen
Zustand anzeigen. Das kann der Zustand höchster Sammlung vor dem Wettkampf
bei einem Athleten sein. Personen mit hoher Intelligenz zeigen oft sehr
schnelle Alpha Frequenzen.
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13-15 Hz SMR
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Wenn diese Frequenz über dem
zentralen Kortex an C3, Cz, oder C4 erscheint, nennen wir sie den
sensomotorischen Rhythmus. er zeigt verminderte motorische und sensorische
Aktivität an, und einen Bewusstseinszustand der Konzentriertheit und inneren
Ruhe
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16-20 Hz Beta
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Zeigt einen kognitive Tätigkeit
an, die sich der Lösung eines Problems widmet. Man benötigt eine verstärkte Beta
Aktivität während des Lernens, die schnell nachlässt, wenn die Aufgabe
bewältigt worden ist.
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19-23 Hz
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Diese Frequenz zeigt emotionale Intensität
an, inklusive der Neigung zur Angst.
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24-36 Hz
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Hängt oft mit Tätigkeiten
zusammen, die Multi Tasking Fähigkeiten verlangen, und wird verstärkt bei
sehr intelligenten Menschen beobachtet, kann aber auch auf Gedankenrasen oder
eine Depression hinweisen..
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~ 27 Hz (Elevated in the mid 20s)
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Könnte mit einer familiären
Disposition zur Sucht zusammenhängen.
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38-42 Hz Sheer (Gamma)
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Kognitive Aktivität - in engem
Zusammenhang mit Aufmerksamkeit könnte es nützlich sein, um besser zu lernen.
Wird auch Bindungsrhythmus genannt. Diese Frequenz wird auch beobachtet, wenn
man versucht, in Balance zu geraten.
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44-58 Hz
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Weist auf Muskelaktivität hin,
die sich im EEG zeigt.
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60 Hz (50 in Europe and Australia)
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Der Einfluss des Stromnetzes auf
das EEG (Artefakt)
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In der oben dargestellten Tabelle
sind die Frequenzangaben der Wellenbereiche nichts absolut Feststehendes. Um
diese Tatsache zu betonen, haben wir die Frequenzbänder in diesem Buch manchmal
anders definiert. Der Anwender sollte die von ihm trainierte Frequenz immer
ohne Schablone im Hinterkopf betrachten.
Die hervorgehobenen vier
Wellenbereiche sind die, von denen wir im Verlauf des Kapitels, das vom Training
selbst handelt, oft sprechen werden. Unter 10 Hz ordnet man Frequenzen
beispielsweise den langsamen Frequenzen zu, während schnelle Wellen oberhalb
von 10 Hz liegen. Über 19 Hz spricht man von High Beta Frequenzen. Während eines
Trainings werden oft die langsamen Frequenzen und die High Beta Frequenzen
herunter trainiert.
Das
Erlernen von Selbststeuerung
Der dritte Gebrauch des EEG
besteht darin, dass man die gemessenen Werte zum Erlernen der Selbststeuerung
nutzen kann, indem man die EEG Frequenzen durch operantes Konditionieren zu
beeinflussen lernt. Man benutzt die Informationen, die das EEG liefert und gibt
dem Klienten ein Feedback, wenn er die erwünschte Frequenz verstärkt.
Beispielsweise bitten wir einen Klienten, der an einer ADHS leidet, einen
bestimmten, ruhigen, gesammelten Bewusstseinszustand zu halten, indem er Theta
und manchmal Low Alpha reduziert und gleichzeitig SMR Frequenzen oder Low Beta
Frequenzen anhebt. Der durch die Steuerung dieser Frequenzen erreichte
Bewusstseinszustand ist tatsächlich ein ruhiger, wacher, konzentrierter
Zustand. Das wird im Kapitel 7 sowie im Kapitel 26 noch näher erläutert.
Lerntheorie und Neurofeedback
Es gibt zwei Paradigmen der
Lerntheorie, das operante Konditionieren und das klassische Konditionieren (Pawlow)
Beide sind für das Verständnis der Funktionsweise des Neurofeedback
fundamental.
Operantes
Konditionieren
Diese Form des Lernens basiert auf
dem Law of Effect, das ganz simpel ausgedrückt
besagt: wenn man ein bestimmtes Verhalten belohnt, erhöht man die
Wahrscheinlichkeit seines Wiederauftretens.
Dieses Gesetz wurde erstmals von
Edward Thorndike im Jahr 1911 postuliert. Er arbeitete mit Katzen, die sich in Versuchskäfigen
befanden und die den Weg aus diesem Käfig hin zu einer außerhalb positionierten
gut sichtbaren Futterquelle finden sollten. Er registrierte, dass eine nach der
Problemlösung gegebene Belohnung bei einer nachfolgend zu lösenden vergleichbaren
Aufgabe dazu führte, dass die Katzen das Problem schneller lösten (das bedeutet
dass Belohnungen effektiver sind als Bestrafungen. Katzen, die bestraft wurden, blieben in der Regel hungrig.) Dieses
Lernen ist auch als Versuch und Irrtum Lernen beschrieben, weil Thorndikes Katzen
allerhand Verhaltensweisen ausprobierten, die nicht funktionierte, wie Miauen
und Kratzen, bevor sie schließlich entdeckten, dass der Weg aus der Box das
Ziehen an einer Schnur verlangte oder einen Tritt auf eine Taste. Bei
den nachfolgenden Versuchen vermieden die Katzen das wenig zielführende
Verhalten und begannen schnell die erlernten Verhaltensweisen zu zeigen, die
sie bereits früher aus dem Käfig geführt hatten.
Skinner erweiterte Thorndike’s Law
of Effect um die Theorie der
operanten Verstärkung als Konsequenz für ein gezeigtes Verhalten. Operant bedeutet, an bzw. in seiner
Umwelt zu operieren (einzugreifen). Skinner legt sein Augenmerk auf
den Zweck einer Handlung. Ein vorübergehender Wutanfall und ein sanfte Lächeln
gehören in die gleiche Klasse von Operanten (operant "die Umwelt beeinflussend"
oder "in ihr wirksam werdend" (Skinner 1938)."), wenn sie dazu dienen, das Verhalten
der Eltern zu beeinflussen. Skinner’s Operanten bezeichnen ein willkürliches
Verhalten, was sie von den reflexhaften durch klassisches Konditionieren
erlernten Verhaltensweisen unterscheidet. Bei den Versuchen mit der Skinner Box benutze er Futter als Verstärker, um
einer Taube beizubringen, auf ein Lichtsignal hin gegen eine Scheibe zu picken
oder eine um einer Ratte beizubringen, einen Hebel zu bewegen. Weitere Versuche
bestätigten die Bedeutung von Verstärkerplänen. Beispielsweise ist eine
variable Verstärkung resistenter gegen Löschung als eine kontinuierlich
gegebene Verstärkung. (Daher das Problem, einen Spieler von seiner Sucht zu
befreien, weil ein unerwarteter Gewinn äußerst verstärkend wirkt und dafür sorgt,
dass das unerwünschte Verhalten schwer abzutrainieren ist.
Skinner und andere Behavioristen
entwickelten auch das Konzept des sekundären Verstärkers, des Shaping
(stufenweise Annäherung) und dem der Übertragung. Sie überprüften die
Gültigkeit dieser Prinzipien beim Training mit Tieren, aber auch beim
menschlichen Lernen. Wenn man Verhalten per Shaping, also stufenweise,
verändern will, belohnt man die langsame
Annäherung an ein erwünschtes Verhalten.
Beispielsweise würde man einem Hund zuerst beibringen sich hinzulegen, wenn man
erreichen will, dass er sich auf Kommando rollt. Generell gesagt, kann man das
operante Konditionieren dazu benutzen, Verhalten zu beeinflussen, das unter
willentlicher Kontrolle steht. Motivation ist ein Faktor und die Belohnung muss
für den Probanden wertvoll oder begehrt sein.
Operante Konditionierung spielt
eine wichtige Rolle im Alltagsleben. Wenn man einem Kind aufträgt, 10
Mathematikaufgaben zu lösen, eine Aufgabe, die das Kind sehr langweilig findet,
ihm aber immer, wenn es eine Teilaufgabe erledigt hat, eine kleine Belohnung
zukommen lässt, (eine doppete, wenn die Aufgabe korrekt gelöst wurde) könnte
das helfen. Wenn Belohnungen abrupt verweigert werden, wird das Verhalten des
Kindes schnell wieder so werden wie zuvor. Wenn das Kind unregelmäßig belohnt
wird, wird die Bereitschaft zum Lösen der Mathematikaufgaben schwerer zu
löschen sein. Das Kind bemerkt, dass es schneller mit den Hausaufgaben fertig
wird und dass es schneller spielen gehen kann. Wenn diese Erfahrung etabliert
ist, wird das Kind die Hausaufgaben rascher und korrekter erledigen, weil es
verinnerlicht hat, dass es danach zum Spielen geht. Die größere Zeit zum
Spielen ist ein sekundärer Verstärker. Dieser könnte dazu führen, dass das Kind
zu einem "gut erzogenen" Kind wird, während es heran reift. Der
wichtigste Faktor beim operanten Konditionieren ist der Fakt, dass man die
Wahrscheinlichkeit des Wiederauftretens eines erwünschten Verhaltens erhöht, wenn
man es belohnt.
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